Die letzten Gigolos (2014)
Dokumentarfilm über die sogenannten "Gentleman-Host" auf edlen Kreuzfahrtschiffen: Männer jenseits der 70 entfliehen dem Rentnerdasein und genießen das Leben.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
"Die letzten Gigolos" stehen im Mittelpunkt der gleichnamigen Doku des österreichischen Filmemachers Stephan Bergmann. Gemeint sind damit ältere Männer oft zwischen 70 und 80 Jahren, die von Reedereien für teure Kreuzfahrten gebucht werden, um den gut betuchten Damen an Bord den Aufenthalt zu verschönern. Auf ihre Kosten kommen dabei beide Seiten: die Damen fühlen sich umgarnt und umworben von den stilvollen Gentlemen, während diese ihren zweiten Frühling erleben und ihrem langweiligen Alltag und Rentnerdasein entkommen. "Die letzten Gigolos" ist ein kurzweiliger, vergnüglicher Film über ein weithin unbekanntes Thema, der jedoch nicht lange im Gedächtnis bleibt und dessen gekünstelte Hochglanzbilder auf Dauer ermüden.
Bildergalerie zum Film "Die letzten Gigolos"
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Filmkritik
Eines machen die Männer in diesem Film, die "Gentleman-Host" oder auch "letzten Gigolos" schnell deutlich: auch im Alter ist noch alles möglich. Auch mit Mitte 70 ist es noch nicht zu spät, sich seinen Träumen im Leben hinzugeben, Spaß zu haben, zu Flirten und sogar sich neu zu verlieben. Allein diese Erkenntnis macht den Film von dem in Aachen lebenden 34-jährigen Filmemacher Stephan Bergmann wichtig und sehenswert. Er begleitete die reichen Damen und ihre Gentlemen für einige Wochen auf ihrer Luxusreise über die Meere der Welt und war hautnah dabei, wenn sich die Männer als Gentlemen der alten Schule, Tangotanz- oder einfach nur illustre Gesprächspartner erwiesen.
Einer der Männer ist der 74-jährige, aus Frankfurt stammende Peter Nemela. Nemela sieht wie die meisten Männer auf dem Schiff sehr gut aus, gestriegelt, charismatisch. Das attraktive Äußere macht die Männer optisch mindestens mal 20 Jahre jünger, sie gehen in ihrer Rolle voll auf, ihre Zeit mit den alleinreisenden Frauen um die 60 zu verbringen und den "ehrenwerten Gentleman" zu spielen. Dabei gelingt es Bergmann, den Reisenden intime Infos und Details über deren Motivation und verborgene Träume zu entlocken, auch die Themen "Sex" und "Beziehung" kommen zur Sprache. Er blickt ausgiebig hinter die Fassade eines für die Agenturen und Reedereien einträglichen Geschäfts.
So unterhaltsam das Treiben und Flirten unter den Senioren auf dem Schiff ist: die Kurzweiligkeit von Thema und Film sorgen dafür, dass man im Anschluss an den Film diesen auch recht schnell wieder vergessen hat. Negativ muten zudem die übertrieben auf Hochglanz polierten, edel-exquisiten Bilder an, die - so scheint es - fast ebenso luxuriös daherkommen wollen wie die Damen auf dem Schiff. Es wirkt so, als wollte Bergmann seine erlesenen Bilder ganz der feudalen Ausstattung des Schiffs anpassen. Alles wirkt geplant, ins rechte Licht gerückt und daher wenig realistisch. Dabei ist es doch gerade das, was eine gute Dokumentation ausmachen sollte: Realismus und Wahrhaftigkeit.
Fazit: Unterhaltsamer, kurzweiliger Film über ein weithin unbekanntes Thema, dessen Inszenierung und Bildsprache zu geplant und gekünstelt daherkommen.
Einer der Männer ist der 74-jährige, aus Frankfurt stammende Peter Nemela. Nemela sieht wie die meisten Männer auf dem Schiff sehr gut aus, gestriegelt, charismatisch. Das attraktive Äußere macht die Männer optisch mindestens mal 20 Jahre jünger, sie gehen in ihrer Rolle voll auf, ihre Zeit mit den alleinreisenden Frauen um die 60 zu verbringen und den "ehrenwerten Gentleman" zu spielen. Dabei gelingt es Bergmann, den Reisenden intime Infos und Details über deren Motivation und verborgene Träume zu entlocken, auch die Themen "Sex" und "Beziehung" kommen zur Sprache. Er blickt ausgiebig hinter die Fassade eines für die Agenturen und Reedereien einträglichen Geschäfts.
So unterhaltsam das Treiben und Flirten unter den Senioren auf dem Schiff ist: die Kurzweiligkeit von Thema und Film sorgen dafür, dass man im Anschluss an den Film diesen auch recht schnell wieder vergessen hat. Negativ muten zudem die übertrieben auf Hochglanz polierten, edel-exquisiten Bilder an, die - so scheint es - fast ebenso luxuriös daherkommen wollen wie die Damen auf dem Schiff. Es wirkt so, als wollte Bergmann seine erlesenen Bilder ganz der feudalen Ausstattung des Schiffs anpassen. Alles wirkt geplant, ins rechte Licht gerückt und daher wenig realistisch. Dabei ist es doch gerade das, was eine gute Dokumentation ausmachen sollte: Realismus und Wahrhaftigkeit.
Fazit: Unterhaltsamer, kurzweiliger Film über ein weithin unbekanntes Thema, dessen Inszenierung und Bildsprache zu geplant und gekünstelt daherkommen.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Die letzten Gigolos"Jurybegründung anzeigen
Die Kreuzfahrtindustrie boomt und eine Reise auf dem?Traumschiff? ist für viele Menschen mit großer Sehnsucht verbunden: Exotische Länder und berühmte Sehenswürdigkeiten, Luxus und Wellness, Erholung und Unterhaltung, aber auch eine Möglichkeit, dem [...mehr]TrailerAlle "Die letzten Gigolos"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die letzten Gigolos"
Land: DeutschlandJahr: 2014
Genre: Dokumentation
Länge: 91 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 29.01.2015
Regie: Stephan Bergmann
Darsteller: Peter Nemela, Bärbel Schlömer, Heinz Löffelbein, Barbara Maierhofer
Kamera: Janis Mazuch
Verleih: Neue Visionen