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Freiland (2013)

Deutsche Satire: Entnervt von Bankenrettung und Transferunion wird Lehrer Niels Deboos von Untergangsprophet Christian Darré auf die Idee gebracht, seinen eigenen Staat zu gründen - und erhält mit seinem auf einem baufälligen Brandenburger Schloss ausgerufenen Fürstentum Freiland erstaunlich viel Zuspruch. Allerdings nicht lange, denn mit seinem zunehmend autokratischen Führungsstil bringt er "seine" Bürger bald gegen sich auf...User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Niels Deboos (Aljoscha Stadelmann) hat die Schnauze voll. Eurobonds, Bankenrettung, Staatsbankrott, Transferunion, der Kapitalismus im Allgemeinen, die Eurokalypse im Besonderen - das ganze Elend geht Niels gehörig gegen den Strich.
Nachdem der Lehrer auf einer Großdemo erst seine Schüler in Gefahr bringt, dann sein Augenlicht und später seinen Job verliert, wird er auf einem Vortrag des Untergangspropheten Christian Darré (Matthias Bundschuh) mit der Idee der Staatsgründung infiziert. Es scheint ihm der einzige Ausweg aus seinem Schlamassel zu sein. So sucht er unter Hochdruck nach einem Ort, wo er seine Vision vom eigenen Staat wahr werden lassen kann. Kurze Zeit später wird in einer feierlichen Zeremonie die Flagge von FREILAND auf dem Grundstück eines alten baufälligen Schlosses in Brandenburg gehisst. Auch Christian Darré ist – zunächst unfreiwillig – mit von der Partie.
Die nächsten Tage sind straff organisiert: Alte Pässe werden verbrannt, neue ausgegeben; Ministerposten werden verteilt, ein Botschafter in die Welt geschickt, Kinder gezeugt, eine Verfassung geschrieben und allmorgendlich die Staatshymne über das eigens installierte Staatsradio gespielt.
Die Idee einer selbstbestimmten Gesellschaft mit einer eigenen Verfassung kommt gut an in einem Land, in der sich die dumpfe Angst vor der Globalisierung paart mit einer ganz konkreten und – sind wir mal ehrlich – nachvollziehbaren Politikverdrossenheit. Niels trifft den Nerv der Zeit. Und so verbreitet sich die Idee des Staates im Staate weit über die unmittelbare Umgebung des Fürstentums hinaus und zieht immer mehr neue Bürger in seinen Bann. Trotz Mangel an tragfähigen Gesellschaftsstrukturen. Sogar das Fernsehen schickt einen jungen Reporter (Klaas Heufer-Umlauf), um dem überraschenden FREILAND-Hype auf den Grund zu gehen. Der junge Staat lernt Laufen. Und das sehr schnell.
Aber es gibt auch Gegenwind. So schaut der glücklose Bürgermeister (Stephan Grossmann) der Gemeinde mit wachsendem Argwohn auf die Machenschaften der "Kommune" und betreibt ihre Zerschlagung mit aller Härte. Sogar seine Assistentin Nana S. (Henrike von Kuick) schickt er als Spionin mit einem Walkie Talkie bewehrt in "Feindesland".
Doch auch im Innern beginnt es bald zu gären. Nicht nur, dass sich Christian Hals über Kopf in Nana verliebt, sie aber an Niels verliert. Von den Bürgern nicht lange unbemerkt, wirft Niels seine Vorstellungen von Demokratie und Pazifismus alsbald über Bord und offenbart einen autokratischen Führungsstil voller Misstrauen, Zorn und Allmachtsphantasien. Selbst die getreuesten Untertanen stellen sich schließlich offen gegen den Unterdrücker. Der Zerfall ist nicht mehr zu stoppen.
Zum Schluss steht Niels Deboos allein im Kampf gegen Christian Darré und seine Bürger, gegen seinen eigenen Staat (!) und ein Sondereinsatzkommando der Polizei, das gekommen ist, um das Schloss zu räumen – und den duce zu stürzen.

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Besetzung & Crew von "Freiland"

Land: Deutschland
Weitere Titel: Das Fürstentum, Ein neuer Staat
Jahr: 2013
Genre: Satire
Länge: 89 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 07.08.2014
Regie: Moritz Laube
Darsteller: Aljoscha Stadelmann als Niels Deboos, Stephan Grossmann als Bürgermeister Rast, Thomas Morris als Alexander, Christian Ahlers, Lilly Anders
Kamera: Frank Blau
Verleih: farbfilm verleih

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