Drei Türken und ein Baby (2015)
3 Türken und 1 Baby
Komödie über drei deutsch-türkische Brüder, die sich außer um ihre vielen eigenen Probleme unverhofft auch noch um ein Baby kümmern müssen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Brüder Celal (Kostja Ullmann), Sami (Kida Khodr Ramadan) und Mesut (Ekrem Bora aka Eko Fresh) leben in Frankfurt in der Wohnung der verstorbenen Eltern. Sie führen das übernommene Brautmodengeschäft mehr schlecht als recht und erhalten wegen Mietrückständen die Kündigung. Also soll Celal den Goldschmuck der Mutter verkaufen, um die gemeinsame Existenz zu retten. Zufällig trifft er seine Ex-Freundin Anna (Jytte-Merle Böhrnsen), die aus München zurückgekehrt ist – mit einem Baby im Kinderwagen.
Wenige Minuten später kommt Anna nach einem schweren Verkehrsunfall ins Krankenhaus und Celal findet niemanden, der ihm das Baby abnimmt. Also bringt er es nach Hause zu seinen perplexen Brüdern. Dass er im Spielcasino das ganze Geld verspielte, das der Verkauf des Schmucks einbrachte, verschweigt er lieber. Er hofft, dass er die Summe irgendwie wieder auftreiben kann – vielleicht als Escortservice für spendable ältere Damen oder notfalls auch durch einen Einbruch.
Bildergalerie zum Film "Drei Türken und ein Baby"
Hier streamen
Filmkritik
Die Komödie des deutsch-türkischen Regisseurs Sinan Akkuş ("Evet, ich will!") versucht, ein altes und ein neues Erfolgsrezept miteinander zu verbinden. Das Thema ist seit der Komödie "Drei Männer und ein Baby" von 1985 einerseits schon richtig klassisch. Trendiger wirkt der Umstand, dass es sich diesmal um Deutsch-Türken handelt, denn Culture-Clash und Migrationshintergrund sind als Themen deutscher Komödien gerade ziemlich beliebt. Aber leider funktioniert dieser Film irgendwie nicht. Obwohl es dafür durchaus Gründe gibt, hat es wohl auch einfach mit Pech zu tun, wenn das komödiantische Timing nicht stimmt und die Witze nicht wie beabsichtigt zünden.
Es gibt zu viele kindische Elemente in dieser in alle Richtungen auseinanderstrebenden Geschichte. Die Figuren sind tölpelhaft und hölzern zugleich. Obwohl sie viel zu tun und zu sprechen haben, bleiben sie zu oberflächlich gezeichnet, um sympathisch oder glaubhaft zu wirken. Generell sind die Brüder, die ihren Platz im Leben noch nicht wirklich gefunden haben, zu viel mit sich selbst beschäftigt, um sich für das Baby interessieren zu können. Zwar versorgen sie es, aber die Interaktionen wirken mechanisch und lieblos. Die Absenz von Gefühlen, von Herzlichkeit betrifft nicht nur den Umgang mit dem Baby, sondern auch die Atmosphäre generell. Zwar soll Celal zum Beispiel immer noch in Anna verliebt sein, wirkt aber am Krankenbett der im Koma liegenden Frau verblüffend sachlich und beeilt. Zum Teil verlässt den Boden der Glaubhaftigkeit auch bewusst mit eigenwilligem Humor: Celal schleppt das Baby eben mal ins Spielcasino, denn es könnte ja wie einst WM-Tintenfisch Paul als Orakel dienen. Für diesen Besuch schmeißen sich die beiden in Nullkommanichts in Schale und katapultieren sich auch schon dadurch mächtig weit ins Universum der abwegigen Einfälle.
Zu allem Überfluss reißt die Geschichte jede Menge weiterer Themen an, wie Samis Liebe zu Laura (Anna Böger), die Religiosität Mesuts und Celals Flucht ins Kriminelle, weil das immer noch besser wäre als die Einladung einer Seniorin zum bezahlten SM-Sex. Christoph Maria Herbst bekommt eine interessanten Gastauftritt als spröder Polizei-Einsatzleiter. Vermutlich sollte das alles quirlig und turbulent wirken, ist aber eher lahm und konfus. Da helfen auch Aufnahmen der Frankfurter Skyline nicht weiter, denn die drei Brüder leben in einer zeitlos weltfremden Parallelwelt.
Fazit: Die Komödie wirkt mit ihren naiven, oberflächlich gezeichneten Figuren weltfremd und hölzern. Ihre Geschichte besteht aus zu vielen Einzelthemen, die für Herzlichkeit und Charme keinen Platz lassen.
Es gibt zu viele kindische Elemente in dieser in alle Richtungen auseinanderstrebenden Geschichte. Die Figuren sind tölpelhaft und hölzern zugleich. Obwohl sie viel zu tun und zu sprechen haben, bleiben sie zu oberflächlich gezeichnet, um sympathisch oder glaubhaft zu wirken. Generell sind die Brüder, die ihren Platz im Leben noch nicht wirklich gefunden haben, zu viel mit sich selbst beschäftigt, um sich für das Baby interessieren zu können. Zwar versorgen sie es, aber die Interaktionen wirken mechanisch und lieblos. Die Absenz von Gefühlen, von Herzlichkeit betrifft nicht nur den Umgang mit dem Baby, sondern auch die Atmosphäre generell. Zwar soll Celal zum Beispiel immer noch in Anna verliebt sein, wirkt aber am Krankenbett der im Koma liegenden Frau verblüffend sachlich und beeilt. Zum Teil verlässt den Boden der Glaubhaftigkeit auch bewusst mit eigenwilligem Humor: Celal schleppt das Baby eben mal ins Spielcasino, denn es könnte ja wie einst WM-Tintenfisch Paul als Orakel dienen. Für diesen Besuch schmeißen sich die beiden in Nullkommanichts in Schale und katapultieren sich auch schon dadurch mächtig weit ins Universum der abwegigen Einfälle.
Zu allem Überfluss reißt die Geschichte jede Menge weiterer Themen an, wie Samis Liebe zu Laura (Anna Böger), die Religiosität Mesuts und Celals Flucht ins Kriminelle, weil das immer noch besser wäre als die Einladung einer Seniorin zum bezahlten SM-Sex. Christoph Maria Herbst bekommt eine interessanten Gastauftritt als spröder Polizei-Einsatzleiter. Vermutlich sollte das alles quirlig und turbulent wirken, ist aber eher lahm und konfus. Da helfen auch Aufnahmen der Frankfurter Skyline nicht weiter, denn die drei Brüder leben in einer zeitlos weltfremden Parallelwelt.
Fazit: Die Komödie wirkt mit ihren naiven, oberflächlich gezeichneten Figuren weltfremd und hölzern. Ihre Geschichte besteht aus zu vielen Einzelthemen, die für Herzlichkeit und Charme keinen Platz lassen.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Drei Türken und ein Baby"Jurybegründung anzeigen
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll verliehen. Bei diesem Titel werden Erinnerungen wach: 3 TÜRKEN UND EIN BABY klingt wie ein Echo der französischen Filmkomödie ?Drei Männer und ein Baby? von Coline Serreau aus dem Jahr 1985, die als [...mehr]TrailerAlle "Drei Türken und ein Baby"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Drei Türken und ein Baby"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Drei Türken und 1 Baby; 3 Türken & ein Baby
Jahr: 2015
Genre: Komödie
Originaltitel: 3 Türken und 1 Baby
Länge: 99 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 22.01.2015
Regie: Sinan Akkus
Darsteller: Kostja Ullmann als Celal, Frederick Lau als Matthias, Axel Stein als Gunnar, Jytte-Merle Böhrnsen als Anna, Christoph Maria Herbst
Kamera: Armin Franzen
Verleih: Wild Bunch
Verknüpfungen zu "Drei Türken und ein Baby"Alle anzeigen
News
Drehstart von "3 Türken und 1 Baby"
Querelen hinter den Kulissen: Eko Fresh am Set
Querelen hinter den Kulissen: Eko Fresh am Set