Herbert (2015)
Peter Kurth verkörpert in diesem bewegenden Drama von Thomas Stuber einen todkranken Ex-Boxer.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Für Herbert ist Boxen mehr als nur ein Sport, es ist sein Leben. Doch die erfolgreichen Tage als Profi-Boxer sind für den Ostdeutschen längst gezählt, heute verdient sich der einstige "Stolz von Leipzig" seinen Lebensunterhalt als Geldeintreiber und Türsteher. Als Herbert ausgerechnet an seinem Geburtstag unter schmerzvollen Muskelkrämpfen zusammenbricht, wendet sich das Leben des sich vor allem über seine körperliche Kraft definierenden Mannes erneut auf dramatische Weise: Herbert erfährt, dass er an einer tödlich verlaufenden Krankheit des Nervensystems, der Amyotrophen Lateralsklerose, erkrankt ist. Ihm bleiben nur wenige Monate, bevor sein Muskulatur vollkommen gelähmt sein wird, und diese will der Ex-Boxer nutzen, um sich ein letztes Mal seiner bewegten Vergangenheit zu stellen.
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Filmkritik
Obwohl es sich bei der Amyotrophen Lateralsklerose (kurz: ALS) um eine relativ seltene Erkrankung handelt, erfuhr die Nervenkrankheit im Zuge der sogenannten Ice Bucket Challenge in den letzten Jahren doch große mediale Aufmerksamkeit. Das Übergießen von mal mehr, mal weniger prominenten Ahnungslosen mit Eiswasser, das aus leichtfüßige Weise an das Leiden von ALS-Patienten erinnern soll, gilt zwar als umstritten, aber zumindest kurzzeitig konnten auf diese Weise sowohl beträchtliche Spendensummen als auch ein Bewusstsein für die unheilbare Krankheit generiert werden. Mit der Tragikomödie "Hin und weg" (2014) widmete sich dann schließlich auch das deutsche Kino dem Thema – allerdings ohne diesem wirklich gerecht zu werden.
Der Regisseur Thomas Stuber, der gemeinsam mit dem Schriftsteller Clemens Meyer auch das Drehbuch zu "Herbert" verfasst hat, erzählt in seinem Drama nun weitaus nüchterner, zugleich jedoch auch glaubwürdiger von den verheerenden Auswirkungen der Amyotrophen Sklerose. Unerbittlich und mit eindringlicher Konsequenz zeigt der Film den Verlauf der Krankheit und mutet dem Publikum dabei einiges zu. Wer leicht verdauliche Unterhaltung sucht, ist mit Filmen wie "Hin und weg" wohl besser bedient.
"Herbert" allein auf das authentische Porträt eines Todgeweihten und seines Leidens zu reduzieren, greift allerdings zu kurz. Denn der bisher eher aus Fernsehen und Theater bekannte Hauptdarsteller Peter Kurth verkörpert den Titelhelden als komplexe Figur, deren Menschlichkeit berührt und den Film unbedingt sehenswert macht. Ein ganzes Leben scheint in Kurths Spiel nachzuhallen und verleiht dem Film somit auch fernab des Sterbethemas eine aufwühlende Dringlichkeit.
Fazit: Mit eindringlicher Konsequenz erzählt Thomas Stuber die Leidensgeschichte eines Todgeweihten. Das ist stellenweise in seiner Unerbittlichkeit zwar nur schwer zu ertragen, wird aber vor allem dank des großartigen Hauptdarstellers Peter Kurth zu einem unbedingt sehenswerten Drama.
Der Regisseur Thomas Stuber, der gemeinsam mit dem Schriftsteller Clemens Meyer auch das Drehbuch zu "Herbert" verfasst hat, erzählt in seinem Drama nun weitaus nüchterner, zugleich jedoch auch glaubwürdiger von den verheerenden Auswirkungen der Amyotrophen Sklerose. Unerbittlich und mit eindringlicher Konsequenz zeigt der Film den Verlauf der Krankheit und mutet dem Publikum dabei einiges zu. Wer leicht verdauliche Unterhaltung sucht, ist mit Filmen wie "Hin und weg" wohl besser bedient.
"Herbert" allein auf das authentische Porträt eines Todgeweihten und seines Leidens zu reduzieren, greift allerdings zu kurz. Denn der bisher eher aus Fernsehen und Theater bekannte Hauptdarsteller Peter Kurth verkörpert den Titelhelden als komplexe Figur, deren Menschlichkeit berührt und den Film unbedingt sehenswert macht. Ein ganzes Leben scheint in Kurths Spiel nachzuhallen und verleiht dem Film somit auch fernab des Sterbethemas eine aufwühlende Dringlichkeit.
Fazit: Mit eindringlicher Konsequenz erzählt Thomas Stuber die Leidensgeschichte eines Todgeweihten. Das ist stellenweise in seiner Unerbittlichkeit zwar nur schwer zu ertragen, wird aber vor allem dank des großartigen Hauptdarstellers Peter Kurth zu einem unbedingt sehenswerten Drama.
Carsten Moll
FBW-Bewertung zu "Herbert"Jurybegründung anzeigen
Als Boxer hatte Herbert einmal eine große Zeit und jetzt gilt er im Kiez für Viele immer noch als Legende. Seinen Unterhalt verdient er als Geldeintreiber und als Ausbilder von Talenten. Denn das Boxen ist immer noch sein Lebensinhalt und seine [...mehr]TrailerAlle "Herbert"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Herbert"
Land: DeutschlandJahr: 2015
Genre: Drama
Länge: 109 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 17.03.2016
Regie: Thomas Stuber
Darsteller: Peter Kurth als Herbert, Lina Wendel als Marlene, Lena Lauzemis als Sandra, Edin Hasanovic als Eddy, Reiner Schöne als Specht
Kamera: Peter Matjasko
Verleih: Central Film, Wild Bunch
ZusatzinformationAlles anzeigen
Thomas Stubers Spielfilmdebüt "Herbert" wird beim 40. Internationalen Filmfestival 2015 in Toronto welturaufgeführt. Die Charakter- und Milieustudie wird in der Reihe Contemporary World Cinema [...mehr] gezeigt.Verknüpfungen zu "Herbert"Alle anzeigen
News
TV-Tipp für Dienstag (20.2.): Peter Kurth boxt sich durch
Arte zeigt "Herbert"
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