Fack ju Göhte 2 (2014)
Fortsetzung der beliebten Komödie über den Problempädagogen Zeki Müller, der aus Versehen in den Beruf rutschte und an der Schule mit unkorrekten Methoden aufräumt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 22 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Zeki Müller (Elyas M'Barek) hat den Lehrerjob gründlich satt. Umso mehr freut es ihn, dass ein Rest seiner Beute in Form von Diamanten auftaucht. Er versteckt sie in der Wohnung von Kollegin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth), die inzwischen auch sein Zuhause ist, in einem Stofftier. Das aber packt Lisi nichtsahnend in einen Sack mit Spenden, der nach Thailand geht. Eigentlich wollte Müller auf keinen Fall mit den "Schwachmaten", wie er seine Schüler der Goethe-Gesamtschule nennt, auf Klassenfahrt nach Thailand. Aber jetzt muss er hin!
Leider bleibt die unbeirrbare Idealistin Lisi schon am deutschen Flughafen hängen, weil ihr ein Streich gespielt wurde, und Müller findet sich mit Chantal (Jella Haase), Danger (Max von der Groeben), dem Inklusionsschüler Etienne (Lucas Reiber) und weiteren Problemkids allein in der Fremde wieder. Chantal und ihre Freunde drehen in Bangkok gleich mächtig auf, während Müller durch Medikamente gegen Flugangst außer Gefecht gesetzt ist. Am Zielort, einem Dorf an der Küste, befindet sich auch eine Gruppe vom Schiller-Gymnasium unter der Leitung des Musterlehrers Hauke Wölki (Volker Bruch). Müller aber will gar nicht in einen Konkurrenzkampf um die thailändische Partnerschule vor Ort treten, sondern interessiert sich nur für seine Diamanten.
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Filmkritik
Nun ist sie da, die Fortsetzung der deutschen Erfolgskomödie "Fack ju Göhte" aus dem Jahr 2013, die rund 7,3 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte. Regisseur und Drehbuchautor Bora Dagtekin bietet ein Wiedersehen mit den beliebten Charakteren, allen voran Zeki Müller und Schülerin Chantal, in dem es nicht um Unterricht im Klassenzimmer geht. Die exotische Kulisse Thailands und eine actionreiche Diamantensuche versprechen aufregenden Filmspaß. Konnte das Original mit seinem Überraschungseffekt auftrumpfen, nämlich mit der treffend-deftigen Jugendsprache und der frechen Persiflierung schulischer Missstände, so setzt das Sequel auf Show und Partystimmung.
Auf den Lehrer wider Willen und seine Problemschüler wartet viel Neues: Die Diamantensuche in Thailand, die Konfrontation mit einem deutschen Gymnasiallehrer, sowie mit verwaisten Tsunami-Opfern bestimmen die Handlung zumindest äußerlich. Und dennoch geht es im Kern wieder um die Beziehung der bildungsfernen Schüler zu ihrem ebenso unbelesenen Lehrer. M'Barek spielt Müller über weite Strecken als entweder völlig genervt oder außer Gefecht gesetzt. Ein so toller Spruch wie "Chantal, heul leise!" ist nicht mehr drin, stattdessen bedient sich der vorbestrafte Schulversager Müller einer rüden, auf Dauer auch ermüdend ordinären Sprache mit Beschimpfungen wie "Halt die Fresse". Wie er dann doch noch die Kurve kriegt, um Herz zu zeigen, das handelt der Film ziemlich flüchtig ab. Das gleiche Husch-Husch-Prinzip schmälert auch das Potenzial der Szene, in der die Schüler versuchen, Müller Goethes "Faust" zu erklären. Seine Schützlinge müssen sich recht intensiv um Müller kümmern, ihn bemuttern und trösten. Chantals Beziehung zu ihm schließt auch mehr oder weniger unschuldige Flirts mit ein, während Danger auf meist witzige Weise den prolligen Hohlkopf markiert. Eine sehr interessante Kontrastfigur bietet der neue Charakter Etienne, der nach eigener Aussage zu "11 Prozent Asperger" hat, sehr ordentlich und korrekt ist und sich überhaupt nicht amüsiert.
Die Hochstimmung, in die der Originalfilm sein Publikum versetzte, wird hier an vielen Stellen stilistisch forciert. Die Charaktere feiern sich selbst, wie Stars in einem musikalischen Videoclip, zum Beispiel, wenn sie im Triumphgefühl die Flughafenhalle in Bangkok durchschreiten. An manchen Stellen, etwa der Actionszene, in der Müller die Verfolgung seiner Schüler mittels Parasailing aufnimmt, gerät die Handlung zum puren Klamauk. Alles in allem sieht man die Charaktere auch diesmal gerne Unfug treiben, selbst wenn sie nicht mehr so authentisch wirken, sondern hauptsächlich mit Imagepflege beschäftigt sind.
Fazit: Die Fortsetzung der Erfolgskomödie "Fack ju Göhte" versucht mit exotischer Kulisse, Actioneinlagen und provokanten Dialogen einen konstanten Pegel heiteren Hochgefühls zu erzeugen. Die markanten Charaktere feiern ihr eigenes Image, was streckenweise durchaus mitreißt, ohne dass die charmante Authentizität des Originals erreicht wird.
Auf den Lehrer wider Willen und seine Problemschüler wartet viel Neues: Die Diamantensuche in Thailand, die Konfrontation mit einem deutschen Gymnasiallehrer, sowie mit verwaisten Tsunami-Opfern bestimmen die Handlung zumindest äußerlich. Und dennoch geht es im Kern wieder um die Beziehung der bildungsfernen Schüler zu ihrem ebenso unbelesenen Lehrer. M'Barek spielt Müller über weite Strecken als entweder völlig genervt oder außer Gefecht gesetzt. Ein so toller Spruch wie "Chantal, heul leise!" ist nicht mehr drin, stattdessen bedient sich der vorbestrafte Schulversager Müller einer rüden, auf Dauer auch ermüdend ordinären Sprache mit Beschimpfungen wie "Halt die Fresse". Wie er dann doch noch die Kurve kriegt, um Herz zu zeigen, das handelt der Film ziemlich flüchtig ab. Das gleiche Husch-Husch-Prinzip schmälert auch das Potenzial der Szene, in der die Schüler versuchen, Müller Goethes "Faust" zu erklären. Seine Schützlinge müssen sich recht intensiv um Müller kümmern, ihn bemuttern und trösten. Chantals Beziehung zu ihm schließt auch mehr oder weniger unschuldige Flirts mit ein, während Danger auf meist witzige Weise den prolligen Hohlkopf markiert. Eine sehr interessante Kontrastfigur bietet der neue Charakter Etienne, der nach eigener Aussage zu "11 Prozent Asperger" hat, sehr ordentlich und korrekt ist und sich überhaupt nicht amüsiert.
Die Hochstimmung, in die der Originalfilm sein Publikum versetzte, wird hier an vielen Stellen stilistisch forciert. Die Charaktere feiern sich selbst, wie Stars in einem musikalischen Videoclip, zum Beispiel, wenn sie im Triumphgefühl die Flughafenhalle in Bangkok durchschreiten. An manchen Stellen, etwa der Actionszene, in der Müller die Verfolgung seiner Schüler mittels Parasailing aufnimmt, gerät die Handlung zum puren Klamauk. Alles in allem sieht man die Charaktere auch diesmal gerne Unfug treiben, selbst wenn sie nicht mehr so authentisch wirken, sondern hauptsächlich mit Imagepflege beschäftigt sind.
Fazit: Die Fortsetzung der Erfolgskomödie "Fack ju Göhte" versucht mit exotischer Kulisse, Actioneinlagen und provokanten Dialogen einen konstanten Pegel heiteren Hochgefühls zu erzeugen. Die markanten Charaktere feiern ihr eigenes Image, was streckenweise durchaus mitreißt, ohne dass die charmante Authentizität des Originals erreicht wird.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Fack ju Göhte 2"
Land: DeutschlandWeitere Titel: F*** You Goethe; Fuck You Göthe
Jahr: 2014
Genre: Komödie
Kinostart: 10.09.2015
Regie: Bora Dagtekin
Darsteller: Jana Pallaske als Charlie, Elyas M'Barek als Zeki Müller, Karoline Herfurth als Lisi Schnabelstedt, Katja Riemann als Direktorin Gudrun, Jella Haase als Chantal
Kamera: Andreas Berger
Verleih: Constantin Film
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