Love & Engineering (2014)
Deutsch-Finnisch-Bulgarischer Dokumentarfilm über vier Programmierer um die 30, die ein Problem eint: Sie suchen verzweifelt nach einer Frau und mithin nach einer Lösung der Frage, wie man wohl die Firewall einer Frau knackt...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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"Eine Frau ist ein Ziel, eine Bestimmung, zu der es einen ein Leben lang hinzieht", heißt es am Anfang von Tonislav Hristov Dokumentarfilm "Love & Engineering", in denen vier Programmierer mithilfe einer Formel die passende Frau finden wollen. Der Ingenieur Atanas ist nämlich überzeugt, dass es eine solche Formel – eine "Programmiersprache der Liebe" – gibt. Schließlich ist er selbst der Beweis: Er stottert, ist ein Nerd, hat dennoch eine Frau gefunden, ist verheiratet und hat eine Tochter. Und genau das wird Todor, Toumas, Marcus und Andon auch gelingen, wenn sie das Kennenlernen und Erobern einer Frau angehen wie ein Computerproblem!
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Filmkritik
Bereits in seinem ersten Dokumentarfilm "Rules of Single Life" (2011) hat sich Tonislav Hristov dem Leben als Single und der Suche nach einer Freundin gewidmet – damals in Form eines unterhaltsamen Roadtrips von vier Bulgaren durch ihre Wahlheimat Finnland. Bei der Premiere des Films wurde er von seinem Freund Atanas kritisiert: Sein Film sei viel zu emotional, deshalb würde er keinem Single helfen. Er selbst sei aber auf der Suche nach der Formel der Liebe und gemeinsam könnten sie diese Theorie vervollständigen. Damit hatte Tonislav Hristov das Thema von "Love & Engineering" gefunden und konzentriert sich tatsächlich sehr auf die wissenschaftlichen Versuche, gelegentlich amüsant aus dem Off kommentiert.
Am Anfang des Films steht folglich eine PowerPoint-Präsentation, die mit Begriffen aus der Computersprache den Weg zu einer Frau in drei Schritten erklärt: Eine Anmache ist ein ‚request’, es gilt, das ‚system’ einer Frau zu knacken, dafür gibt es ‚hacks’, die die ‚firewall’ einer Frau überwinden. Und wie bei einer Programmiersprache müssten die von Atanas entwickelten Regeln angewandt, überprüft und verbessert werden, grundsätzlich aber folgt alles vorhersehbaren Gesetzen. Nach dieser theoretischen Einführung folgt dann ein Versuch in freier Wildbahn. Die Nerds sollen sich erstens mit so vielen Frauen wie möglich treffen, sich zweitens darauf vorbereiten, zurückgewiesen zu werden, und drittens niemals aufgeben. In Blind Dates testen sie Unterhaltungsstrategien, beim Speed Dating sollen sie etwas über Selbstdarstellung lernen, sie probieren Online-Dating und gehen in Clubs. Nebenbei wird in einem wissenschaftlich betreuten Geruchstest untersucht, ob der Duft des Mannes wirklich entscheidend ist – allerdings stellt sich beim nachfolgenden Date heraus, dass die Frau, die den Geruch eines der Informatiker besonders gut bewertete, weder mit seiner Vorliebe für Heavy Metal noch Computerspielen etwas anfangen kann.
Obwohl die Antwort von vorneherein feststeht, wird erst spät die Frage aufgeworfen, ob Liebe und Emotionen im Allgemeinen tatsächlich nur Abfolgen chemischer Reaktionen sind. Auch wird mit dem Hinzukommen der Wissenschaftlerin allzu deutlich, dass den Männern eindeutig eine Perspektive auf die Frau fehlt, die jenseits eines zu erobernden Wesens – eines Ziels – liegt. Deshalb ist der Film vor allem eine Charakterstudie über vier Technikfreaks, die in ihrer Verschiedenheit viele Klischees erfüllen. Tuomas ist 31 Jahre alt, hatte noch nie eine Freundin und legt abends virtuell Platten auf, Andons Herz wurde einmal gebrochen, seither sieht er Verabredungen nur als Oberflächlichkeiten an und verbringt seine Zeit lieber online, Markus kommt in Uniform eines Navy-Offiziers als sein Alter ego Captain Mr. Skibidi zu Verabredungen, einer Figur aus dem Rollenspiel "Star Battle", schätzt Heavy Metal und LAN-Partys. Am Interessantesten ist letztlich der 26-jährige Todor, der im Verlauf des Films auch zunehmend in den Mittelpunkt rückt: Er geht offen und freundlich auf andere Menschen zu, kann sich aber mit einer Frau anfangs kaum unterhalten und fürchtet sich vor Ablehnung. Durch seine Aufgeschlossenheit und Ehrlichkeit über seine Gefühle kommt der Zuschauer ihm in diesem Film am nächsten.
"Love & Engineering" ist daher vor allem ein Film über vier Nerds auf Partnersuche, jedoch klingt im letzten Drittel auch die gesellschaftliche Dimension an. Nach einer Nacht auf einem Kreuzfahrtschiff sprechen sie erst amüsiert, dann zunehmend aggressiv darüber, wer mit wem auf einer Kabine war. Dadurch zeigt sich zum einen die Hoffnung der vier Wissenschaftler, wirklich einen ‚Algorithmus der Liebe’ zu finden, zum anderen wird auch der emotionale Druck deutlich, unter dem sie stehen. Und das sind Sehnsüchte und Gefühle, die sie mit vielen Singles teilen werden.
Fazit: "Love & Engineering" erzählt von dem Versuch, einen Algorithmus der Liebe zu finden – und der Sehnsucht vierer Nerds nach einer Frau.
Am Anfang des Films steht folglich eine PowerPoint-Präsentation, die mit Begriffen aus der Computersprache den Weg zu einer Frau in drei Schritten erklärt: Eine Anmache ist ein ‚request’, es gilt, das ‚system’ einer Frau zu knacken, dafür gibt es ‚hacks’, die die ‚firewall’ einer Frau überwinden. Und wie bei einer Programmiersprache müssten die von Atanas entwickelten Regeln angewandt, überprüft und verbessert werden, grundsätzlich aber folgt alles vorhersehbaren Gesetzen. Nach dieser theoretischen Einführung folgt dann ein Versuch in freier Wildbahn. Die Nerds sollen sich erstens mit so vielen Frauen wie möglich treffen, sich zweitens darauf vorbereiten, zurückgewiesen zu werden, und drittens niemals aufgeben. In Blind Dates testen sie Unterhaltungsstrategien, beim Speed Dating sollen sie etwas über Selbstdarstellung lernen, sie probieren Online-Dating und gehen in Clubs. Nebenbei wird in einem wissenschaftlich betreuten Geruchstest untersucht, ob der Duft des Mannes wirklich entscheidend ist – allerdings stellt sich beim nachfolgenden Date heraus, dass die Frau, die den Geruch eines der Informatiker besonders gut bewertete, weder mit seiner Vorliebe für Heavy Metal noch Computerspielen etwas anfangen kann.
Obwohl die Antwort von vorneherein feststeht, wird erst spät die Frage aufgeworfen, ob Liebe und Emotionen im Allgemeinen tatsächlich nur Abfolgen chemischer Reaktionen sind. Auch wird mit dem Hinzukommen der Wissenschaftlerin allzu deutlich, dass den Männern eindeutig eine Perspektive auf die Frau fehlt, die jenseits eines zu erobernden Wesens – eines Ziels – liegt. Deshalb ist der Film vor allem eine Charakterstudie über vier Technikfreaks, die in ihrer Verschiedenheit viele Klischees erfüllen. Tuomas ist 31 Jahre alt, hatte noch nie eine Freundin und legt abends virtuell Platten auf, Andons Herz wurde einmal gebrochen, seither sieht er Verabredungen nur als Oberflächlichkeiten an und verbringt seine Zeit lieber online, Markus kommt in Uniform eines Navy-Offiziers als sein Alter ego Captain Mr. Skibidi zu Verabredungen, einer Figur aus dem Rollenspiel "Star Battle", schätzt Heavy Metal und LAN-Partys. Am Interessantesten ist letztlich der 26-jährige Todor, der im Verlauf des Films auch zunehmend in den Mittelpunkt rückt: Er geht offen und freundlich auf andere Menschen zu, kann sich aber mit einer Frau anfangs kaum unterhalten und fürchtet sich vor Ablehnung. Durch seine Aufgeschlossenheit und Ehrlichkeit über seine Gefühle kommt der Zuschauer ihm in diesem Film am nächsten.
"Love & Engineering" ist daher vor allem ein Film über vier Nerds auf Partnersuche, jedoch klingt im letzten Drittel auch die gesellschaftliche Dimension an. Nach einer Nacht auf einem Kreuzfahrtschiff sprechen sie erst amüsiert, dann zunehmend aggressiv darüber, wer mit wem auf einer Kabine war. Dadurch zeigt sich zum einen die Hoffnung der vier Wissenschaftler, wirklich einen ‚Algorithmus der Liebe’ zu finden, zum anderen wird auch der emotionale Druck deutlich, unter dem sie stehen. Und das sind Sehnsüchte und Gefühle, die sie mit vielen Singles teilen werden.
Fazit: "Love & Engineering" erzählt von dem Versuch, einen Algorithmus der Liebe zu finden – und der Sehnsucht vierer Nerds nach einer Frau.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Love & Engineering"
Land: Deutschland, Finnland, BulgarienJahr: 2014
Genre: Dokumentation
Länge: 89 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 05.06.2014
Regie: Tonislav Hristov
Kamera: Peter Flinckenberg
Verleih: barnsteiner-film
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