No Man's Land (2013)
Wu Ren Qu
Chinesisches Road-Movie: Auf seiner Fahrt durch die Weiten der Xinjiang-Wüste erlebt der durchtriebene Anwalt Pan Xiao sein blaues Wunder.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Pan Xiao ist ein junger, skrupelloser Anwalt, der für Geld und für seine Karriere alles macht. So sorgt er dafür, dass ein Prozess gegen einen Verbrecher, der illegal kostbare Falken fängt, schnell wieder fallen gelassen wird. Der Gangster hält Xiao jedoch mit der Bezahlung hin, worauf der Anwalt dessen roten Sportwagen als Pfand beschlagnahmt. Mit dem Wagen fährt Xian durch die Weiten der nordchinesischen Xinjiang-Wüste zu seinem 500 Kilometer entfernten nächsten Prozess. Bei bester Laune und mit aufgedrehter Musik rast er mit dem schnellen Flitzer durch das Niemandsland. Er ahnt nicht, das dieser Trip eine Abfolge an grotesken und lebensbedrohlichen Begegnungen mit sich bringen wird.
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Filmkritik
"No Man's Land" vom chinesischen Regisseur Ning Hao ist ein Actionfilm, ein Roadmovie und eine schwarze Komödie, die sich optisch an den Spaghetti-Western eines Sergio Leone und inhaltlich an Quentin Tarantino orientiert. Das klingt nicht nur gut, sondern ist es auch. Im Prinzip macht Ning Hao hier alles richtig. Das gelbbraune Bild atmet förmlich Wüstensand. Und wie bei Meister Leone wechselt das Breitwandbild von beeindruckenden Panoramen der kargen Wüstenlandschaft zu Großaufnahmen der zerfurchten Gesichter der Protagonisten. Von seiner Bildgestaltung her erfüllt der Film höchste technische Standards. Was fehlt ist eine wirklich eigene Handschrift.
Inhaltlich sieht es ähnlich aus. Der Film folgt einer sehr gradlinigen Entwicklungslinie von schlimm zu immer schlimmer. Die Dramaturgie ähnelt der von Oliver Stones Film "U-Turn" aus dem Jahre 1997. Zwar gibt es zum Schluss ein sehr versöhnliches Ende. Doch dieses wirkt so unpassend, dass gemunkelt wird, dass sich hier anscheinend der chinesische Zensor – und nicht der Regisseur – frei kreativ entfaltet hat. Von der Charakterzeichnung ist es so, dass der skrupellose Anwalt Pan Xiao als Hauptfigur eigentlich ein klarer Unsympath ist. Allerdings begegnet er in einer derartig beeindruckenden Riege an degenerierten Landeiern, dass er im Vergleich fast schon wieder sympathisch wird.
Die Falkenjäger und Tankstellenbesitzer, mit denen es Pan Xiao zu tun bekommt, wirken fast so unmenschlich, wie die tatsächlichen Mutanten in "The Hills Have Eyes". Der Film ist eine Parodie auf den in China immer extremer werdenden Kontrast zwischen den Bewohnern der hypermodernen Städte und den von dieser Entwicklung völlig abgehängten Landbewohnern. Auf dem Land leben diesem Film zu Folge anscheinend nur schlitzohrige Dumpfbacken und in der Stadt skrupellose Karrieristen. Dies ist leider das einzige eigenständige Element in einem Film, der zwar unterhaltsam ist, sich aber am Ende ähnlich leer, wie die gezeigte Xinjiang-Wüste anfühlt.
Fazit: "No Man's Land" ist so schnieke wie Anwalt Pan Xiao, so grotesk wie die fiesen Falkenjäger und so leer wie die Xinjiang-Wüste.
Inhaltlich sieht es ähnlich aus. Der Film folgt einer sehr gradlinigen Entwicklungslinie von schlimm zu immer schlimmer. Die Dramaturgie ähnelt der von Oliver Stones Film "U-Turn" aus dem Jahre 1997. Zwar gibt es zum Schluss ein sehr versöhnliches Ende. Doch dieses wirkt so unpassend, dass gemunkelt wird, dass sich hier anscheinend der chinesische Zensor – und nicht der Regisseur – frei kreativ entfaltet hat. Von der Charakterzeichnung ist es so, dass der skrupellose Anwalt Pan Xiao als Hauptfigur eigentlich ein klarer Unsympath ist. Allerdings begegnet er in einer derartig beeindruckenden Riege an degenerierten Landeiern, dass er im Vergleich fast schon wieder sympathisch wird.
Die Falkenjäger und Tankstellenbesitzer, mit denen es Pan Xiao zu tun bekommt, wirken fast so unmenschlich, wie die tatsächlichen Mutanten in "The Hills Have Eyes". Der Film ist eine Parodie auf den in China immer extremer werdenden Kontrast zwischen den Bewohnern der hypermodernen Städte und den von dieser Entwicklung völlig abgehängten Landbewohnern. Auf dem Land leben diesem Film zu Folge anscheinend nur schlitzohrige Dumpfbacken und in der Stadt skrupellose Karrieristen. Dies ist leider das einzige eigenständige Element in einem Film, der zwar unterhaltsam ist, sich aber am Ende ähnlich leer, wie die gezeigte Xinjiang-Wüste anfühlt.
Fazit: "No Man's Land" ist so schnieke wie Anwalt Pan Xiao, so grotesk wie die fiesen Falkenjäger und so leer wie die Xinjiang-Wüste.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "No Man's Land"
Land: China, FrankreichJahr: 2013
Genre: Action, Komödie, Roadmovie
Originaltitel: Wu Ren Qu
Länge: 118 Minuten
Kinostart: Kein deutscher Kinostart
Regie: Ning Hao
Darsteller: Zheng Xu als Pan Xiao, Duobujie, Nan Yu als Tänzerin / Li Yuxin, Bo Huang als Killer, Duo Ba als Er Ge'syoung Bruder, Fahrer
Kamera: Jie Du
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News
Berlinale 2014 – Tag 8
Es geht in den Endspurt: Nachdem das Programm der letzten Tage insgesamt ein wenig nachgelassen hatte, gab es heute wieder sehr starke Wettbewerbsbeiträge zu sehen.
Es geht in den Endspurt: Nachdem das Programm der letzten Tage insgesamt ein wenig nachgelassen hatte, gab es heute wieder sehr starke Wettbewerbsbeiträge zu sehen.