FBW-Bewertung: Der Grinch (2018)
Prädikat besonders wertvoll
Jurybegründung: 1957 veröffentlichte der Cartoon-Spezialist Theodor Seuss Geisel, besser bekannt als Dr. Seuss, die Kindergeschichte ?Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat?. Die Jüngsten der Deutschen mussten bis zum Jahr 2000 auf die erste Übersetzung des amerikanischen Bestsellers warten, der die Kommerzialisierung des christlichen Festes kritisiert und trotzdem zu den 100 meistverkauften Kinderbüchern zählt. Der Anlass, das Buch auch in Deutschland zu veröffentlichen, war die Filmversion von Ron Howard mit Jim Carrey als grünem Kobold, der Weihnachten hasst.Nun also folgt eine animierte Neuverfilmung, in der Benedict Cumberbatch in der Originalversion und Otto Waalkes in der stimmigen deutschen Synchronisation dem hinterhältigen Griesgram die Stimme leihen, der einsam hoch oben dem Örtchen Whoville in einer Höhle auf dem Mount Crumpit haust. Dort heckt er einen teuflischen Plan aus, um den Menschen das Fest zu verderben. Er verkleidet sich als Weihnachtsmann, zwängt seinen treuen Hund Max ins Kostüm eines Rentiers, dringt durch die Kamine in die Häuser ein und stiehlt die Geschenke, die Santa Claus gebracht hatte. Auch die Weihnachtsbäume und die Festessen lässt er mitgehen.
Allerdings hat er nicht mit Cindy Lou gerechnet, einem aufgeweckten Mädchen, deren einziger Wunsch an den Weihnachtsmann ist, dass ihrer alleinerziehenden Mutter das Leben erleichtert werde. Der Grinch war nach der Begegnung mit ihr zumindest nachdenklich geworden, ob er das Richtige tut. Geläutert wird er durch die Reaktion der Bewohner von Whoville auf seinen Diebstahl. Statt den verschwundenen Geschenken nachzuweinen, singen sie gemeinsam Weihnachtlieder auf dem Marktplatz.
Die bekanntesten Weihnachtslieder dürfen in dieser farbenfrohen Adaption nicht fehlen. In der ersten Hälfte des Films beschwört der Film bei der Vorbereitung auf das Fest in Whoville eine kitschige amerikanische Weihnachtswelt, um sie anschließend in Bild und Wort zu brechen. Die Kritik am Konsumrausch ist nicht zu überhören, auf den das Fest für viele Menschen mittlerweile reduziert wurde. Aber natürlich wissen die Macher auch, dass es ganz ohne Geschenke nicht geht. Sie finden daher ein Happy End, in dem es zu einem Ausgleich kommt und neben der Freude über die Geschenke der Wert von Weihnachten als Fest der Familieund Zeit der Versöhnung und des friedlichen Zusammenseins wieder zur Geltung kommt.
Die uramerikanische Geschichte wurde in Frankreich animiert, dieser leichte europäische Touch hat sich positiv auf Stil und Inhalt ausgewirkt. Und natürlich dürfen auch die überaus lustigen Sidekicks nicht fehlen ? von Max, dem treuen Helfer des Grinch bis zu einer liebeswürdigen Elchfamilie.
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)