Futuro Beach (2013)
Praia do futuro
Brasilianisch-Deutsches Drama: Rettungsschimmer Donato lernt am Strand Praia do Futuro bei Fortaleza den deutschen Urlauber Konrad kennen und verliebt sich in ihn. Schnell entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden, so dass Donato beschließt, Konrad nach Berlin zu folgen. In der deutschen Hauptstadt wird die Reise aus Liebe für Donato jedoch zu einer Suche nach seiner eigenen Identität...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der 24-jährige Donato (Wagner Moura) ist Rettungsschwimmer am Strand Praia do Futuro in der brasilianischen Stadt Fortaleza. Als zwei deutsche Touristen beim Baden von der gefährlichen Strömung erfasst werden und Donato einen von ihnen verloren geben muss, gerät sein Selbstvertrauen ins Wanken. Das kann sein kleiner Bruder Ayrton (Savio Ygor Ramos) nicht verstehen, für den Donato weiterhin der Superheld Aquaman ist. Sollte Donato jemals im Meer in Not geraten, dann käme er ihm selbst zu Hilfe, verspricht Ayrton, der große Angst vor dem Wasser hat. Donato freundet sich mit dem deutschen Biker Konrad (Clemens Schick) an, dessen Freund ertrank. Gemeinsam suchen sie den Strand nach der Leiche ab, aber vergeblich.
Donato bewundert Konrads Reiselust und die beiden verlieben sich. Schließlich fliegt Donato zu Konrad nach Berlin, um ein neues Leben zu beginnen. Trotz der ungewohnten Kälte und dem Gefühl der Fremdheit hält Donato mit Unterstützung von Konrad durch, bricht aber den Kontakt zur Mutter und zum Bruder daheim ab. Acht Jahre später kommt Ayrton (Jesuita Barbosa) nach Berlin, um den Bruder, der ihn verließ, wütend zu konfrontieren.
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Filmkritik
Der brasilianische Regisseur Karim Aïnouz lebt in Sao Paulo und Berlin. Auch die drei Protagonisten seines Films, der Rettungsschwimmer Donato, sein Bruder Ayrton und sein deutscher Freund Konrad erfahren den Kontrast zwischen Brasilien und der deutschen Hauptstadt. Der Aufbruch zu neuen Ufern und die dauernde Veränderung sind das Thema des Dramas, das sich um eine schwule Liebesbeziehung entfaltet. Aïnouz beschreibt den Film als "zeitgemäßes, intimes Melodram, das nur von männlichen Figuren bevölkert wird". Es gibt auch Frauenrollen im Film, aber sie kommen nur am Rande vor, der Blick ist vollkommen auf die männlichen Charaktere und ihre Wahrnehmung der Dinge gerichtet.
Inhaltlich ist die Geschichte sehr auf das äußere und innere Reisen zentriert, das Erkunden neuer Welten und das Herausfinden der eigenen Wünsche und Möglichkeiten. Sie ist in drei Kapitel gegliedert. Donato und Konrad finden am Praia do Futuro unter traurigen Umständen zueinander, dann folgt ein räumlicher Bruch, der ihre Beziehung vor neue Herausforderungen stellt. Denn in Berlin hat Donato niemanden außer Konrad, er ist oft krank und fühlt sich verloren. Trotzdem entscheidet er sich für das Ungewisse, das Abenteuer der Fremde. Dann folgt ein Zeitsprung von mehreren Jahren und der nun 18-jährige Bruder Ayrton taucht auf, um mit dem treulosen Donato abzurechnen. Sein Erscheinen gibt auch der mittlerweile aufgelösten Beziehung von Donato und Konrad neue Impulse, eine neue Aufgabe.
Visuell bestimmt der Kontrast der beiden Schauplätze die Atmosphäre: In Brasilien spielt sich das Leben unter dem blauen Himmel ab, der Ozean und seine Brandung sind wie eine archaische Quelle der Kraft für die Seele. In Berlin schneit es, die Landschaft entlang der Autobahn verschwindet im Nebel, Donato fühlt sich in nichtssagenden Innenräumen verlorener denn je. Was ihn hält, ist nur die Zweisamkeit mit Konrad. Die Kamera verliebt sich an beiden Schauplätzen auch gelegentlich in die männlichen Körper, ihre Spannkraft und angestaute Energie. Ein zentrales stilistisches Merkmal ist das minimalistische Ungefähre. Viele Szenen wirken unschlüssig, transportieren keine klare Botschaft, wirken wie Schritte auf einem Rastplatz, der kaum Orientierung oder Anregung bietet. Unter diesem verwaschenen, flüchtigen Stil leidet auch die Figurenzeichnung. Man kann sich in die Protagonisten nur bedingt einfühlen, so sehr behalten sie ihre Gefühle und Sehnsüchte für sich.
Fazit: Das verhaltene Drama über eine Männerbeziehung und den Aufbruch in ein fremdes Land lebt vom starken Kontrast der Schauplätze Brasilien und Berlin, vermittelt aber seine Eindrücke des Unbestimmten und Vergänglichen auf Kosten des Gefühls.
Inhaltlich ist die Geschichte sehr auf das äußere und innere Reisen zentriert, das Erkunden neuer Welten und das Herausfinden der eigenen Wünsche und Möglichkeiten. Sie ist in drei Kapitel gegliedert. Donato und Konrad finden am Praia do Futuro unter traurigen Umständen zueinander, dann folgt ein räumlicher Bruch, der ihre Beziehung vor neue Herausforderungen stellt. Denn in Berlin hat Donato niemanden außer Konrad, er ist oft krank und fühlt sich verloren. Trotzdem entscheidet er sich für das Ungewisse, das Abenteuer der Fremde. Dann folgt ein Zeitsprung von mehreren Jahren und der nun 18-jährige Bruder Ayrton taucht auf, um mit dem treulosen Donato abzurechnen. Sein Erscheinen gibt auch der mittlerweile aufgelösten Beziehung von Donato und Konrad neue Impulse, eine neue Aufgabe.
Visuell bestimmt der Kontrast der beiden Schauplätze die Atmosphäre: In Brasilien spielt sich das Leben unter dem blauen Himmel ab, der Ozean und seine Brandung sind wie eine archaische Quelle der Kraft für die Seele. In Berlin schneit es, die Landschaft entlang der Autobahn verschwindet im Nebel, Donato fühlt sich in nichtssagenden Innenräumen verlorener denn je. Was ihn hält, ist nur die Zweisamkeit mit Konrad. Die Kamera verliebt sich an beiden Schauplätzen auch gelegentlich in die männlichen Körper, ihre Spannkraft und angestaute Energie. Ein zentrales stilistisches Merkmal ist das minimalistische Ungefähre. Viele Szenen wirken unschlüssig, transportieren keine klare Botschaft, wirken wie Schritte auf einem Rastplatz, der kaum Orientierung oder Anregung bietet. Unter diesem verwaschenen, flüchtigen Stil leidet auch die Figurenzeichnung. Man kann sich in die Protagonisten nur bedingt einfühlen, so sehr behalten sie ihre Gefühle und Sehnsüchte für sich.
Fazit: Das verhaltene Drama über eine Männerbeziehung und den Aufbruch in ein fremdes Land lebt vom starken Kontrast der Schauplätze Brasilien und Berlin, vermittelt aber seine Eindrücke des Unbestimmten und Vergänglichen auf Kosten des Gefühls.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Futuro Beach"
Land: Brasilien, DeutschlandJahr: 2013
Genre: Drama
Originaltitel: Praia do futuro
Länge: 106 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.10.2014
Regie: Karim Ainouz
Darsteller: Wagner Moura als Donato, Clemens Schick als Konrad, Jesuita Barbosa als Ayrton, Savio Ygor Ramos als Ayrton (10 Jahre), Sophie Charlotte Conrad als Dakota
Kamera: Ali Olay Gözkaya
Verleih: Real Fiction
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