Like Father, Like Son (2013)
Soshite chichi ni naru
Japanisches Familien-Drama: Ryota und seine Frau Midori erfahren, dass ihr sechsjähriger Sohn Keita nicht ihr eigenes Kind ist, weil nach der Geburt zwei Kinder vertauscht wurden. Die Frage stellt sich, wollen sie und das andere betroffene Elternpaar den vermeintlichen Sohn gegen den wirklichen eintauschen?Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der erfolgreiche Geschäftsmann Ryota Nonomiya (Masaharu Fukuyama) lebt mit seiner Frau (Machiko Onound) und seinem Sohn (Keita Ninomaya) ein zufriedenes Leben in einem modernen Apartment mitten in Tokio. Seine heile Welt gerät ins Stocken, als er erfährt, dass sein Sohn bei der Geburt versehentlich vertauscht wurde. Zwar treffen sich die beiden betroffenen Familien privat immer häufiger, um sich kennenzulernen und abzuschätzen, welche Lösung für die Kinder am besten ist, dennoch: Es ist vor allem Ryota, der sich nicht zu einer Entscheidung durchringen kann. Einer Entscheidung für den bisher großgezogenen, nicht leiblichen Sohn oder doch für den anderen, fremden Jungen, der sein wahres Kind ist.
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Filmkritik
"Like Father, Like Son" ist der neue Film des japanischen Regisseurs Hirokazu Koreeda, der vor allem für seine beiden Filme "Nobody Knows " (2004) und " Still Walking " (2008) und sein Gespür für melancholische Dramen bekannt ist. Mit "Like Father, Like Son" gewann er in Cannes im vergangenen Jahr den Preis der Jury. Dutzende weitere internationale Auszeichnungen folgten für Koreeda, der auch schon für den Oscar nominiert war. Regie-Altmeister Steven Spielberg war von "Like Father, Like Son" derart berührt und angetan, dass er sich sogleich die Rechte an dem Stoff für ein US-Remake sicherte. Regisseur Koreeda fügt seinem Oeuvre an berührenden Dramen mit "Like Father, Like Son" ein weiteres stilles, großartig gespieltes Familien-Drama hinzu.
Es geht nicht wirklich um eine universelle, grundsätzliche Frage, die Koreeda mit seinem leisen, reduzierten Drama aufwirft, worin sich sein neuer Film auch in erster Linie von seinen früheren Werken unterscheidet: eine Frage, die sich die meisten von uns sicher nie im Leben werden stellen müssen, was das Thema von "Like Father, Like Son" auch für viele schwer greifbar und sehr komplex erscheinen lässt: die Frage danach, ob man als Eltern einen Sohn, der nicht leiblich ist sondern nach der Geburt versehentlich vertauscht wurde, ebenso lieben kann wie ein leibliches Kind. Die Tatsache, dass man sich daher nur schwer in die beteiligten Personen hineinversetzen kann wird durch das intensive Spiel der Darsteller und die behutsam-gefühlvolle Inszenierung, die Wert legt auf leise Zwischentöne sowie Gestik und Mimik, ausgeglichen.
Im Zentrum der Geschehnisse steht Nonomiya, der überzeugend verkörpert wird von dem japanischen Songwriter Masaharu Fukuyama, der hier erstaunlicherweise sein Schauspieldebüt gibt. Sein zurücknehmendes, nuancenreiches Spiel wirkt abgeklärt und erfahren. Auf der einen Seite steht die wohlhabende Familie um Nonomiya, der mit seiner Frau und dem "Sohn" in wohlhabenden Verhältnissen in einem schnöseligen Apartment wohnt. Konträrer könnte da die andere Familie nicht sein, um die es hier geht. Der Vater der der Familie Saikis, ist ein armer Ladenbesitzer, der seine Kleinfamilie mehr schlecht als recht durchbringt. Gemeinsam leben sie am Stadtrand in einer heruntergekommenen Bude.
Dass die beiden Familien höchst unterschiedlich gezeichnet und angelegt sind und vor allem die Väter verschiedenste Moralvorstellungen und Lebenseinstellungen haben, wirkt freilich sehr bemüht und konstruiert. Ausgeglichen wird dieser Mangel aber in erster Linie von dem starken Cast, zu dem auch die bemerkenswerten Kinderdarsteller Keita Ninomaya und Hwang Sho-gen gehören.
Fazit: Einfühlsames Familien-Drama der leisen Sorte, dessen bemühte Figurenzeichnung durch das nachdrückliche Spiel der Darsteller kaschiert wird.
Es geht nicht wirklich um eine universelle, grundsätzliche Frage, die Koreeda mit seinem leisen, reduzierten Drama aufwirft, worin sich sein neuer Film auch in erster Linie von seinen früheren Werken unterscheidet: eine Frage, die sich die meisten von uns sicher nie im Leben werden stellen müssen, was das Thema von "Like Father, Like Son" auch für viele schwer greifbar und sehr komplex erscheinen lässt: die Frage danach, ob man als Eltern einen Sohn, der nicht leiblich ist sondern nach der Geburt versehentlich vertauscht wurde, ebenso lieben kann wie ein leibliches Kind. Die Tatsache, dass man sich daher nur schwer in die beteiligten Personen hineinversetzen kann wird durch das intensive Spiel der Darsteller und die behutsam-gefühlvolle Inszenierung, die Wert legt auf leise Zwischentöne sowie Gestik und Mimik, ausgeglichen.
Im Zentrum der Geschehnisse steht Nonomiya, der überzeugend verkörpert wird von dem japanischen Songwriter Masaharu Fukuyama, der hier erstaunlicherweise sein Schauspieldebüt gibt. Sein zurücknehmendes, nuancenreiches Spiel wirkt abgeklärt und erfahren. Auf der einen Seite steht die wohlhabende Familie um Nonomiya, der mit seiner Frau und dem "Sohn" in wohlhabenden Verhältnissen in einem schnöseligen Apartment wohnt. Konträrer könnte da die andere Familie nicht sein, um die es hier geht. Der Vater der der Familie Saikis, ist ein armer Ladenbesitzer, der seine Kleinfamilie mehr schlecht als recht durchbringt. Gemeinsam leben sie am Stadtrand in einer heruntergekommenen Bude.
Dass die beiden Familien höchst unterschiedlich gezeichnet und angelegt sind und vor allem die Väter verschiedenste Moralvorstellungen und Lebenseinstellungen haben, wirkt freilich sehr bemüht und konstruiert. Ausgeglichen wird dieser Mangel aber in erster Linie von dem starken Cast, zu dem auch die bemerkenswerten Kinderdarsteller Keita Ninomaya und Hwang Sho-gen gehören.
Fazit: Einfühlsames Familien-Drama der leisen Sorte, dessen bemühte Figurenzeichnung durch das nachdrückliche Spiel der Darsteller kaschiert wird.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Like Father, Like Son"
Land: JapanJahr: 2013
Genre: Drama
Originaltitel: Soshite chichi ni naru
Länge: 120 Minuten
Kinostart: 25.09.2014
Regie: Hirokazu Koreeda
Darsteller: Masaharu Fukuyama als Ryota Nonomiya, Machiko Ono als Midori Nonomiya, Yoko Maki als Yukari Saiki, Lily Franky als Yudai Saiki, Jun Fubuki als Nobuko Nonomiya
Verleih: Film Kino Text, Die FILMAgentinnen
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TV-Tipps für Samstag (27.4.): Entscheidet sich Masaharu Fukuyama für seinen Sohn?
3sat zeigt "Like Father, Like Son"
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