Feriado. Erste Liebe (2014)
Feriado
Südamerikanisches Coming-of-Age-Drama: Junger Ecuadorianer versucht sein Platz im Leben zu finden - und in der Liebe.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ecuador in den späten 90er-Jahren: Juan Pablo ist ein intelligenter Junge, der mit seinen 16 Jahren mitten in der Pubertät steckt. Bei der Aussicht, die Schulferien bei seinem cholerischen Onkel in den Anden zu verbringen, wird ihm jedoch ein wenig mulmig. Und das zurecht: Als Juan ankommt, erfährt er, dass sein Onkel in eine Korruptionsaffäre verwickelt ist. Einige Tage später kommt es zu einem gewaltsamen Übergriff auf einen Geschäftspartner des Onkels, ausgeübt von dessen Handlangern. Und Juan sieht alles mit an. Doch diese prägende Erfahrung hat auch etwas Gutes. Vor dem Hintergrund dieses Übergriffs, lernt er den Herumtreiber Juano ein Metal-Fan und Lebenskünstler, kennen. Im Laufe der Zeit lernen sich die Beiden immer besser kennen und es entstehen erste Gefühle für das gleiche Geschlecht.
Bildergalerie zum Film "Feriado. Erste Liebe"
Hier streamen
Filmkritik
Mit der gefühlvollen Coming-of-Age-Romanze "Feriado" legt der Ecuadorianer Diego Araujo sein Spielfilm-Debüt vor. Einige Szenen des Films, wie etwa der brutale Übergriff auf den Geschäftspartner, beruhen auf eigenen Kindheitserinnerungen des Regisseurs. Seine Weltpremiere erlebte der Film 2014 auf der Berlinale, und prompt wurde in der Kategorie "Generation" für den Hauptpreis nominiert. Dank feinfühlig agierender Hauptdarsteller, einer unaufgeregt-entschleunigten Erzählweise und - vor allem - der beeindruckenden Landschaftsbilder ist aus "Feriado" ein gelungenes, empfindsames Drama über die Wirren der Sexualitäts-Entdeckung geworden.
Regisseur Araujo überzeugt in seinem Regie-Debüt in erster Linie auch mit seiner langsamen, ruhigen Erzählweise. Bedächtig und ohne Tempo hangelt sich der Film von einem Vorkommnis zum nächsten, einzig die Szene des gewaltsamen Übergriffs fällt aufgrund seines Tempos und der Wackelkamera aus dem Rahmen. Die geruhsame, harmonische Inszenierung steht dabei fast ein wenig im Widerspruch zur aufgewühlten, wirren Gefühlswelt von Hauptfigur Juan Pablo. Juan Pablo erscheint als schüchterner, introvertierter Pubertierender, der seinen Lebensweg noch längst nicht gefunden hat - und ebenso wenig seine eigene Sexualität. Diese Unsicherheit drückt sich immer wieder in heimlichen, unsicheren Blicken aus, die sowohl auf Männer als auch auf Frauen gerichtet sind.
Noch ein wenige konfuser wird die Situation, als er den ausgeflippten Metal-Fan Juano kennenlernt. Dieser ist das komplette Gegenteil vom zurückhaltenden Juan: er ist Selbstdarsteller, beliebt und umtriebig. Und genau das ist es, was Juan an ihm so fasziniert. Unaufgeregt schildert Regisseur Araujo auch hier das langsame, zärtliche Annähern der Beiden, das gegenseitige Kennenlernen und schließlich das ineinander verlieben. Größtes Plus des Films sind aber die berauschenden Natur-Kulissen der ecuadorianischen Landstriche und Gegenden. Sie gehen Hand in Hand mit dem sanften Regie-Stil: idyllisch und beeindruckend. Die endlosen Täler und der weite Blick in Richtung der riesenhaften, monumentalen Berge und Erhebungen würden sich auch in jeder ZDF-Naturdoku sehr gut machen.
Fazit: Starke Coming-of-Age-Liebesgeschichte um die Irrungen und Wirrungen der aufkommenden Sexualität mit authentischen Darstellern und exquisiten Landschaftsaufnahmen.
Regisseur Araujo überzeugt in seinem Regie-Debüt in erster Linie auch mit seiner langsamen, ruhigen Erzählweise. Bedächtig und ohne Tempo hangelt sich der Film von einem Vorkommnis zum nächsten, einzig die Szene des gewaltsamen Übergriffs fällt aufgrund seines Tempos und der Wackelkamera aus dem Rahmen. Die geruhsame, harmonische Inszenierung steht dabei fast ein wenig im Widerspruch zur aufgewühlten, wirren Gefühlswelt von Hauptfigur Juan Pablo. Juan Pablo erscheint als schüchterner, introvertierter Pubertierender, der seinen Lebensweg noch längst nicht gefunden hat - und ebenso wenig seine eigene Sexualität. Diese Unsicherheit drückt sich immer wieder in heimlichen, unsicheren Blicken aus, die sowohl auf Männer als auch auf Frauen gerichtet sind.
Noch ein wenige konfuser wird die Situation, als er den ausgeflippten Metal-Fan Juano kennenlernt. Dieser ist das komplette Gegenteil vom zurückhaltenden Juan: er ist Selbstdarsteller, beliebt und umtriebig. Und genau das ist es, was Juan an ihm so fasziniert. Unaufgeregt schildert Regisseur Araujo auch hier das langsame, zärtliche Annähern der Beiden, das gegenseitige Kennenlernen und schließlich das ineinander verlieben. Größtes Plus des Films sind aber die berauschenden Natur-Kulissen der ecuadorianischen Landstriche und Gegenden. Sie gehen Hand in Hand mit dem sanften Regie-Stil: idyllisch und beeindruckend. Die endlosen Täler und der weite Blick in Richtung der riesenhaften, monumentalen Berge und Erhebungen würden sich auch in jeder ZDF-Naturdoku sehr gut machen.
Fazit: Starke Coming-of-Age-Liebesgeschichte um die Irrungen und Wirrungen der aufkommenden Sexualität mit authentischen Darstellern und exquisiten Landschaftsaufnahmen.
Björn Schneider
TrailerAlle "Feriado. Erste Liebe"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Feriado. Erste Liebe"
Land: Norwegen, EcuadorWeitere Titel: Holiday
Jahr: 2014
Genre: Drama
Originaltitel: Feriado
Länge: 72 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 19.02.2015
Regie: Diego Araujo
Darsteller: Juan Arregui, Diego Andrés Paredes, Manuela Merchán, Canela Samaniego, Irwin Ortiz
Kamera: Magela Crosignani
Verleih: Gmfilms