Watermark (2013)
Kanadischer Dokumentarfilm: "Watermark" ist ein visuell beeindruckender Film über die globale Bedeutung des Elements Wasser.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs dienen der Landwirtschaft. Diese hat das Gesicht unseres Planeten mehr verändert, als jede andere menschliche Tätigkeit.
"Watermark" wurde an 20 verschiedenen Orten in 10 über die gesamte Welt verteilten Ländern gedreht. Er zeigt die gewaltigen geometrisch angelegten und künstlich bewässerten Agrarflächen im Imperial Valley in Kalifornien und kontrastiert diese mit den bereits Jahrtausende alten terrassierten Reisfeldern in den Bergen der chinesischen Provinz Yunnan. In Indien dient das flüssige Element der inneren Reinigung. Dort baden alle 12 Jahre über 30 Millionen Gläubige gemeinsam im Ganges. Wasser dient auch der Energieerzeugung. In China wurde gerade der gigantische Xiluodu-Staudamm fertiggestellt, das größte derartige Bauwerk auf der Welt. Doch solche massiven menschlichen Eingriffe in die Natur ziehen oft unkalkulierbare Folgen nach sich. Früher konnte eine alte Indio-Frau in Mexiko vom Fischfang im Colorado leben. Heute durchziehen tiefe Risse das ausgetrocknete Fluss-Delta. Der Fluss versiegt inzwischen bereits weit vorher, da die Amerikaner gewaltige Menge Wasser aus dem Fluss ableiten, mit dem sie unter anderem das Farmland im Imperial Valley bewässern...
Bildergalerie zum Film "Watermark"
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Filmkritik
"Watermark" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Regisseurin Jennifer Baichwal und des Fotografen Edward Burtynsky, die von dem Kameramann Nicholas de Pencier unterstützt werden. Der Film ist eine Fortführung ihrer Zusammenarbeit bei "Manufactured Landscapes", einem Dolkumentarfilm über die Arbeit von Edward Burtynsky. Dieser künstlerische Hintergrund der Beteiligten zeigt sich in "Watermark", in der großen visuellen Kraft des Films. Aus der Luft aufgenommene Landschaftspanoramen erscheinen wie gewaltigen abstrakte Ornamente. Statt eines klar definierten und abgegrenzten Themas, präsentiert "Watermark" eine lose Assoziationskette von Bedeutungsfeldern, die jeder auf seine Weise zu einem größeren Ganzen verknüpfen kann. Die Dokumentation nähert sich dem Begriff "Wasser" weniger auf intellektuelle, als auf emotionale Weise. "Watermark" baut ein komplexes Mosaik auf, das viele Leerstellen für eigene Gedanken und Assoziationen freilässt. Viele der gezeigten Bilder sind zudem stark ambivalent.
Die große Wirkung der Bilder wird zusätzlich durch eine oft tieffrequente Soundkulisse verstärkt. Hier zeigt sich die Verwandtschaft dieses Films mit Dokumentarfilmklassikern wie wie "Koyaanisqatsi” oder "Baraka”. Diese Filme entwerfen ebenfalls ein globales Bild der Beziehung zwischen Mensch und Natur, ohne eine eindeutige Aussage treffen zu wollen. Diese filmischen Vorbilder sind jedoch noch radikaler in der Weise, wie sie sich komplett aus rein assoziativen Bildercollagen aufbauen. "Watermark” versucht hingegen eine Synthese aus solch einer sehr sinnlichen und emotionalen Herangehensweise und aus einem eher klassischen Ansatz. So werden in den faszinierenden Bilderstrom immer wieder einzelne Interviewschnipsel eingestreut. Diese bringen jedoch zumeist keine nennenswerte inhaltliche Vertiefung und verbinden sich auch nicht immer optimal mit den poetischen Landschaftpanoramen. Ein echter Fehlgriff ist die Stelle, in der sich Edward Burtynsky selbst gemeinsam mit seinem deutschen Verleger Gerhard Seidl bei der Arbeit an dem Bildband "Water” zeigt. Zum Glück bleibt diese peinliche Schleichwerbung ein Einzelfall in einem ansonsten wunderschönen Film.
Fazit: Die bildgewaltige Dokumentation zum Thema Wasser, will nicht belehren, sondern selbst zum Nachdenken anregen, was ihr sehr gut gelingt.
Die große Wirkung der Bilder wird zusätzlich durch eine oft tieffrequente Soundkulisse verstärkt. Hier zeigt sich die Verwandtschaft dieses Films mit Dokumentarfilmklassikern wie wie "Koyaanisqatsi” oder "Baraka”. Diese Filme entwerfen ebenfalls ein globales Bild der Beziehung zwischen Mensch und Natur, ohne eine eindeutige Aussage treffen zu wollen. Diese filmischen Vorbilder sind jedoch noch radikaler in der Weise, wie sie sich komplett aus rein assoziativen Bildercollagen aufbauen. "Watermark” versucht hingegen eine Synthese aus solch einer sehr sinnlichen und emotionalen Herangehensweise und aus einem eher klassischen Ansatz. So werden in den faszinierenden Bilderstrom immer wieder einzelne Interviewschnipsel eingestreut. Diese bringen jedoch zumeist keine nennenswerte inhaltliche Vertiefung und verbinden sich auch nicht immer optimal mit den poetischen Landschaftpanoramen. Ein echter Fehlgriff ist die Stelle, in der sich Edward Burtynsky selbst gemeinsam mit seinem deutschen Verleger Gerhard Seidl bei der Arbeit an dem Bildband "Water” zeigt. Zum Glück bleibt diese peinliche Schleichwerbung ein Einzelfall in einem ansonsten wunderschönen Film.
Fazit: Die bildgewaltige Dokumentation zum Thema Wasser, will nicht belehren, sondern selbst zum Nachdenken anregen, was ihr sehr gut gelingt.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "Watermark"
Land: KanadaJahr: 2013
Genre: Dokumentation
Länge: 93 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 15.05.2014
Regie: Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky
Kamera: Nick de Pencier
Verleih: Senator Film
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