Man lernt nie aus (2015)
The Intern
US-Komödie über einen Rentner, der ein Praktikum bei einem Online-Handelsunternehmen macht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der 70-jährige Rentner Ben Whittaker (Robert De Niro) hat schon vieles versucht, um der Langeweile des Ruhestands zu entgehen. Aber seit dem Tod seiner Frau fühlt er sich nur noch einsam. Als er in einer Annonce liest, dass eine Internet-Startup-Firma Praktikanten sucht, die mindestens 65 Jahre alt sind, bewirbt er sich sofort. Obwohl der Modehandel nicht sein Metier ist, wird Ben als der ideale Kandidat genommen: Er trägt stets einen Anzug, hat ausgezeichnete Manieren, ist pünktlich, bescheiden und wissbegierig. Mit seinem Arbeitsethos alter Schule macht er sich im Betrieb schnell beliebt, nur nicht bei der Firmengründerin Jules Ostin (Anne Hathaway). Eigentlich sollte er gerade ihr zur Seite stehen, aber sie gibt sich sehr zugeknöpft.
Eines Tages ersetzt Ben Jules' Fahrer und wird fortan ihr ständiger Begleiter. Sie beginnt nämlich, seine Ruhe und seinen klaren Kopf zu schätzen. Ben merkt, wie sehr sie unter Stress steht: Die rasant wachsende Firma soll einen professionellen Geschäftsführer bekommen, aber sie scheut davor zurück, die Verantwortung abzugeben. Und zuhause, wo sich ihr Mann um die kleine Tochter kümmert, herrscht auch nicht eitel Sonnenschein. Ben liegt das Wohl der überarbeiteten, nervösen Jules bald so am Herzen, als wäre sie seine eigene Tochter.
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Filmkritik
Die neue Wohlfühlkomödie der Regisseurin und Drehbuchautorin Nancy Meyers ("Was das Herz begehrt", "Liebe braucht keine Ferien") kreist um eine originelle Idee: Ein Rentner sehnt sich nach dem Berufsleben zurück und wird Praktikant bei einem Internet-Unternehmen. Nicht er sagt den jungen Leuten, wo es langgeht, sondern umgekehrt – aber in Wirklichkeit führt er schon durch seine Andersartigkeit den Nachwuchskräften vor, dass sie noch hinzulernen können. Vielleicht macht diese Idee Schule: Von einem Praktikanten wie dem drahtigen, von Robert De Niro gespielten Ben jedenfalls würde jede Firma nur profitieren. Weniger originell entwickelt sich hingegen die Beziehung von Ben zur jungen Firmengründerin Jules, die dringend eine Schulter zum Anlehnen braucht.
De Niro ist der Motor der ganzen Geschichte: Er stattet Ben mit einem Eifer und einer Genauigkeit aus, die zwischen lustig und solide schwankt. Schon wie der Alte seinen Anzug am Abend vor dem ersten Arbeitstag zurechtlegt und zwei Wecker stellt, damit ja nichts schiefgeht, lässt ihn selbst wie einen Berufsanfänger wirken. Sein Erscheinungsbild ist direkt schrill altmodisch zwischen all den T-Shirt tragenden Kollegen, die keine Stifte auf den Tisch legen, sondern elektronische Geräte. Weil Ben keine Berührungsängste hat und sich überall einbringt, wird sein Rat bald gefragt – auch in privaten Dingen. Es ist herrlich, wie er zum Beispiel erklärt, warum Männer ein Stofftaschentuch dabeihaben sollten. Mit Ben führt der Film so zwingend wie unterhaltsam vor, dass tatsächlich so einiges voreilig aus der Mode gekommen ist, was mit Lebensart zu tun hatte.
In den Mittelpunkt der Geschichte rückt schon bald die Beziehung zwischen Ben und Jules. Für Anne Hathaway ist die Rolle der Geschäftsfrau, die mit der Arbeit nie fertig wird und Schuldgefühle gegenüber dem Ehemann und dem Töchterchen entwickelt, wie maßgeschneidert. Sie spielt Jules abwechselnd unter Strom und sehr sensibel. Ben hat vor allem die Aufgabe, ihr den Rücken zu stärken, weil sie glaubt, die Prioritäten im Leben falsch gesetzt zu haben. Der Film vertritt durchaus die Ansicht, dass auch eine Frau, die Familie hat, die Arbeit an die erste Stelle setzen darf. Aber er tut das auf so konventionelle Art - indem sich Jules an Ben anlehnt, der immer Zeit zu haben scheint -, dass keine dramatische Spannung aufkommt. So plätschert die Geschichte in lauer Wellnessmanier dahin, während De Niro für Jules alle möglichen Funktionen, des Trösters, Butlers, Babysitters, Sekretärs, Ersatzvaters ausfüllt, für die er sich mit seiner kernigen Art im Grunde gar nicht empfiehlt.
Fazit: Die originelle Idee, Robert De Niro einen Rentner spielen zu lassen, der lieber ein Praktikum macht, als zuhause zu versauern, beliefert die Komödie von Nancy Meyers mit charmantem Humor. Aber aufgrund der Fürsorge, die er für Anne Hathaways Figur der gestressten Firmenchefin entwickelt, versickert die Spannung in purem Wohlgefühl.
De Niro ist der Motor der ganzen Geschichte: Er stattet Ben mit einem Eifer und einer Genauigkeit aus, die zwischen lustig und solide schwankt. Schon wie der Alte seinen Anzug am Abend vor dem ersten Arbeitstag zurechtlegt und zwei Wecker stellt, damit ja nichts schiefgeht, lässt ihn selbst wie einen Berufsanfänger wirken. Sein Erscheinungsbild ist direkt schrill altmodisch zwischen all den T-Shirt tragenden Kollegen, die keine Stifte auf den Tisch legen, sondern elektronische Geräte. Weil Ben keine Berührungsängste hat und sich überall einbringt, wird sein Rat bald gefragt – auch in privaten Dingen. Es ist herrlich, wie er zum Beispiel erklärt, warum Männer ein Stofftaschentuch dabeihaben sollten. Mit Ben führt der Film so zwingend wie unterhaltsam vor, dass tatsächlich so einiges voreilig aus der Mode gekommen ist, was mit Lebensart zu tun hatte.
In den Mittelpunkt der Geschichte rückt schon bald die Beziehung zwischen Ben und Jules. Für Anne Hathaway ist die Rolle der Geschäftsfrau, die mit der Arbeit nie fertig wird und Schuldgefühle gegenüber dem Ehemann und dem Töchterchen entwickelt, wie maßgeschneidert. Sie spielt Jules abwechselnd unter Strom und sehr sensibel. Ben hat vor allem die Aufgabe, ihr den Rücken zu stärken, weil sie glaubt, die Prioritäten im Leben falsch gesetzt zu haben. Der Film vertritt durchaus die Ansicht, dass auch eine Frau, die Familie hat, die Arbeit an die erste Stelle setzen darf. Aber er tut das auf so konventionelle Art - indem sich Jules an Ben anlehnt, der immer Zeit zu haben scheint -, dass keine dramatische Spannung aufkommt. So plätschert die Geschichte in lauer Wellnessmanier dahin, während De Niro für Jules alle möglichen Funktionen, des Trösters, Butlers, Babysitters, Sekretärs, Ersatzvaters ausfüllt, für die er sich mit seiner kernigen Art im Grunde gar nicht empfiehlt.
Fazit: Die originelle Idee, Robert De Niro einen Rentner spielen zu lassen, der lieber ein Praktikum macht, als zuhause zu versauern, beliefert die Komödie von Nancy Meyers mit charmantem Humor. Aber aufgrund der Fürsorge, die er für Anne Hathaways Figur der gestressten Firmenchefin entwickelt, versickert die Spannung in purem Wohlgefühl.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Man lernt nie aus"
Land: USAJahr: 2015
Genre: Komödie
Originaltitel: The Intern
Länge: 122 Minuten
Kinostart: 24.09.2015
Regie: Nancy Meyers
Darsteller: Anne Hathaway als Jules Ostin, Robert De Niro als Ben Whittaker, Adam DeVine als Jason, Nat Wolff, Rene Russo
Kamera: Stephen Goldblatt
Verleih: Warner Bros.
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