Ricky - Normal war gestern (2013)
Deutsche Drama-Komödie/Kinderfilm: Der zehnjährige Ricky wird von seinem älteren Bruder Micha gedisst. Dann aber verknallt sich Micha in Alex, die neu ins Dorf gezogen ist. Fortan benutzt er Ricky, um mehr über Alex herauszufinden und lässt Ricky daher in Ruhe. Dumm nur, dass der sich auch in Alex verknallt....User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben bislang 0 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der 10-jährige Ricky (Rafael Kaul) ist ein aufgeweckter, wissbegieriger Junge, der mit seinen Eltern und seinem fünf Jahre älteren Bruder Micha (Jordan Elliot Dwyer) in einem kleinen thüringischen Dorf wohnt. Der Haussegen hängt oft schief, da Micha vor kurzem die Schule abgebrochen hat und sich weigert, im familieneigenen Tischler-Betrieb zu arbeiten, in dem es darüber hinaus noch schlecht läuft. Um dem Ärger zu Hause zu entgehen und auf andere Gedanken zu kommen, trainiert Ricky im Freien heimlich mit seinem imaginären asiatischen Freund immer wieder Kung Fu. Sein bis dahin recht ereignisloses Leben wird gehörig auf den Kopf gestellt, als die 13-jährige Alex (Merle Juschka) in das Dorf zieht. Bald darauf wird Ricky von seinem Bruder gezwungen, Informationen über das verschlossene Mädchen einzuholen. Also versucht Ricky, Kontakt zu ihr aufzubauen. Schon bald freundet er sich mit Alex an und er erfährt, dass sie auf der Suche nach ihrem Vater ist. Kompliziert wird es, als sich auch Ricky langsam aber sicher in sie verliebt.
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Filmkritik
"Ricky - normal war gestern" ist der neue Film von Cutter, Autor und Filmemacher Kai S. Pieck, der seit 1993 freiberuflich tätig ist und sich bisher vor allem einen Namen als Regisseur diverser Episoden der ZDF-Serie "Soko Köln" machte. Mit "Ricky" legt er nun seinen ersten Langfilm seit der 2002er-Biographie "Ein Leben lang kurze Hosen tragen" vor. "Ricky" ist ein mit sympathischen Darstellern gespickter, grundsolider Kinderfilm, der keine Risiken eingeht und mit seiner verträumten Bildsprache sowie den idyllischen Panoramaaufnahmen zum melancholischen Schwelgen einlädt.
Behutsam nähert sich Regisseur Pieck seiner niedlichen Hauptfigur und macht deutlich, mit welchen Problemen und Nöten sich ein zehnjähriger Junge, der kurz vor der Pubertät steht, so alles herumärgern muss. Da sind zum einen die finanziellen Sorgen der Eltern, die Einsamkeit und Langeweile des trostlosen Alltags innerhalb der dörflichen Einöde und natürlich die unvermeidliche emotionale Achterbahnfahrt: das erste Verlieben. Aufgrund dieser realen, uns allen bekannten Schwierig- und Unwegbarkeiten der Vor-Pubertät, die zudem authentisch und nicht zu überzogen dargestellt werden, behauptet sich Protagonist Ricky als ideale Identifikationsfigur. Für einige Lacher und noch mehr Schmunzler sorgt die Hauptfigur durch ihr selbstbewusstes, offenes Wesen dabei gleich selbst: Ricky ist ein wachsamer, aufgeweckter Junge, der nicht auf den Mund gefallen ist und alles hinterfragt.
Aufgrund der Tatsache, dass es in dem Dorf an adäquaten, gleichaltrigen Spielkameraden mangelt, erschafft sich Ricky seine eigene Traumwelt, die in erster Linie von seinem imaginären asiatischen Freund Xi Lao Peng bevölkert wird, mit dem Ricky fast täglich seine Kung-Fu-Fähigkeiten auszubauen versucht. In den ersten gut zwanzig Minuten dümpeln Film und Handlung ab und an ein wenig belang- und ereignislos vor sich hin, dies ändert sich aber mit dem Auftreten der geheimnisvollen, sensiblen Alex, in die sich tragischer weise beide Brüder verlieben. Pieck findet für seine liebenswürdige Grundidee vom verträumten, emotional verwirrten Jungen, der allerlei Probleme mit seinen Familienangehörigen durchstehen muss, eine passende, warme Bildsprache. Es bestimmen helle, warme Farbtöne die Szenerie und durch die gelben Kornfelder und die saftig grünen Wiesen entsteht beim Zuschauer eine angenehme Feel-Good-Tonalität. Hübsch sind zudem die sehenswerten, weiten Landschafts-Panoramen und die wunderschönen Kulisse des malerischen Thüringen geraten (gedreht wurde vor allem im in der Gemeinde Herschdorf im Ilm-Kreis).
Fazit: Grundsympathischer, warm bebildeter Kinder- und Familienfilm, der humorvolle Szenen mit ernsten Tönen und realistisch dargestellten Problemen des "Älterwerdens" verbindet.
Behutsam nähert sich Regisseur Pieck seiner niedlichen Hauptfigur und macht deutlich, mit welchen Problemen und Nöten sich ein zehnjähriger Junge, der kurz vor der Pubertät steht, so alles herumärgern muss. Da sind zum einen die finanziellen Sorgen der Eltern, die Einsamkeit und Langeweile des trostlosen Alltags innerhalb der dörflichen Einöde und natürlich die unvermeidliche emotionale Achterbahnfahrt: das erste Verlieben. Aufgrund dieser realen, uns allen bekannten Schwierig- und Unwegbarkeiten der Vor-Pubertät, die zudem authentisch und nicht zu überzogen dargestellt werden, behauptet sich Protagonist Ricky als ideale Identifikationsfigur. Für einige Lacher und noch mehr Schmunzler sorgt die Hauptfigur durch ihr selbstbewusstes, offenes Wesen dabei gleich selbst: Ricky ist ein wachsamer, aufgeweckter Junge, der nicht auf den Mund gefallen ist und alles hinterfragt.
Aufgrund der Tatsache, dass es in dem Dorf an adäquaten, gleichaltrigen Spielkameraden mangelt, erschafft sich Ricky seine eigene Traumwelt, die in erster Linie von seinem imaginären asiatischen Freund Xi Lao Peng bevölkert wird, mit dem Ricky fast täglich seine Kung-Fu-Fähigkeiten auszubauen versucht. In den ersten gut zwanzig Minuten dümpeln Film und Handlung ab und an ein wenig belang- und ereignislos vor sich hin, dies ändert sich aber mit dem Auftreten der geheimnisvollen, sensiblen Alex, in die sich tragischer weise beide Brüder verlieben. Pieck findet für seine liebenswürdige Grundidee vom verträumten, emotional verwirrten Jungen, der allerlei Probleme mit seinen Familienangehörigen durchstehen muss, eine passende, warme Bildsprache. Es bestimmen helle, warme Farbtöne die Szenerie und durch die gelben Kornfelder und die saftig grünen Wiesen entsteht beim Zuschauer eine angenehme Feel-Good-Tonalität. Hübsch sind zudem die sehenswerten, weiten Landschafts-Panoramen und die wunderschönen Kulisse des malerischen Thüringen geraten (gedreht wurde vor allem im in der Gemeinde Herschdorf im Ilm-Kreis).
Fazit: Grundsympathischer, warm bebildeter Kinder- und Familienfilm, der humorvolle Szenen mit ernsten Tönen und realistisch dargestellten Problemen des "Älterwerdens" verbindet.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Ricky - Normal war gestern"Jurybegründung anzeigen
Der zehnjährige Ricky lebt im kleinen Ort Herzfeld. Die Tischlerei seines Vaters verliert Aufträge. Die Eltern haben wenig Zeit für Ricky, der gerne im Familienbetrieb hilft. Micha, Rickys großer Bruder, interessiert sich wiederum nicht für die [...mehr]TrailerAlle "Ricky - Normal war gestern"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Ricky - Normal war gestern"
Land: DeutschlandJahr: 2013
Genre: Drama, Komödie, Kinderfilm
Länge: 88 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 06.02.2014
Regie: Kai S. Pieck
Darsteller: Rafael Kaul als Ricky, Jordan Elliot Dwyer als Micha, Merle Juschka als Alex, Hoang Dang-Vu als Xi-Lao Peng, László I. Kish als Hans
Kamera: Mel Griffith
Verleih: farbfilm verleih