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El Topo (1970)

Mexikanischer Acid Western: El Topo ("Der Maulwurf") ist ein Revolverheld mit schwarzer Kleidung und übernatürlichen Fähigkeiten, der die Erleuchtung sucht und auf seinem Weg zahlreiche bizarre Begegnungen hat.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.0 / 5

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El Topo (Alejandro Jodorowsky) reitet gemeinsam mit seinem nackten, siebenjährigen Sohn Brontis (Brontis Jodorwosky) durch die Wüste. Schließlich erreichen sie einen einsam aus dem Sand herausragenden Holzpfahl. El Topo sagt seinem Sohn, dass er hier sein Spielzeug und das Bild seiner Mutter vergraben soll, da er nun bereits sieben Jahre alt und somit ein Mann sei. Später erreichen Vater und Sohn ein am Rande der Wüste gelegenes Dorf, in dem fast alle Menschen und alle Tiere getötet wurden. Nur noch ein einziger Mann ist übrig und auch dieser ist so stark verletzt, dass er bereits im Sterben liegt. Deshalb bittet er El Topo ihn von seinen Qualen zu erlösen, indem er ihn erschießt. El Topo gibt seinem Sohn seinen Revolver und der erschießt den Sterbenden. Anschließend begeben sie sich auf die Suche nach den Mördern. Sie finden drei von ihnen und besiegen diese im Duell. Einer der Mörder verrät bevor er stirbt, dass sich ihr Anführer in einer Mission der Franziskaner verschanzt hat. Auch dort werden El Topo und sein Sohn Zeugen einer schrecklichen Szenerie. El Topo wird seinen Sohn in der Mission zurücklassen, um anschließend gemeinsam mit einer Frau weiterzureiten. Sein weiterer Weg wird El Topo zu einem Duell mit vier spirituellen Meistern und in eine Höhle führen, in der lauter Verkrüppelte leben.

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Der äußerst vielseitige Künstler Alejandro Jodorowsky war bis vor kurzem als Regisseur fast vergessen. Doch beim Filmfestival von Cannes 2013 gelang ihm mit der Präsentation der Verfilmung seiner Autobiografie "La Danza de la Realidad" - seinem ersten neuen Film seit 23 Jahren - ein überraschendes Comeback. Nachdem jahrzehntelange rechtliche Streiteren mit Jodorowskys ehemaligen Vertreiber, dem umstrittenen Beatles-Manager Allen Klein, endlich beigelegt werden konnten, sind Jodorowskys beiden bekanntesten Filme "El Topo" (1970) und "La Montana Sacra" (1973) seit einigen Jahren endlich auch wieder offiziell erhältlich. Jetzt kommen diese beiden berüchtigten Kultfilme auch erstmalig in Deutschland auf DVD heraus und im Zuge dessen sogar auch noch einmal ins Kino.

Jodorowskys erster Spielfilm, der 1967 in Mexiko in Schwarzweiß gedrehte "Fando y Lis", (1967) verursachte bei seiner Premiere auf dem Filmfest von Acapulco einen derartigen Aufruhr, dass der Regisseur schnell weggefahren werden musste, um nicht von dem wutentbrannten Mob gelyncht zu werden. Trotzdem hat Jodorowsky bald darauf mit "El Topo" (1970) auch seinen zweiten Langfilm in Mexiko gedreht. Allerdings verzichtete man auf einen Vertrieb des Films in Mexiko selbst und konzentrierte sich stattdessen lieber auf das Ausland, wie die USA. Völlig unerwartet wurde "El Topo" dann in New York zu einem Kult-Phänomen. Ein umtriebiger New Yorker Kinobetreiber zeigte den Film nur um Mitternacht, wo er dafür gleich Monate am Stück lief. Das bis in die 80er-Jahre hinein reichende Phänomen der "Midnight Movies" war geboren.

"El Topo" zeigt eine Welt voller Gewalt und Verkommenheit. Banditen vergewaltigen, foltern und morden am Wüstenrand. Ihnen gegenübergesetzt sind äußerst skurrile meditierende Revolverhelden. In einer kleinen Westernstadt ist die vermeintlich zivilisierte Bevölkerung im höchsten Maße bösartig und degeneriert. Die Alternative hierzu bilden die Höhlenbewohner, die durch jahrelange Inzucht verkrüppelt sind. Nicht nur "das Normale" ist in "El Topo" somit schlecht. Es scheint auch nur schlechte Alternativen zu geben. Der Film, der auch als ein Kult-Film der Hippie-Zeit gilt, ist keineswegs eine Verklärung, sondern viel eher ein Abgesang auf die Alternativkultur. Egal, welche Gruppe man wählt, jede einzelne ist auf seine Art gefährlich beschränkt.

Auch El Topo selbst erscheint als äußerst widersprüchlich. Er ist ein schlechter Vater und ein knochenharter Hund, ein ausgekochter Macho und ein heimtückischer Killer. Doch zugleich verfügt er über magische Fähigkeiten und kann aus Steinen Wasser hervorsprudeln lassen. Er gibt alles auf seinem einsamen Weg zur Transzendenz und als er seine eigene Verkommenheit erkennt, begibt er sich auf den Büßerpfad der Selbstaufopferung. Anhand von El Topo und seinem Sohn, die bezeichnenderweise von dem Filmemacher selbst und dessen Sohn verkörpert werden, zeigt Jodorowsky das Leben als einen ewigen Zyklus, wodurch der Film eine zusätzliche spirituelle Dimension erhält. Jodorowsky scheint auch sagen zu wollen, dass bestimmte Fehler im Leben einfach immer wieder selbst gemacht werden müssen, um von dort aus weiter voranschreiten zu können.

Alejandro Jodorowsky ist ganz allgemein der Ansicht, dass das Mystische über scheinbare Gegensätze wie Gewalt und Spiritualität hinausgeht. Wer einen wirklich mystischen Film machen will, kommt deshalb gar nicht daran vorbei beides – also auch die Gewalt – zu zeigen. Als Beispiel nennt er das Bild des Blutes. Einerseits ist Blut für Jodorowsky Ausdruck der im Leben wirkenden Energie selbst und zugleich kündet Blut, dort wo es im Film so richtig schön sprudelt und spritzt, auch bereits wieder vom Tod. Das gleichzeitige und gleichberechtigte Vorhandensein solcher extremen Gegensätze ist es, was die besondere Faszination aber auch das Verstörende an "El Topo" und Jodorowskys weiteren großen Werken auszeichnet. John Lennon war von diesem abseitigen Midnight Movie jedenfalls derart begeistert, dass er Jodorowsky 1.000.000 Dollar zu Finanzierung seines nächsten Films gab. Hierbei übertraf sich der verrückte Chilene einmal mehr selbst und schuf das Meisterwerk "Montana Sacra – Der heilige Berg".

Fazit: Mit dem surrealen Western "El Topo" schuf Alejandro Jodorowsky ein ungemein bizarres, gewalttätiges und zugleich spirituelles Kunstwerk und einen der größten Kultfilme überhaupt.




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Besetzung & Crew von "El Topo"

Land: Mexiko
Jahr: 1970
Genre: Western
Länge: 125 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 12.12.2013
Regie: Alejandro Jodorowsky
Darsteller: Alejandro Jodorowsky als El Topo, Brontis Jodorowsky als El Topos Sohn, als Junge, José Legarreta als Sterbender Mann, Alfonso Arau als Bandit #1, Pablo Leder als Mönch #1
Kamera: Rafael Corkidi
Verleih: Drop-Out Cinema eG

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