Miles Ahead (2015)
Kill the Trumpet Player
US-Biopic: Ende der 1970er-Jahre ist die Jazzlegende Miles Davis mehr mit Koksen, als mit Musik beschäftigt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre ist Miles Davis künstlerisch praktisch inaktiv und stattdessen stark am Koksen und am Trinken. In seinem Eremitendasein in seiner Wohnung in Manhattans Upper West Side stört in ein schmieriger Reporters vom Rolling Stone (Ewan McGregor), der wiederholt vor seiner Tür steht und sich rabiat Zugang zur Wohnung verschafft. Als dann auch noch Plattenproduzenten ein Tonband mit seiner gerade aufgenommenen Musik klauen, dreht Miles vollkommen durch und startet eine wilde Verfolgungsjagd. Zwischendurch muss er zudem immer wieder an seine lange zurückliegende Glanzzeit und an seine große Liebe Frances Taylor denken.
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Filmkritik
"Miles Ahead" feierte auf der Berlinale 2016 in der Sektion Berlinale Special Gala seine Weltpremiere. Der Film ist das Regiedebüt des Schauspielers Don Cheadle, der darin zudem die Jazzlegende MIles Davis verkörpert. Es ist eine wahre Freude anzusehen, wie sehr es den Mimen gelingt, in die Rolle des von ihm verehrten Musikers zu schlüpfen. In den Szenen, die in den 1970er-Jahren spielen Ist Don Cheadle Miles Davis! Von der wirren Mähne, über die extravaganten Brillen bis hin zu den knallig bunten Satinhemden stimmt alles, um den Schauspieler komplett in den Musiker zu verwandeln. Hinzu kommen Miles berüchtigtes Schandmaul und seine cool-lässig-arrogante Art.
Echt jazzig-improvisiert sind zudem die Szenen aus der Vergangenheit in die Handlung eingestreut. Hier sorgt Cheadle mit zahlreichen Match-Cuts, als Schnitten auf fast völlig identische Bilder, für geschmeidige Übergänge. Besonders virtuos ist eine Szene bei einem Boxkampf, in welcher sich die Gegenwart und die Vergangenheit unentwirrbar ineinander verflechten. Allerdings ist die Ähnlichkeit Cheadles mit dem jungen Miles deutlich geringer, als die mit dem abgehalfterten Star in den 70ern. Zudem ist auch nicht immer ganz deutlich, wie diese Rückblenden konkret motiviert sind. So erfährt man zwar Einiges über Miles Eheprobleme mit Frances Taylor. Aber diese liegen zu lange zurück, um die unglückliche Gegenwart des Künstlers tiefer erklären zu können.
Das eigentlich Interessante an der langen Krise des Künstlers spart "Miles Ahead" weitestgehend aus. Die Fragen, wie es dazu kam und wie Miles Davis schließlich wieder da herauskam, werdeb lediglich ganz zu Beginn in Form eines relativ wenig sagenden Interviews angeschnitten. So bleibt trotz zahlreicher gelungener Einzelszenen am Ende das unbefriedigende Gefühl zurück, hier habe man in erster Linie versucht mit der Darstellung des heruntergekommenen Miles Davis Geld zu machen. - Auf der anderen Seite kommt damit auf ungewollte Weise eine Metaebene in den Film, denn genau dieses Problem des Künstlers ist auch der motivierende Punkt der gesamten Handlung.
Fazit: "Miles Ahead" gelingt eine stimmungsvolle Momentaufnahme aus der Zeit der großen Schafgenkrise von Miles Davis. Genauere Erklärungen dazu bleibt der Film jedoch schuldig.
Echt jazzig-improvisiert sind zudem die Szenen aus der Vergangenheit in die Handlung eingestreut. Hier sorgt Cheadle mit zahlreichen Match-Cuts, als Schnitten auf fast völlig identische Bilder, für geschmeidige Übergänge. Besonders virtuos ist eine Szene bei einem Boxkampf, in welcher sich die Gegenwart und die Vergangenheit unentwirrbar ineinander verflechten. Allerdings ist die Ähnlichkeit Cheadles mit dem jungen Miles deutlich geringer, als die mit dem abgehalfterten Star in den 70ern. Zudem ist auch nicht immer ganz deutlich, wie diese Rückblenden konkret motiviert sind. So erfährt man zwar Einiges über Miles Eheprobleme mit Frances Taylor. Aber diese liegen zu lange zurück, um die unglückliche Gegenwart des Künstlers tiefer erklären zu können.
Das eigentlich Interessante an der langen Krise des Künstlers spart "Miles Ahead" weitestgehend aus. Die Fragen, wie es dazu kam und wie Miles Davis schließlich wieder da herauskam, werdeb lediglich ganz zu Beginn in Form eines relativ wenig sagenden Interviews angeschnitten. So bleibt trotz zahlreicher gelungener Einzelszenen am Ende das unbefriedigende Gefühl zurück, hier habe man in erster Linie versucht mit der Darstellung des heruntergekommenen Miles Davis Geld zu machen. - Auf der anderen Seite kommt damit auf ungewollte Weise eine Metaebene in den Film, denn genau dieses Problem des Künstlers ist auch der motivierende Punkt der gesamten Handlung.
Fazit: "Miles Ahead" gelingt eine stimmungsvolle Momentaufnahme aus der Zeit der großen Schafgenkrise von Miles Davis. Genauere Erklärungen dazu bleibt der Film jedoch schuldig.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "Miles Ahead"
Land: USAJahr: 2015
Genre: Musik, Biopic
Originaltitel: Kill the Trumpet Player
Länge: 100 Minuten
Regie: Don Cheadle
Darsteller: Ewan McGregor als Dave Brill, Michael Stuhlbarg als Harper Hamilton, Don Cheadle als Miles Davis, LaKeith Stanfield, Emayatzy Corinealdi als Frances Taylor
Kamera: Roberto Schaefer
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