Das Gesetz der Familie (2016)
Trespass Against Us
Michael Fassbender ist Teil einer kriminellen Außenseiter-Familie, will mit den Verbrechen aber abschließen und seiner Familie eine bessere Zukunft bieten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Chad (Michael Fassbender) ist Teil des Cutler-Familienclan, der sich mit Diebstählen, Raubzüge und anderen illegalen Machenschaften über Wasser hält. Die Familie führt ein Außenseiter-Dasein in einer Wohnwagensiedlung außerhalb der Stadt. So wurde Chad auch erzogen und ein anderes Leben kennt er nicht. Schön früh wurde er nämlich von seinem Vater Colby (Brendan Gleeson), in die "Familiengeschäfte" einbezogen. Doch mittlerweile ist Chad selbst Vater. Seinem Nachwuchs will er ein besseres Leben sowie eine gute Schulbildung ermöglichen. Das hört Colby aber alles andere als gerne und spannt Chad und dessen Sohn Tyson (Georgie Smith) prompt in seinen neuesten Coup mit ein: einen höchst lukrativen Raubzug. Der aber auch mindestens so gefährlich ist. Schafft Chad noch rechtzeitig den Absprung?
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Filmkritik
"Das Gesetz der Familie" ist der erste Spielfilm für den britischen Regisseur Adam Smith. Zuvor realisierte er u.a. einen Konzertfilm über das Elektronik-Duo "The Chemical Brothers", die auch den Soundtrack zu "Das Gesetz der Familie" beisteuerten, sowie einige Episoden der erfolgreichen Serie "Doctor Who". Seine Weltpremiere feierte das Gangster-Drama im September 2016 auf dem Toronto Filmfest. Gedreht wurde es in den englischen Kleinstädten Grovehill und Adeyfield. Nach "Song to Song" und "Alien: Covenant", ist Darsteller Michael Fassbender mit "Das Gesetz der Familie" bereits zum dritten Mal in diesem Jahr mit einem Film auf den Kinoleinwänden zu sehen.
Auch wenn die Handlung des Films alles andere als außergewöhnlich ist und auch die Grundprämisse vom geplanten, schwierigen Ausstieg eines Familienmitglieds aus einer schwer kriminellen Sippe ganz sicher keinen Preis für Einfallsreichtum oder Kreativität gewinnt: "Das Gesetz der Familie" überzeugt, was zu aller erst an den darstellerischen Leistungen von Michael Fassbender und Brendan Gleeson liegt. Beide geben überzeugend und glaubhaft das explosive Vater-Sohn-Gespann, dessen Konflikt immer weiter anwächst. Zwar wirken nicht alle Entscheidungen und Verhaltensweisen von Chad glaubhaft (warum z.B. ist er seinem Vater so hörig und treu ergeben), dennoch gelingt es Fassbender, seine innerlich zerrissene Figur vielschichtig und ambivalent anzulegen.
Brendan Gleeson gefällt hingegen als strenger Patriarch, der seine Familie zusammenhält wie das Alphatier sein Wolfsrudel. Er hat für seine Sippe ein Außenseiter-Dasein in einer (wahrlich heruntergekommenen) Wohnwagen-Siedlung gewählt, und dieser Entscheidung haben sich alle unterzuordnen. Seit langem schon hangelt sich die Familie von einem Überfall zum nächsten, von einem bewaffneten Raub zum anderen. Dass sich das unter Chad, als künftigem Rädelsführer, oder später einmal unter dessen Sohn Tyson ändern könnte, kommt Colby freilich nicht in den Sinn. Im Gegenteil, wie er an einer Stelle des Films – als eine Art religiöse Bestimmung – klarmacht: gewisse Dinge seien vorgegeben und vorherbestimmt. Auch, wenn dies bedeutet, ein kriminelles Leben abseits der Zivilisation zu führen.
Bestechend gefilmt, extrem rasant und regelrecht pulsierend vor Spannung (was mitunter auch am treibenden Soundtrack liegt), sind die Actionszenen von "Das Gesetz der Familie". Und hier in erster Linie die schweißtreibenden Verfolgungsjagden, die sich Chad und Colby immer wieder mit der Polizei liefern – ob in der Finsternis der Nacht oder tagsüber in einem nur mit einem kleinen Guckloch ausgestatteten gelben Wagen. Einen großen Anteil am Gelingen dieser spannenden Bewegungs-Momente im Film, hat dabei die ausgewogene Kameraarbeit.
Fazit: Trotz einer beliebigen Handlung und einiger Unglaubwürdigkeit in den Entscheidungen einer der Hauptfiguren, überzeugt "Das Gesetz der Familie" dank eines bärenstarken Hauptdarsteller-Duos und der pulsierenden, schneidigen Action-Szenen.
Auch wenn die Handlung des Films alles andere als außergewöhnlich ist und auch die Grundprämisse vom geplanten, schwierigen Ausstieg eines Familienmitglieds aus einer schwer kriminellen Sippe ganz sicher keinen Preis für Einfallsreichtum oder Kreativität gewinnt: "Das Gesetz der Familie" überzeugt, was zu aller erst an den darstellerischen Leistungen von Michael Fassbender und Brendan Gleeson liegt. Beide geben überzeugend und glaubhaft das explosive Vater-Sohn-Gespann, dessen Konflikt immer weiter anwächst. Zwar wirken nicht alle Entscheidungen und Verhaltensweisen von Chad glaubhaft (warum z.B. ist er seinem Vater so hörig und treu ergeben), dennoch gelingt es Fassbender, seine innerlich zerrissene Figur vielschichtig und ambivalent anzulegen.
Brendan Gleeson gefällt hingegen als strenger Patriarch, der seine Familie zusammenhält wie das Alphatier sein Wolfsrudel. Er hat für seine Sippe ein Außenseiter-Dasein in einer (wahrlich heruntergekommenen) Wohnwagen-Siedlung gewählt, und dieser Entscheidung haben sich alle unterzuordnen. Seit langem schon hangelt sich die Familie von einem Überfall zum nächsten, von einem bewaffneten Raub zum anderen. Dass sich das unter Chad, als künftigem Rädelsführer, oder später einmal unter dessen Sohn Tyson ändern könnte, kommt Colby freilich nicht in den Sinn. Im Gegenteil, wie er an einer Stelle des Films – als eine Art religiöse Bestimmung – klarmacht: gewisse Dinge seien vorgegeben und vorherbestimmt. Auch, wenn dies bedeutet, ein kriminelles Leben abseits der Zivilisation zu führen.
Bestechend gefilmt, extrem rasant und regelrecht pulsierend vor Spannung (was mitunter auch am treibenden Soundtrack liegt), sind die Actionszenen von "Das Gesetz der Familie". Und hier in erster Linie die schweißtreibenden Verfolgungsjagden, die sich Chad und Colby immer wieder mit der Polizei liefern – ob in der Finsternis der Nacht oder tagsüber in einem nur mit einem kleinen Guckloch ausgestatteten gelben Wagen. Einen großen Anteil am Gelingen dieser spannenden Bewegungs-Momente im Film, hat dabei die ausgewogene Kameraarbeit.
Fazit: Trotz einer beliebigen Handlung und einiger Unglaubwürdigkeit in den Entscheidungen einer der Hauptfiguren, überzeugt "Das Gesetz der Familie" dank eines bärenstarken Hauptdarsteller-Duos und der pulsierenden, schneidigen Action-Szenen.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Das Gesetz der Familie"
Land: GroßbritannienJahr: 2016
Genre: Drama, Krimi
Originaltitel: Trespass Against Us
Länge: 99 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 03.08.2017
Regie: Adam Smith
Darsteller: Michael Fassbender als Chad Cutler, Brendan Gleeson als Colby Cutler, Lyndsey Marshal als Kelly Cutler, Georgie Smith als Tyson Cutler, Rory Kinnear als P.C. Lovage
Kamera: Eduard Grau
Verleih: Koch Media
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