Die getäuschte Frau (2014)
Zurich
Düsteres Drama um eine Frau, deren Leben nach dem Tod ihres Ehemanns aus der Bahn gerät.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Als ihr Mann Boris, ein LKW-Fahrer, bei einem schweren Unfall auf der Autobahn sein Leben verliert, beginnt für Nina ein schrecklicher Alptraum. Sie muss nun nicht bloß ohne ihren Partner und den Vater ihrer 5-jährigen Tochter auskommen, sondern entdeckt zudem, dass ihr Gatte seit Jahrzehnten ein Doppelleben geführt hat und noch eine weitere Familie hatte. Diese schockierende Erkenntnis stellt Ninas gesamte Existenz in Frage und wirft die Frau in eine schwere Krise. Schließlich flüchtet sie sich in die Welt der Trucker, die ihr Leben meist auf den Autobahnen und Raststätten Europas verbringen. In diesem von Anonymität und Unverbindlichkeit geprägten Kosmos scheint Nina in dem liebenswürdigen Fernfahrer Matthias endlich den Trost zu finden, den sie so verzweifelt gesucht hat. Doch ihre Vergangenheit und die Erinnerungen an Boris holen sie immer wieder ein.
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Filmkritik
Das erste Bild von Sacha Polaks "Die getäuschte Frau" scheint ein Rätsel aufzugeben: Vor einer nächtlichen Szenerie sehen wir eine in Schwarz gekleidete Frau, die mitsamt ihrem Auto in einen Wassergraben direkt neben einer Landstraße gefallen zu sein scheint. Am Ufer kauert ein fauchender Leopard. Wie es zu dieser surrealen, durchaus faszinierend inszenierten Begebenheit kommen konnte, diese Frage läutet das ambitionierte Drama um eine trauernde Witwe ein.
Eine Antwort bleibt allerdings aus, wie so viele Antworten in diesem Spielfilm ausbleiben. Stattdessen präsentiert Polak erst einmal immer weitere Rätsel, z.B. dass ihr in zwei Kapitel geteilter Film mit dem zweiten, mysteriös bloß "Hund" betitelten Part beginnt. Die niederländische Filmemacherin, die hier ein Drehbuch von Helena van der Meulen verfilmt, stürzt das Publikum hier unvermittelt gemeinsam mit der Protagonistin in eine tiefe Sinnkrise. Die Orientierungslosigkeit der Heldin Nina wird für die Zuschauer anhand angerissener Szenen, abrupter Stimmungswechsel und eines verschütteten Plots erfahrbar gemacht. Vor allem in den ersten Minuten entwickelt "Die getäuschte Frau" so einen ebenso bedrohlichen wie Neugierde weckenden Sog.
Doch das Interesse an dem, was der Protagonistin zugestoßen sein mag, verliert sich bald in den leeren Blicken der Hauptdarstellerin Wende Snijders. Trotz einer bemühten Performance mag der Auftritt der Holländerin nicht fesseln, ihre Figur bleibt so vage wie der gesamte Plot. Das Spiel um Identitäten und Projektionen ist viel zu beliebig und versteht es nicht, seine Konflikte zu verdeutlichen. Enttäuschend ist aber vor allem, wie wenig es letztlich in diesem sich geheimnisvoll gebenden Film zu entdecken gibt: Im Kern erzählt "Die getäuschte Frau" nämlich höchst konventionell und bisweilen abgedroschen eine Geschichte, die bereist aus unzähligen Fernsehfilmen bekannt ist.
Fazit: In diesem sich mysteriös und komplex gebenden Drama gibt es letztlich wenig zu entdecken. Die im Grunde konventionelle Geschichte verliert sich rasch in immer neuen Andeutungen und Rätseln, wovon der Film erzählen möchte, bleibt dabei vollkommen unklar.
Eine Antwort bleibt allerdings aus, wie so viele Antworten in diesem Spielfilm ausbleiben. Stattdessen präsentiert Polak erst einmal immer weitere Rätsel, z.B. dass ihr in zwei Kapitel geteilter Film mit dem zweiten, mysteriös bloß "Hund" betitelten Part beginnt. Die niederländische Filmemacherin, die hier ein Drehbuch von Helena van der Meulen verfilmt, stürzt das Publikum hier unvermittelt gemeinsam mit der Protagonistin in eine tiefe Sinnkrise. Die Orientierungslosigkeit der Heldin Nina wird für die Zuschauer anhand angerissener Szenen, abrupter Stimmungswechsel und eines verschütteten Plots erfahrbar gemacht. Vor allem in den ersten Minuten entwickelt "Die getäuschte Frau" so einen ebenso bedrohlichen wie Neugierde weckenden Sog.
Doch das Interesse an dem, was der Protagonistin zugestoßen sein mag, verliert sich bald in den leeren Blicken der Hauptdarstellerin Wende Snijders. Trotz einer bemühten Performance mag der Auftritt der Holländerin nicht fesseln, ihre Figur bleibt so vage wie der gesamte Plot. Das Spiel um Identitäten und Projektionen ist viel zu beliebig und versteht es nicht, seine Konflikte zu verdeutlichen. Enttäuschend ist aber vor allem, wie wenig es letztlich in diesem sich geheimnisvoll gebenden Film zu entdecken gibt: Im Kern erzählt "Die getäuschte Frau" nämlich höchst konventionell und bisweilen abgedroschen eine Geschichte, die bereist aus unzähligen Fernsehfilmen bekannt ist.
Fazit: In diesem sich mysteriös und komplex gebenden Drama gibt es letztlich wenig zu entdecken. Die im Grunde konventionelle Geschichte verliert sich rasch in immer neuen Andeutungen und Rätseln, wovon der Film erzählen möchte, bleibt dabei vollkommen unklar.
Carsten Moll
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Besetzung & Crew von "Die getäuschte Frau"
Land: Deutschland, NiederlandeJahr: 2014
Genre: Drama
Originaltitel: Zurich
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 30.07.2015
Regie: Sacha Polak
Darsteller: Barry Atsma als Sven, Wende Snijders als Nina, Sascha Alexander Gersak als Fortun, Sascha Alexander, Tristan Göbel
Kamera: Frank van den Eeden
Verleih: Zorro Film, 24 Bilder