Dessau Dancers (2013)
DessauDancers
Deutsche Tanzkomödie: Als der Film "Beatstreet" auch in Ostdeutschland in die Kinos kommt, bricht in der DDR ein wahres Breakdance-Fieber aus.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Sommer 1985. Der amerikanische Breakdance-Film "Beatstreet" ist sogar in der DDR im Kino zu sehen. Es bildet sich eine verschworene Gemeinschaft junger Fans des Films, die sich immer wieder "Beatstreet" ansehen und die selbst auf der Straße zu Breaken beginnen. Unter ihnen befindet sich der 18-jährige Frank (Gordon Kämmerer), der bald zusammen mit seinem Freund Alex (Oliver Konietzny) und der schönen Turnerin Matti (Sonja Gerhardt) eine eigene Breakdance-Truppe gründet. Als sich kurze Zeit später auch noch der bereits länger mit dem Breakdance-Virus infizierte Michel (Sebastian Jäger) ihrer Gruppe anschließt, nennen sich die vier begeisterten Tänzer die "Break Beaters". Doch der örtlichen Kommision für Unterhaltungskunst sind diese unsozialistische Umtriebe ein Dorn im Auge. Die Break Beaters kommen zeitweilig ins Gefägnis. Nach ihrer Entlassung werdn sie vor die Alternative gestellt, entweder auch in Zukunft als Kriminelle verfolgt zu werden oder ab sofort im Staatsdienst als "akrobatische Schautänzer" aufzutreten.
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Filmkritik
Seit den Filmen "Sonnenallee" (1999) und Good Bye, Lenin!" (2003) ist die Ostalgie-Komödie eine feste Größe in der deutschen Kinolandschaft. So war erst vor kurzem die nach bekanntem Schema ablaufende Ostalgie-Komödie "Sputnik" (2013) zu sehen. "Dessau Dancers" versucht einen neuen Ansatz, indem der Fiktion und Realität verbindene Film eine Art von Ostalgie-Musical erschafft. Dabei herausgekommen ist eine Tanz-Komödie, die durchaus sympathisch, aber leider auch ziemlich unausgegoren ist. Amerikanische Tanzfilm-Klassiker wie "Saturday Night Fever" (1977) und "Flashdance" (1983) sind moderne Märchen von jungen Menschen, für die das Tanzen ein Weg ist ihren engen Verhältnissen zu entfliehen und sich selbst zu verwirklichen.
Da ist es eine naheliegende Idee als gesellschaftlichen Hintergrund für einen ebenfalls märchenhaften deutschen Tanzfilm die repressiven Verhältnisse in der einstigen DDR zu wählen. Mit Gordon Kämmerer als Frank und Sonja Gerhardt ("Schneeweißchen und Rosenrot") als Matti verfügt "Dessau Dancers" über zwei passende, sympathische Hauptdarsteller. Ihre Breakdance-Gruppe wird vervollständigt durch den ehemaligen Breakdance-Weltmeister Sebastian "Killa Sebi" in der Rolle des wilden Tänzers und Spaßvogels Oliver Konietzny. Die Verwendung der originalen alten Breakdance-Musik tut ihr Übriges dazu, dass in den Tanzszenen viel 80er-Jahre-Stimmung aufkommt. Doch die allzu schlichte Handlung und die mit einem äußerst groben Pinselstrich gezeichnete Fguren machen einen großen Teil der Freude an diesem Film wieder zunichte.
So besteht die Kommision für Unterhaltungskunst nicht nur erwartungsgemäß aus dicklichen, graugekleideten, Zigarre rauchenden und leicht begriffsstutzigen älteren Herrn. Wenn der Vorsitzende ins Bild gerückt wird, müssen zusätzlich auch noch eine Büste von Karl Marx und ein rotes Fähnchen mit Hammer und Meißel sichtbar werden. Diese Überdeutlichkeit ist wahrscheinlich witzig gemeint. Aber leider ist "Dessau Dancers" zu realistisch gehalten, als dass sich solche Überzeichnungen gut integrieren ließen. Anstatt den Versuch eines deutschen Tanzfilms wirklich konsequent als ein modernes Märchen anzulegen, bleibt das Ergebnis leider auf halben Wege zwischen einem biederen Realismus und einer Übersteigerung ins Märchenhafte hinein stehen.
Fazit: "Dessau Dancers" bietet sympatische Charaktere und schmissige Musik, misfällt jedoch letztendlich aufgrund seiner Halbherzigkeit und Mutlosigkeit.
Da ist es eine naheliegende Idee als gesellschaftlichen Hintergrund für einen ebenfalls märchenhaften deutschen Tanzfilm die repressiven Verhältnisse in der einstigen DDR zu wählen. Mit Gordon Kämmerer als Frank und Sonja Gerhardt ("Schneeweißchen und Rosenrot") als Matti verfügt "Dessau Dancers" über zwei passende, sympathische Hauptdarsteller. Ihre Breakdance-Gruppe wird vervollständigt durch den ehemaligen Breakdance-Weltmeister Sebastian "Killa Sebi" in der Rolle des wilden Tänzers und Spaßvogels Oliver Konietzny. Die Verwendung der originalen alten Breakdance-Musik tut ihr Übriges dazu, dass in den Tanzszenen viel 80er-Jahre-Stimmung aufkommt. Doch die allzu schlichte Handlung und die mit einem äußerst groben Pinselstrich gezeichnete Fguren machen einen großen Teil der Freude an diesem Film wieder zunichte.
So besteht die Kommision für Unterhaltungskunst nicht nur erwartungsgemäß aus dicklichen, graugekleideten, Zigarre rauchenden und leicht begriffsstutzigen älteren Herrn. Wenn der Vorsitzende ins Bild gerückt wird, müssen zusätzlich auch noch eine Büste von Karl Marx und ein rotes Fähnchen mit Hammer und Meißel sichtbar werden. Diese Überdeutlichkeit ist wahrscheinlich witzig gemeint. Aber leider ist "Dessau Dancers" zu realistisch gehalten, als dass sich solche Überzeichnungen gut integrieren ließen. Anstatt den Versuch eines deutschen Tanzfilms wirklich konsequent als ein modernes Märchen anzulegen, bleibt das Ergebnis leider auf halben Wege zwischen einem biederen Realismus und einer Übersteigerung ins Märchenhafte hinein stehen.
Fazit: "Dessau Dancers" bietet sympatische Charaktere und schmissige Musik, misfällt jedoch letztendlich aufgrund seiner Halbherzigkeit und Mutlosigkeit.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "Dessau Dancers"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Dessau Dancers
Jahr: 2013
Genre: Komödie, Musik, Historie
Originaltitel: DessauDancers
Länge: 91 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 16.04.2015
Regie: Jan Martin Scharf
Darsteller: Sonja Gerhardt als Martina 'Matti' Willner, Gordon Kämmerer als Frank Satzke, Oliver Konietzny als Alex, Wolfgang Stumph als Meinhardt, Hilmar Eichhorn als Liebert
Kamera: Felix Novo de Oliveira
Verleih: Central Film, Senator Film
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