Im Spinnwebhaus (2014)
Deutsches Drama: Als ihre alleinerziehende Mutter wegen Schizophrener Schübe in einer psychiatrischen Klinik Hilfe sucht, bleiben ihre drei Kinder allein zurück. Der 12-jährige Jonas übernimmt daraufhin über Monate die Rolle des Familienoberhaupts...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Da seine von "Dämonen" geplagte Mutter Sabine oftmals nicht in der Lage ist, den Alltag zu bewältigen, und der Vater sich weigert die Kinder aufzunehmen, muss der zwölfjährige Jonas einspringen und für seine jüngeren Geschwister Nick und Miechen sorgen. Gänzlich in die Rolle des Familienoberhaupts gerät er, als Sabine beschließt, sich für ein Wochenende auf dem für Jonas geheimnisvollen "Sonnenberg" zu erholen, danach aber nicht mehr nach Hause zurückkehrt. Denn aus Angst davor, in ein Heim zu kommen, beschließen Jonas und seine Geschwister, ihre Situation geheim zu halten. Und das gelingt ihnen über Monate überraschend gut - obwohl sie nicht einmal Geld für Essen haben. Unterstützt werden sie dabei nur von einem 18-jährigen, der Jonas beibringt, Essen aus Müllcontainern von Supermärkten zu besorgen. Erst als Miechen einen Unfall hat, beschließt Jonas nach seiner Mutter zu suchen.
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Filmkritik
Das märchenhafte Drama lief auf der diesjährigen Berlinale im Rahmen der Sektionen Generation (für Kinder- und Jugendfilme) und Perpektive Deutsches Kino (für deutsche Debütfilme) als sogenannte Cross-Section Vorführung. Inszeniert von der zuvor mit einigen Kurzfilmen aufgefallen Regisseurin Mara Eibl-Eibesfeldt nach ihrem Regie-Studium an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen qualifzierte sich der Film klar als Debütfilm - ob er aber tatsächlich ein Kinder- oder Jugendfilm ist, darf zumindest diskutiert werden.
Lose auf wahren Begebenheiten beruhrend, erzählt der Film von drei Geschwistern, die von ihrer alleinerziehenden Mutter ohne Aufsicht zurückgelassen werden, als diese in eine psychische Klinik eingewiesen wird. Aus Angst davor, ins Heim zu kommen, versuchen die Kinder zu verbergen, dass sie vollkommen auf sich allein gestellt sind. Dabei übernimmt der Älteste, der gerade einmal 12-jährige Jonas, die Rolle des Familienoberhaupts - zuvor schon hatte er sich allzu oft um seine Mutter kümmern müssen, da die dem Alltag mit drei Kindern kaum mehr gewachsen war. Liebevoll versorgt er nun seine jüngeren Geschwister, organisiert Essen aus Müllcontainern und schafft es über Monate, den Schein zu wahren - obwohl das zunehmend verdreckte Haus mehr und mehr Spinnen und sonstiges Ungeziefer beherbergt.
Als Zuschauer folgt man der Situation der Kinder gebannt und merkwürdig zwiegespalten: Einerseits hofft man mit ihnen, dass sie nicht auffliegen, andererseits wünscht man aber auch genau das Gegenteil, nämlich, das möglichst schnell jemand hinter ihr Geheimnis kommen und sich um sie kümmern möge.
Das sie grob auf wahren, wenn auch unglaublichen Begebenheiten beruht, macht die Story noch spannender: Man will einfach wissen, wie die Sache ausging. Hier ist allerdings dann auch das größte, vielleicht das einzige, Manko der Story: Das fast märchenhaft geratene Ende lässt allzu viele Fragen offen - vielleicht eine Konzessionsentscheidung, um das Ganze für junge Zuschauer nicht allzu hart zu gestalten.
Geschossen in Schwarz-Weiß von Kameramann xyz, ist die Optik hingegen voll gelungen. Und auch das Spiel, gerade des jungen Hauptdarsteller-Trios Ben Litwinschuh, Lutz Simon Eilert und Helena Pieske überzeugt auf ganzer Linie.
Fazit: Gelungenes, hübsch anzusehendes Debüt mit überraschend guten Kinderdarstellern und fesselnder Story, die leider am Ende einige Fragen offen lässt.
Lose auf wahren Begebenheiten beruhrend, erzählt der Film von drei Geschwistern, die von ihrer alleinerziehenden Mutter ohne Aufsicht zurückgelassen werden, als diese in eine psychische Klinik eingewiesen wird. Aus Angst davor, ins Heim zu kommen, versuchen die Kinder zu verbergen, dass sie vollkommen auf sich allein gestellt sind. Dabei übernimmt der Älteste, der gerade einmal 12-jährige Jonas, die Rolle des Familienoberhaupts - zuvor schon hatte er sich allzu oft um seine Mutter kümmern müssen, da die dem Alltag mit drei Kindern kaum mehr gewachsen war. Liebevoll versorgt er nun seine jüngeren Geschwister, organisiert Essen aus Müllcontainern und schafft es über Monate, den Schein zu wahren - obwohl das zunehmend verdreckte Haus mehr und mehr Spinnen und sonstiges Ungeziefer beherbergt.
Als Zuschauer folgt man der Situation der Kinder gebannt und merkwürdig zwiegespalten: Einerseits hofft man mit ihnen, dass sie nicht auffliegen, andererseits wünscht man aber auch genau das Gegenteil, nämlich, das möglichst schnell jemand hinter ihr Geheimnis kommen und sich um sie kümmern möge.
Das sie grob auf wahren, wenn auch unglaublichen Begebenheiten beruht, macht die Story noch spannender: Man will einfach wissen, wie die Sache ausging. Hier ist allerdings dann auch das größte, vielleicht das einzige, Manko der Story: Das fast märchenhaft geratene Ende lässt allzu viele Fragen offen - vielleicht eine Konzessionsentscheidung, um das Ganze für junge Zuschauer nicht allzu hart zu gestalten.
Geschossen in Schwarz-Weiß von Kameramann xyz, ist die Optik hingegen voll gelungen. Und auch das Spiel, gerade des jungen Hauptdarsteller-Trios Ben Litwinschuh, Lutz Simon Eilert und Helena Pieske überzeugt auf ganzer Linie.
Fazit: Gelungenes, hübsch anzusehendes Debüt mit überraschend guten Kinderdarstellern und fesselnder Story, die leider am Ende einige Fragen offen lässt.
Julia Nieder
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Besetzung & Crew von "Im Spinnwebhaus"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Das Spinnwebhaus, Spiderwebhouse
Jahr: 2014
Genre: Drama, Fantasy
Länge: 89 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 31.03.2016
Regie: Mara Eibl-Eibesfeldt
Darsteller: Ben Litwinschuh als Jonas, Lutz Simon Eilert als Nick, Helena Pieske als Miechen, Ludwig Trepte als Felix, Matthias Koeberlin als Sven
Kamera: Jürgen Jürges
Verleih: missingFilms
Zusatzinformation
Bis zum 19. November 2013 wurde in Heidelberg und Umgebung gedreht.Verknüpfungen zu "Im Spinnwebhaus"Alle anzeigen
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