Das Geheimnis der Bäume (2013)
Il était une forêt
Französische Naturdokumentation über die Entstehung eines Regenwalds und die einzelnen Etappen seiner Entwicklung...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Botaniker Francis Hallé erforscht und zeichnet sein Leben lang die Bäume des tropischen Regenwaldes. Er will die fortschreitende Rodung dieses für den Planeten so wichtigen Lebensraums nicht tatenlos hinnehmen. Deshalb versucht er, andere Menschen mit seiner Faszination für Bäume und ihre Lebendigkeit anzustecken. Mit einem Gedankenspiel erklärt er, wie ein Regenwald entsteht. Ausgangspunkt ist ein planierter Erdboden, auf dem vom Dschungel, den es bis vor kurzem dort gab, nichts mehr zu sehen ist. Wenn man hier 700 Jahre lang nicht mehr eingriffe, würde der Regenwald wieder so prächtig dastehen wie einst, sagt Hallé. Der Dokumentarfilm veranschaulicht die einzelnen Etappen in der Entwicklung eines solchen Biotops.
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Filmkritik
Der französische Regisseur Luc Jacquet ist mit seinen Werken "Die Reise der Pinguine" und "Der Fuchs und das Mädchen" nicht nur jenen Zuschauern ein Begriff, die keinen Tier- und Naturfilm auslassen. Nun lenkt er die Aufmerksamkeit des breiten Publikums auf den gefährdeten tropischen Regenwald, genauer gesagt, auf die Lebendigkeit seiner Baumriesen. Anstatt selbst zu referieren, überlässt er es einem ausgewiesenen Kenner dieses Universums, Francis Hallé, die Zuschauer mit seiner Faszination für den Regenwald anzustecken.
Der vor der Kamera stumme Hallé führt mit seinen Beobachtungen, Erkenntnissen und Gedanken aus dem Off durch die Dokumentation. Bruno Ganz schenkt den ins Deutsche übersetzten Worten des Botanikers eine Ausdruckskraft, in der mal Staunen, mal Ehrfurcht mitschwingt. Wie es in französischen Naturdokumentationen öfter vorkommt, ist der Kommentar auch hier voller Poesie. Zum Beispiel kriechen die Lianen die Baumstämme hinauf, "um den Himmel zu erobern und in der Sonne zu baden".
Hallé erklärt, dass Bäume miteinander und mit ihrer sonstigen Umgebung kommunizieren – durchaus analog zur menschlichen Sprache. Folgerichtig setzt im Film geheimnisvolles Tuscheln und Raunen ein. Diese atmosphärische Komponente erweitert den mit Fakten gespeisten Gedankenraum um die Fantasie. Etwas Ähnliches passiert auf der visuellen Ebene: Hier werden die Aufnahmen im Regenwald mit Computeranimationen angereichert, und zwar im selben Bild. Zum Beispiel wachsen gezeichnete Pflanzen zwischen echten hoch, oder es flimmern bunte Punkte wie in einem Märchenfilm durch den Wald, wenn von den Duftstoffen die Rede ist, die die Bäume aussenden.
Jacquet beweist Mut, wenn er die traditionellen Mittel des Naturfilms auf so spielerische, unbeschwerte Art mit den Möglichkeiten der Computeranimation verknüpft. Man ist bislang kaum Filme gewöhnt, die naturwissenschaftlich orientiertes Wissen über einen Lebensraum vermitteln, indem sie seine Unberührtheit zeichnerisch aufbrechen. Der Informationsanspruch des Films verträgt sich auch gut mit seiner markanten poetischen Komponente. Ganz im Sinne von Hallés Botschaft ergibt sich so erst ein Ganzes: Der Mensch begreift die belebte Natur nicht nur mit dem Verstand, sondern auch, indem er sich mit seinen Sinnen als Teil von ihr empfindet.
Fazit: Die interessanten und anschaulich präsentierten Informationen über das Leben der Bäume im tropischen Regenwald sind nur ein Aspekt dieses sehenswerten, ungewöhnlichen Dokumentarfilms. Mit seinem poetischen Stil vermittelt er gleichzeitig Ehrfurcht vor einem in 700 Jahren gewachsenen Lebensraum.
Der vor der Kamera stumme Hallé führt mit seinen Beobachtungen, Erkenntnissen und Gedanken aus dem Off durch die Dokumentation. Bruno Ganz schenkt den ins Deutsche übersetzten Worten des Botanikers eine Ausdruckskraft, in der mal Staunen, mal Ehrfurcht mitschwingt. Wie es in französischen Naturdokumentationen öfter vorkommt, ist der Kommentar auch hier voller Poesie. Zum Beispiel kriechen die Lianen die Baumstämme hinauf, "um den Himmel zu erobern und in der Sonne zu baden".
Hallé erklärt, dass Bäume miteinander und mit ihrer sonstigen Umgebung kommunizieren – durchaus analog zur menschlichen Sprache. Folgerichtig setzt im Film geheimnisvolles Tuscheln und Raunen ein. Diese atmosphärische Komponente erweitert den mit Fakten gespeisten Gedankenraum um die Fantasie. Etwas Ähnliches passiert auf der visuellen Ebene: Hier werden die Aufnahmen im Regenwald mit Computeranimationen angereichert, und zwar im selben Bild. Zum Beispiel wachsen gezeichnete Pflanzen zwischen echten hoch, oder es flimmern bunte Punkte wie in einem Märchenfilm durch den Wald, wenn von den Duftstoffen die Rede ist, die die Bäume aussenden.
Jacquet beweist Mut, wenn er die traditionellen Mittel des Naturfilms auf so spielerische, unbeschwerte Art mit den Möglichkeiten der Computeranimation verknüpft. Man ist bislang kaum Filme gewöhnt, die naturwissenschaftlich orientiertes Wissen über einen Lebensraum vermitteln, indem sie seine Unberührtheit zeichnerisch aufbrechen. Der Informationsanspruch des Films verträgt sich auch gut mit seiner markanten poetischen Komponente. Ganz im Sinne von Hallés Botschaft ergibt sich so erst ein Ganzes: Der Mensch begreift die belebte Natur nicht nur mit dem Verstand, sondern auch, indem er sich mit seinen Sinnen als Teil von ihr empfindet.
Fazit: Die interessanten und anschaulich präsentierten Informationen über das Leben der Bäume im tropischen Regenwald sind nur ein Aspekt dieses sehenswerten, ungewöhnlichen Dokumentarfilms. Mit seinem poetischen Stil vermittelt er gleichzeitig Ehrfurcht vor einem in 700 Jahren gewachsenen Lebensraum.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Das Geheimnis der Bäume"Jurybegründung anzeigen
Nach DIE REISE DER PINGUINE zieht es den preisgekrönten Dokumentarfilmer Luc Jacquet diesmal in den Urwald, er begibt sich auf die mit Francis Hallé in dessen liebstes Reich: Das Reich der Bäume in den Urwäldern von Peru und Gabun. Dabei wagt [...mehr]TrailerAlle "Das Geheimnis der Bäume"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Das Geheimnis der Bäume"
Land: FrankreichWeitere Titel: Es war einmal ein Regenwald
Jahr: 2013
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Il était une forêt
Länge: 78 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 02.01.2014
Regie: Luc Jacquet
Kamera: Antoine Marteau
Verleih: Weltkino Filmverleih