You're next (2011)
US-Slasher: Ein bereits älterer betuchter Mann und seine junge Geliebte ziehen sich zum Liebesspiel in ein abgelegenes Haus zurück. Sie merken nicht, dass Fremde mit Tiermasken dort eingedrungen sind. Als der Mann aus der Dusche kommt, liegt seine Freundin tot am Boden. Das letzte, was er sieht ist der mit Blut geschriebene Schriftzug "You're Next"...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Nach dieser kurzen Eröffnungssequenz geht es zunächst sehr ähnlich, aber mit einer erweiterten Versuchsanordnung weiter. Paul (Rob Moran) und Aubrey (Barbara Crampton) haben zu ihrem 35. Hochzeitstag ihre vier Kinder samt Partner auf ihren ebenso gediegenen, wie abgelegenen Landsitz eingeladen. Zum ersten Mal seit langer Zeit findet sich so die gesamte Familie wieder zusammen. Allerdings ist die Stimmung angespannt und zwischen den Geschwistern kommt es schnell zum Streit. Doch alle vorherigen Animositäten sind sofort vergessen, als plötzlich ein Pfeil durch ein Fenster geschossen kommt und sich in den Kopf eines der Anwesenden bohrt. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei den unheimlichen Mördern, um die gleichen Eindringlinge mit Tiermasken, wie im Vorspann handelt. Ein nackter Kampf ums Überleben beginnt, bei dem sich Erin (Sharni Vinson) als besonders hartgesottene Kämpferin erweist. Mit der Zeit wird deutlich, dass das, was zuerst als ein vollkommen irrationaler Angriff erscheint, durchaus System hat, was die Bedrohung jedoch keineswegs weniger tödlich macht...
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Filmkritik
Der Slasher gehört zu den konservativsten Filmgenres überhaupt. Nach dem zumeist immer gleichen Schema metzelt ein Unbekannter aus reiner Mordlust und purem Wahnsinn eine beträchtliche Anzahl von zumeist jugendlichen Protagonisten nieder und bestraft sie dabei nebenher für "schwerwiegende moralische Vergehen" wie Drogenkonsum und vorehelichem Sex. Am Ende bleibt nur das "final Girl" als Verkörperung der reinen Unschuld übrig und bekommt somit die heilige Aufgabe nun den Killer zu ermorden. Anschließend ist die Ordnung wieder hergestellt und die Welt kann vom Bösen gereinigt wieder weitergehen. Auch "You're Next" scheint zunächst genau diesem nur zu gut bekannten Schema zu folgen. Das stört jedoch nicht wirklich, denn handwerklich ist der Film sehr gut gemacht. Die Fotografie ist gerade für einen amerikanischen Independent-Horrorfilm recht gediegen, die Schocks sitzen und die morbiden Tiermasken der Killer sind tatsächlich furchteinflößend. Doch nach und nach wird immer deutlicher, dass "You're Next" weitaus origineller ist, als man zunächst denkt. Der Film orientiert sich zwar durchaus am gängigen Slasher-Schema, durchbricht dies jedoch ein ums andere Mal.
Ohne zu viel verraten zu wollen kann gesagt werden, dass "You're Next" das Genre zwar nicht vollkommen neu erfindet, jedoch eindeutig neu belebt. Die Opfer sind keine pubertären Jugendlichen, sondern allesamt Erwachsene. Bis auf die Eröffnungsszene die einen Ehebruch zeigen könnte, lassen sich auch keine moralischen Verfehlungen im erzkonservativen Sinne erahnen. Die Angreifer sind weder übermenschlich, noch jenseitig, sondern ebenso menschlich, wie die Angegriffenen. Jene sind keineswegs vollkommen wehrlos und unbedarft, sondern oftmals wesentlich abgebrühter, als man dies erwarten würde. Die Grenzen zwischen Gut und Böse werden zunehmend unscharf, bis sie in einer äußerst schwarzhumorigen Schlussszene endgültig aufgehoben werden. Dies ist ein Horrorfilm, der gleichermaßen durch seinen galligen Humor, als auch durch seine gesunde Härte gefällt. In vielerlei Hinsicht ist "You're Next" damit Ryuhei Kitamuras Slasher "No One Lives" (2012) ähnlich. Welcher der beiden Filme letzten Endes besser ist, mag jeder für sich entscheiden. Fest steht jedenfalls, dass der eigentlich zuerst entstandene "You're Next" nur deshalb später herauskommt, da der Film zwei Jahre lang keinen Verleih gefunden hat. Das lag eindeutig nicht an der Qualität des Films, denn die ist hervorragend.
Fazit: "You're Next" ist ein sehr gelungener Slasher, der das Rad zwar nicht ganz neu erfindet, aber innovativ genug ist, um auch eingefleischte Fans des Genres zu überraschen.
Ohne zu viel verraten zu wollen kann gesagt werden, dass "You're Next" das Genre zwar nicht vollkommen neu erfindet, jedoch eindeutig neu belebt. Die Opfer sind keine pubertären Jugendlichen, sondern allesamt Erwachsene. Bis auf die Eröffnungsszene die einen Ehebruch zeigen könnte, lassen sich auch keine moralischen Verfehlungen im erzkonservativen Sinne erahnen. Die Angreifer sind weder übermenschlich, noch jenseitig, sondern ebenso menschlich, wie die Angegriffenen. Jene sind keineswegs vollkommen wehrlos und unbedarft, sondern oftmals wesentlich abgebrühter, als man dies erwarten würde. Die Grenzen zwischen Gut und Böse werden zunehmend unscharf, bis sie in einer äußerst schwarzhumorigen Schlussszene endgültig aufgehoben werden. Dies ist ein Horrorfilm, der gleichermaßen durch seinen galligen Humor, als auch durch seine gesunde Härte gefällt. In vielerlei Hinsicht ist "You're Next" damit Ryuhei Kitamuras Slasher "No One Lives" (2012) ähnlich. Welcher der beiden Filme letzten Endes besser ist, mag jeder für sich entscheiden. Fest steht jedenfalls, dass der eigentlich zuerst entstandene "You're Next" nur deshalb später herauskommt, da der Film zwei Jahre lang keinen Verleih gefunden hat. Das lag eindeutig nicht an der Qualität des Films, denn die ist hervorragend.
Fazit: "You're Next" ist ein sehr gelungener Slasher, der das Rad zwar nicht ganz neu erfindet, aber innovativ genug ist, um auch eingefleischte Fans des Genres zu überraschen.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "You're next"
Land: USAJahr: 2011
Genre: Thriller, Horror
FSK: 18
Kinostart: 07.11.2013
Regie: Adam Wingard
Darsteller: Ti West, Simon Barrett, AJ Bowen, L.C. Holt, Wendy Glenn
Kamera: Andrew Droz Palermo
Verleih: Splendid Film, Studiocanal
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