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FBW-Bewertung: Mara und der Feuerbringer (2014)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Die 14-Jährige Mara hat es nicht leicht. Als pubertierende Einzelgängerin wird sie von einer Mädchengang in ihrer Schule gemobbt und ihre Mutter ist ihr als eine extreme Esoterikerin, die sie auf Baumumarmungstreffen mitnimmt, extrem peinlich. Und dann hat sie noch diese seltsamen Visionen, in denen siemittelalterliche Menschen in Panik durch die Straßen rennen sieht. Sie sucht einen Professor für nordische Mythologie auf, den ihr genaues Wissen verblüfft und der ihr dabei hilft, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Mara stellt fest, dass sie sich in mythische Welten versetzen kann. Sie fragtsich nach ihrem ersten Sprung in eine andere Welt ironisch, ob sie nach ?Moria gebeamt? wurde und macht damit deutlich, dass dies ein Fantasyabenteuer voller Selbstbezüge auf das Genre ist. Dabei wird die nordische Mythologie, in die sie in ihren die Absencen reist, in dem Sinne ernst genommen,dass Tommy Krappweis viel Grundwissen über sie in seine Erzählung einstreut. Der Professor hält kleine launige Vorträge darüber, dass etwa drei unserer Wochentage aus der nordischen Sagenwelt übernommen wurden, dass die Nazis das Renommee dieses Forschungsgebietes fast völlig vernichteten und dass auch Siegfried und sein Drache ihren Ursprung in diesen Sagen haben. Wie hier Wissen vermittelt wird, kaschiert Krappweis geschickt dadurch, dass er den von Jan Josef Liefers gespielten Professor als eine skurrile Mischung aus Akademiker und Abenteuer gestaltet hat, der für viele Lacher sorgt. Auch sonst sind die Erwachsenen weitgehend als Karikaturen angelegt, denn Kinder und Jugendliche lachen immer gerne über die Älteren. Der beträchtliche Humor des Films ist genau auf dieses Zielpublikum zugeschnitten. So schwärmt Mara für den athletisch gebauten Siegfried und fällt fast in Ohnmacht, wenn er sein Hemd auszieht. Es gibt auch schöne kleine Gags wie jenen mit dem kleinen Jungen, der mit einem Holzschwert den Lindwurm bekämpfen will, aber schnell von seinen Eltern weggezogen wird. Krappweis erzählt und inszeniert mit viel Witz sowie Fantasie und wird dabei der Geschichteauf der ?realistischen? wie auch auf der ?fantastischen? Ebene gerecht. Sowohl der Konflikt mit der mobbenden Mitschülerin als auch der Kampf mit dem Feuerwesen, das die Welt vernichten will, werden nicht gemäß den bekannten Genrekonventionen gelöst. Mara gewinnt nicht mit der Hilfe vonSuperkräften oder Magie, sondern durch ihre innere Stärke und ihren Einfallsreichtum. Bemerkenswert ist auch, wie souverän und sympathisch Lillian Prent in der Titelrolle den Film trägt. Dass das Timing manchmal etwas holprig ist und die Spezialeffekte nicht dem durch Hollywood geprägten Standard entsprechen, verzeiht man da gerne.



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