Watchtower (2012)
Gözetleme Kulesi
Türkisches Drama: Dunkle Geheimnisse treiben Nihat und Seher unabhängig voneinander in die Einsamkeit des abgelegnen Dörfchens Tosya, wo sie sich kennenlernen und ihr Schweigen brechen...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Norden der Türkei ist bergig und von Wäldern bedeckt. Fernab jeglicher Zivilisation steht dort ein Wachturm auf einem Berggrat. Der stille Nihat (Olgun Simsek) soll auf dem Turm seinen einsamen Dienst als Wächter verrichten. Ein Arbeitstag gleicht dem anderen und Nihat hat nicht viel mehr zu tun als nach Waldbränden in der Umgebung Ausschau zu halten. Sein einziger Kontakt zur Zivilisation: Ein altes Funkgerät, das Nihat hauptsächlich zur Kom-munikation mit den Wächtern auf den umliegenden Gipfeln nutzt. Eines Tages unternimmt Nihat einen Ausflug hinunter ins Tal, der alles verändert wird. Im kleinen Städtchen Tosya trifft Nihat die hübsche, intelligente Literatur-Studentin Seher (Nilay Erdonmez). Seher ist auf der Flucht und verdient sich als Reisebegleiterin in einem Fernbus ihren Lebensunterhalt. Nihat und Seher nähern sich langsam einander an und erkennen bald, dass jeder von ihnen ein Geheimnis verbirgt.
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Filmkritik
Die aus Istanbul stammende Regisseurin Pelin Esmer inszenierte dieses kleine aber sehr feine Drama über zwei einsame Seelen, die sich in der Abgeschiedenheit Anatoliens näher kommen. Esmer hat sich bisher hauptsächlich als Doku-Filmerin einen Namen gemacht. Ihre Dokumentation "The Play" gewann 2005 viele Preise, darunter den "The Best New Documentary Filmmaker Award" auf dem Tribeca-Film-Festival. Mit "Watchtower" beweist sie nun eindrucksvoll, dass sie durchaus auch ein Händchen für melancholische Geschichten voller empfindsamer Protagonisten in Spielfilmlänge hat. "Watchtower" erlebte seine Premiere bereits auf dem Toronto-Film-Festival 2012, mit fast zweijähriger Verspätung kommt dieses gefühlvolle Drama, das sich durch ein feines Gespür für seine Figuren auszeichnet, endlich in die deutschen Kinos.
Die Regisseurin siedelt ihren Film und damit die reduzierte Handlung an zwei Orten an, an denen sich fast die gesamte Handlung abspielt. Zum einen tief unten im Tal des 20 000-Einwohner Städtchens Tosyan am Schwarzen Meer. Die Menschen dort sind einfach gestrickt und wortkarg, hier haben die Männer das Sagen und die Frauen sich unterzuordnen. Um Internet und Medienvielfalt ist es schlecht bestellt an diesem Ort, der alles andere als modern und technisiert ist. An diesen althergebrachten, fast schon steinzeitlichen Strukturen droht auch die introvertierte Seher zu zerbrechen, die in der Gegend durch begleitete Busreisen versucht, ihr Gehalt aufzubessern.
Der zweite Hauptort der Handlung ist der abgeschiedene, einsam gelegene Wachturm von Nihat oben in den Bergen. Der Arbeitsplatz scheint perfekt zu seinem Wächter zu passen, ebenso wie der Ort erweist sich nämlich auch Nihat als einsam und abgekapselt von seinen Mitmenschen. Im Zentrum des Films steht ganz klar die Annäherung der beiden Einzelgänger und zarten Seelen, Nihat und Seher, die mehr gemeinsam haben als es auf den ersten Blick scheint. Auch wenn sich Handlung und die Figurencharakteristika eher harmlos anhören: Es ist eine große Freude und extrem spannend, den beiden Exoten dabei zuzusehen, wie sie in dem archaischen, auf Traditionen setzenden Umfeld versuchen, ihr Leben zu meistern. Im Laufe des Films wird der "Watchtower" immer mehr zum sehnsuchtsvollen Zufluchtsort, der Nihat und Seher Sicherheit und Schutz bietet.
Fazit: Liebevoll inszeniertes, gefühlsvolles Drama, das in einer abgelegenen anatolischen Berggegend angesiedelt ist.
Die Regisseurin siedelt ihren Film und damit die reduzierte Handlung an zwei Orten an, an denen sich fast die gesamte Handlung abspielt. Zum einen tief unten im Tal des 20 000-Einwohner Städtchens Tosyan am Schwarzen Meer. Die Menschen dort sind einfach gestrickt und wortkarg, hier haben die Männer das Sagen und die Frauen sich unterzuordnen. Um Internet und Medienvielfalt ist es schlecht bestellt an diesem Ort, der alles andere als modern und technisiert ist. An diesen althergebrachten, fast schon steinzeitlichen Strukturen droht auch die introvertierte Seher zu zerbrechen, die in der Gegend durch begleitete Busreisen versucht, ihr Gehalt aufzubessern.
Der zweite Hauptort der Handlung ist der abgeschiedene, einsam gelegene Wachturm von Nihat oben in den Bergen. Der Arbeitsplatz scheint perfekt zu seinem Wächter zu passen, ebenso wie der Ort erweist sich nämlich auch Nihat als einsam und abgekapselt von seinen Mitmenschen. Im Zentrum des Films steht ganz klar die Annäherung der beiden Einzelgänger und zarten Seelen, Nihat und Seher, die mehr gemeinsam haben als es auf den ersten Blick scheint. Auch wenn sich Handlung und die Figurencharakteristika eher harmlos anhören: Es ist eine große Freude und extrem spannend, den beiden Exoten dabei zuzusehen, wie sie in dem archaischen, auf Traditionen setzenden Umfeld versuchen, ihr Leben zu meistern. Im Laufe des Films wird der "Watchtower" immer mehr zum sehnsuchtsvollen Zufluchtsort, der Nihat und Seher Sicherheit und Schutz bietet.
Fazit: Liebevoll inszeniertes, gefühlsvolles Drama, das in einer abgelegenen anatolischen Berggegend angesiedelt ist.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Watchtower"Jurybegründung anzeigen
Ein Mann auf dem Weg zu einem Brandbeobachtungsturm in den weiten Wäldern des türkischen Nordens. Ein Job, für den sich nur wenige bereit erklären. Aber Nihat scheint die Einsamkeit dort geradezu gesucht zu haben, scheinbar auf der Flucht vor einem [...mehr]TrailerAlle "Watchtower"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Watchtower"
Land: TürkeiJahr: 2012
Genre: Drama
Originaltitel: Gözetleme Kulesi
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 17.04.2014
Regie: Pelin Esmer
Darsteller: Olgun Simsek, Riza Akin, Nilay Erdonmez, Laçin Ceylan, Menderes Samancilar
Kamera: Eken Ozgur
Verleih: AF Media