Iwans Kindheit (1962)

Ivanovo detstvo

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4.0 / 5

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Der Zwölfjährige verwaiste Iwan stößt während des Zweiten Weltkriegs im Dnjepr-Gebiet zur Roten Armee und ist nicht davon abzubringen, als Späher und Kurier für die sowjetischen Truppen hinter den feindlichen Linien eingesetzt zu werden.

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Besetzung & Crew von "Iwans Kindheit"

Land: UdSSR
Jahr: 1962
Genre: Drama, Kriegsfilm
Originaltitel: Ivanovo detstvo
Länge: 95 Minuten
Regie: Andrei Tarkovsky, Eduard Abalov
Darsteller: Stepan Krylov, Valentin Zubkov, Vera Miturich, Evgeniy Zharikov, Nikolay Burlyaev
Kamera: Vadim Yusov

Film-Kommentare zu "Iwans Kindheit" Kommentar abgeben

8martin am 23.11.2017
Die russische Regielegende Andrei Tarkowski hat in seinem ersten Spielfilm das Ende des zweiten Weltkriegs mit dem Sieg über Nazi-Deutschland thematisiert. Erzählt wird von einem 12 Jährigen (Kolja Burljajew), der nicht in ein Internat, sondern an der Front der Armee helfen will. Mit lyrischen Rückblenden kommt eine subjektive fast lyrische Note hinzu. Iwan träumt und denkt an den Tod seiner Lieben. Bereits hier experimentiert der Regisseur mit optischen Einfällen: einen Hintergrund aus Bäumen sieht man als Negativbild und beim Nachteinsatz der Soldaten sieht einen dunklen Fleck in der Bildmitte, der das fehlende Tageslicht noch deutlicher hervorhebt. Der Tod der Mutter ist ein Geniestreich an Schneidetechnik. Nostalgische Traumszenen zeigen einen Äpfel verstreuenden Laster am Strand, Pferde tun sich gütlich daran. Die Sowjetarmee zerstört zwar die Reichskanzlei des Führers und man sieht die verkohlten Leichen von Goebbels und seiner Familie doch über Iwans Ende bleibt der Film bewusst vage. Ein Soldat blättert in den Akten und liest laut "Hingerichtet", "Erschossen" und sieht kurz ein Foto von Iwan. Auch die Beziehungen zwischen einem Soldaten und einer Soldatin Mascha (Walentina Maljawina) werden nur angedeutet (Ein Kuss über dem Schützengraben). Wir erhalten Einblicke in einen sowjetischen Unterstand an der Front und obwohl es ein s/w Film ist wirkt der Film wie ein Aquarell. Man kann Konturen erkennen, Umrisse ausmachen und wenn man genauer hinschaut landet man in einem Traum als Retrospektive. Die für Tarkowski so typischen langen ruhigen Kamerafahrten werden hier auch nur angedeutet. Der Film wirkt wie eine Fingerübung für spätere grandiose Werke des Meisters. Es wird nüchtern festgestellt, dass die Deutschen der Feind sind, ohne zu werten. So geht allerdings auch die Spannung flöten. In Erinnerung bleibt vor allem die beeindruckende Optik. Zu distanziert.

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