FBW-Bewertung: Doktorspiele (2013)
Prädikat besonders wertvoll
Jurybegründung: Nach seinem sich selbst gestellten Anspruch und angesiedelt im Jugend-Bereich von 16 und 17jährigen Schülern, hebt sich dieser Film nach Ansicht der Jury-Mehrheit doch sehr wohltuend von gewissen Teenager-Sex-Komödien ab. Ein zwar vorhersehbarer, aber schön gestrickter Spannungsbogen um die Liebesnöte von zwei pubertierenden Jungs, Andi und Harry. Andi ist in die Schulschönheit Katjaverknallt, um von dieser nur vorgeführt zu werden, bis er schließlich die wahre Schönheit bei der einstigen Jugendliebe Lilli entdeckt. Und Harry entdeckt nach zahllosen sexistischen Katastrophen, was im Leben wirklich zählt. Dies alles auf einer mehr oder weniger ?unschuldigen? Erzählebene, auf der das Thema Sexualität dem Alter angemessen eingebracht ist und nicht dem Versuch erliegt, eine dann doch schlechte Kopie anderer filmischer Vorgänger zu werden. Wohltuend dabei ist vor allem, dass hier Jungs und Mädchen absolut gleichberechtigt auf Augenhöhe im Geschehen, in Wort und Bild ?mitmischen?.Die Besetzung ist typgerecht und ihr Spiel und Dialoge dem Alter entsprechend angemessen. Dazu Christiane Paul und Oliver Korittke in stimmigen Nebenrollen als Elternpaar. Ein Lob verdient die gute Kamera, die das ?Mainhattan? Frankfurt mit Vorort-Idylle, Schulhof, Fußballplatz und Schwimmbad-Sommertraum in verschiedenen Varianten ins Bild rückt. Dass Merlin Rose als Andi auch noch beim Music-Score mitmischte, spricht für eine weitere Attraktion dieser erfrischend- frechen deutschen Jugend-Komödie.
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)