Der Imker (2013)
Schweizer Dokumentarfilm: Der bereits über sechzig Jahre alte Exilkurde Ibrahim Gezer versucht sich in der Schweiz ein neues Leben aufzubauen. Dabei ist es sein größter Traum wie in seiner Heimat wieder als Imker inmitten der Natur zu leben.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Ibrahim Gezer war nach eigener Aussage der erste, der in seiner Gegend im türkischen Kurdistan mit der Bienenzucht begonnen hat. In seinen besten Zeiten hat er über 500 Bienenvölker besessen. Die Bienen haben jedes Jahr soviel Honig produziert, dass Ibrahim mit seiner Frau und seinen elf Kindern ein gutes Leben führen konnte. Der Familienvater arbeitete hart, damit seine Kinder später einmal die Universität besuchen können. Doch Ibrahims Zukunftsplane zerplatzten wie eine Seifenblase, als sich zwei seiner Söhne dem kurdischen Widerstand anschlossen. Ibrahim musste in die Berge flüchten, wo er sich ohne seine Familie sieben Jahre vor der türkischen Polizei versteckt hat. Es folgten noch weitere schwere Schicksalsschläge, bevor Ibrahim schließlich als politischer Flüchtling von der Schweiz aufgenommen wird. In der Alpenrepublik haben zwischenzeitlich auch bereits die meisten von Ibrahims Kindern eine neue Heimat gefunden. Doch in der Schweiz gilt die Tätigkeit des Imkers nur als ein Hobby. So wird Ibrahim von den Behörden gezwungen in einem Betrieb für Behinderte am Fließband Ricola-Packungen in Kartons zu packen. Das ist umso trauriger, als Ibrahim nur deshalb noch keine Pension erhält, weil in seinem türkischen Pass ein falsches Geburtsdatum eingetragen ist. Doch der stoische und verhalten optimistische Ibrahim gibt nicht auf...
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Filmkritik
Anders als der Titel suggerieren mag, ist Mano Khalils Film "Der Imker" keine trockene Dokumentation über die Grundlagen der Bienenzucht. Stattdessen beschreibt Khalil ("Unser Garten Eden"), der selbst ein vertriebener syrischer Kurde ist, das abenteuerliche Leben des vertriebenen türkischen Kurden Ibrahim Gezer. Sowohl der Regisseur, als auch sein Protagonist haben in der Schweiz eine neue Heimat gefunden. Im Falle von Ibrahim scheint dieses Land auf den ersten Blick fast perfekt zu passen, erinnern die Schweizer Alpen doch sehr an die Berglandschaft in seiner alten Heimat. Doch der Neuanfang in der Fremde offenbart sich bald als ein sehr steiniger Weg. Mit erstaunlicher Beharrlichkeit kämpft Ibrahim darum sich ein neues Leben aufzubauen, dass diese Bezeichnung in seinen Augen auch verdient. Trotz zahlreicher Rückschläge verliert er auf diesem Weg weder seine Menschenliebe, noch seine Hoffnung.
Mano Khalils Film stellt seinen Protagonisten in den Mittelpunkt. Die bewusst einfach gehaltenen filmischen Mittel korrespondieren gut mit Ibrahim Gezers so einfacher, wie beeindruckender Persönlichkeit. Es entsteht das Bild eines sehr sensiblen Mannes, dessen ganze Liebe seiner Familie, den Bienen und der Natur gilt. Da er offen auf die Menschen zugeht, schließt Ibrahim auch überall schnell neue Freundschaften. So hat er sich in der Schweiz trotz seiner auch finanziell schwierigen Lage recht schnell eingelebt. Trotz seiner positiven Grundeinstellung und trotz seines Optimismus, spricht Ibrahim zugleich über seinen tief gefühlten Schmerz darüber, einmal alles gehabt und dann wieder alles verloren zu haben. Dadurch wird er für den Betrachter jedoch als Mensch nur noch greifbarer. Ibrahim Gezer ist kein Heiliger, sondern ein ganz einfacher Mensch, der einfach trotz aller Widrigkeiten immer weiter vorangeht und dadurch zu einem sehr inspirierenden Vorbild wird.
Fazit: "Der Imker" ist das sehr menschliche Portrait des Exilkurden Ibrahim Gezer, der trotz schwerster Schicksalsschläge nicht aufgibt und darum kämpft, sich in der neuen Schweizer Heimat ein Leben aufzubauen, das sich wirklich zu leben lohnt.
Mano Khalils Film stellt seinen Protagonisten in den Mittelpunkt. Die bewusst einfach gehaltenen filmischen Mittel korrespondieren gut mit Ibrahim Gezers so einfacher, wie beeindruckender Persönlichkeit. Es entsteht das Bild eines sehr sensiblen Mannes, dessen ganze Liebe seiner Familie, den Bienen und der Natur gilt. Da er offen auf die Menschen zugeht, schließt Ibrahim auch überall schnell neue Freundschaften. So hat er sich in der Schweiz trotz seiner auch finanziell schwierigen Lage recht schnell eingelebt. Trotz seiner positiven Grundeinstellung und trotz seines Optimismus, spricht Ibrahim zugleich über seinen tief gefühlten Schmerz darüber, einmal alles gehabt und dann wieder alles verloren zu haben. Dadurch wird er für den Betrachter jedoch als Mensch nur noch greifbarer. Ibrahim Gezer ist kein Heiliger, sondern ein ganz einfacher Mensch, der einfach trotz aller Widrigkeiten immer weiter vorangeht und dadurch zu einem sehr inspirierenden Vorbild wird.
Fazit: "Der Imker" ist das sehr menschliche Portrait des Exilkurden Ibrahim Gezer, der trotz schwerster Schicksalsschläge nicht aufgibt und darum kämpft, sich in der neuen Schweizer Heimat ein Leben aufzubauen, das sich wirklich zu leben lohnt.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "Der Imker"
Land: SchweizJahr: 2013
Genre: Dokumentation
Länge: 107 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 30.01.2014
Regie: Mano Khalil
Darsteller: Anita Wyrsch-Gwerder, Nicole Hohl, Max Wyrsch, Gabriele Schneider Krummenacher, Barbara Bienz
Kamera: Mano Khalil, Steff Bossert
Verleih: Frenetic Films AG
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