The International Criminal Court (2012)
The Court
Deutsche Doku über den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und die Strafverfolgung von Kriegsverbrechern...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ist ein internationales Strafgericht, das im Juli 2002 seine Arbeit aufnahm. Damals verabschiedeten in Rom über 100 Staaten das so genannte Römische Statut, das - zum ersten Mal überhaupt - einem internationalen Gericht die Möglichkeit gab, Kriegsverbrecher unter Anklage zu stellen. Ziel des ICC (unter diesem Kürzel ist der Gerichtshof weltweit bekannt) ist es, diese Kriegsverbrecher wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord anzuklagen und ihnen einen fairen Prozesse zu bieten. Der erste Chefankläger wurde der Argentinier Luis Moreno-Ocampo, der bis Mitte 2012 diese Position ausfüllte. Moreno-Ocampo spielt auch die entscheidende Rolle in dieser, von Regisseur Marcus Vetter inszenierten Dokumentation, die die oft schwierige aber genauso umstrittene Arbeit des ICC ins Zentrum porträtiert.
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Filmkritik
Marcus Vetter ist ein Experte auf dem Gebiet des Dokufilms. Vor der Arbeit an "The International Criminal Court" machte er bereits mit zwei Dokumentationen über den israelisch-palästinensischen Konflikt und die Lebensumstände in Jenin von sich Reden. In seinem neuesten Werk steht die Arbeit des ICC im Mittelpunkt, dessen Arbeitsweise und Alltag er aus der Sicht seines Chefanklägers schildert. Seine Welt-Premiere feierte "The International Criminal Court" im Frühjahr dieses Jahres, bezeichnenderweise in Den Haag auf dem "Amnesty International Filmfestival" unter dem Motto "Movies That Matter". Vetter legt hier jedoch keine vollends gelungene Dokumentation vor. Zwar zeichnet er ein spannendes Bild von der zermürbenden, harten Arbeit der Mitarbeiter des ICC, die Präsenz von Chefankläger Moreno-Ocampo sowie die fehlenden Erläuterungen und Erklärungen zum Gezeigten trüben jedoch den Gesamteindruck merklich.
Zum ersten Mal erhielt ein Filmteam uneingeschränkten Zugang zu den Verantwortungsträgern und Räumlichkeiten des ICC in Den Haag und war somit ganz an dieser noch recht jungen Institution dran. Hauptfigur in "The International Criminal Court" ist Chefankläger Moreno-Ocampo, den Regisseur Vetter insgesamt knapp drei Jahre auf Schritt und Tritt begleitete: egal, ob auf Reisen, im Büro, bei Sitzungen oder der PR-Arbeit des ICC - Vetter war hautnah dabei und das macht auch den großen Reiz dieser Doku aus. Durch die genauen Beobachtungen wird dem Zuschauer sehr schnell klar, worin die große Problematik Gerichtshofs bei der Ausführung seiner Tätigkeit besteht: das sind zum einen die langwierigen, komplizierten Abläufe der Prozesse sowie die Werbung um den Beitritt neuer Mitgliedstaaten.
Das Problem des Films ist jedoch die Rolle, die Chefankläger Moreno-Ocampo hier einnimmt. Der Argentinier ist ein selbstsicherer, eloquenter und charismatischer Jurist, dem der Film deutlich zu viel Raum einräumt. Dadurch werden eigentlich wichtige und relevante Aspekte und Infos nicht berücksichtig und einfach ignoriert. Interessant wären z.B. mehr Informationen über die Geschichte und grundsätzlichen Ziele des ICC gewesen. Dies ignoriert Regisseur Vetter jedoch völlig. Auch verzichtet er auf jeglichen einordenden Off-Kommentar, was es für den Zuschauer nicht immer leicht macht, den komplizierten Sachverhalten und Ereignissen zu folgen. Vetter bietet lediglich das gelegentliche Einblenden von Namen und Positionen als Orientierung und Unterstützung an. Das ist leider zu wenig, um dem Geschehen problemlos folgen zu können.
Fazit: "The International Criminal Court" rückt die schwierige Arbeit des ICC und seines Chefanklägers in Den Haag in den Mittelpunkt. Die dominierende Rolle des Chefanklägers sowie das Aussparen wesentlicher, essentieller Infos machen diese Doku leider nur bedingt sehenswert.
Zum ersten Mal erhielt ein Filmteam uneingeschränkten Zugang zu den Verantwortungsträgern und Räumlichkeiten des ICC in Den Haag und war somit ganz an dieser noch recht jungen Institution dran. Hauptfigur in "The International Criminal Court" ist Chefankläger Moreno-Ocampo, den Regisseur Vetter insgesamt knapp drei Jahre auf Schritt und Tritt begleitete: egal, ob auf Reisen, im Büro, bei Sitzungen oder der PR-Arbeit des ICC - Vetter war hautnah dabei und das macht auch den großen Reiz dieser Doku aus. Durch die genauen Beobachtungen wird dem Zuschauer sehr schnell klar, worin die große Problematik Gerichtshofs bei der Ausführung seiner Tätigkeit besteht: das sind zum einen die langwierigen, komplizierten Abläufe der Prozesse sowie die Werbung um den Beitritt neuer Mitgliedstaaten.
Das Problem des Films ist jedoch die Rolle, die Chefankläger Moreno-Ocampo hier einnimmt. Der Argentinier ist ein selbstsicherer, eloquenter und charismatischer Jurist, dem der Film deutlich zu viel Raum einräumt. Dadurch werden eigentlich wichtige und relevante Aspekte und Infos nicht berücksichtig und einfach ignoriert. Interessant wären z.B. mehr Informationen über die Geschichte und grundsätzlichen Ziele des ICC gewesen. Dies ignoriert Regisseur Vetter jedoch völlig. Auch verzichtet er auf jeglichen einordenden Off-Kommentar, was es für den Zuschauer nicht immer leicht macht, den komplizierten Sachverhalten und Ereignissen zu folgen. Vetter bietet lediglich das gelegentliche Einblenden von Namen und Positionen als Orientierung und Unterstützung an. Das ist leider zu wenig, um dem Geschehen problemlos folgen zu können.
Fazit: "The International Criminal Court" rückt die schwierige Arbeit des ICC und seines Chefanklägers in Den Haag in den Mittelpunkt. Die dominierende Rolle des Chefanklägers sowie das Aussparen wesentlicher, essentieller Infos machen diese Doku leider nur bedingt sehenswert.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "The International Criminal Court"
Land: DeutschlandJahr: 2012
Genre: Thriller, Dokumentation
Originaltitel: The Court
Länge: 86 Minuten
Kinostart: 02.05.2013
Regie: Marcus Vetter, Michele Gentile
Darsteller: Fatou Bensouda, Angelina Jolie, Benjamin Ferencz, Luis Moreno Ocampo, Sir Adrian Fulford
Kamera: Michele Gentile, Christian Haardt
Verleih: Bukera Pictures