Max Beckmann (2012)
Deutsche Dokumentation über den Maler Max Beckmann, der als einer der aufregendsten Künstler der Moderne gilt...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Geboren 1884 in Leipzig besuchte Max Beckmann ab 1900 die Kunstschule in Weimar, auf der er seine erste Ehefrau Minna Tube kennenlernte. Früh lehnte er den Expressionismus und die Abstrakte Malerei eines Henri Matisse oder Pablo Picasso ab und schloss sich anfangs der Berliner Secession an. Er entwickelte einen figurativ geprägten Stil, der vor allem durch den Ersten Weltkrieg seine spätere Ausformung bekam. Max Beckmann meldete sich 1914 freiwillig als Sanitäter und erlitt ein Jahr später einen Nervenzusammenbruch. Danach überführte er seine Zeichnungen in Graphik und Malerei, um seine Erfahrungen der Einsamkeit und des Todes in Bildern wie dem "Selbstbildnis als Krankenpfleger" oder auch "Die Hölle" darzustellen. Er wurde zu seinem radikalen Wahrheitssucher, der um die richtigen Mittel rang, seiner Zeit einen gültigen Ausdruck zu geben.
In den 1920er Jahre heiratete er zum zweiten Mal. Mathilde Kaulbach verschaffte ihm Zugang zu der Münchener Kunstszene und wurde zu einer der meistporträtierten Frauen der Kunstgeschichte. Ende der 1920er Jahre erreichte sein Ruhm einen Höhepunkt, seine Bilder wurden u.a. 1930 bei der Biennale in Venedig gezeigt. Zugleich wurde er von den Nationalsozialisten angegriffen und verlor schließlich im April 1933 seine Professur an der Frankfurter Städelschule. Erst ging Max Beckmann nach Berlin, dann nach Amsterdam, wo er während des Zweiten Weltkriegs bleiben musste. In dieser Zeit entstanden seine Triptychen mit verrätselten und mythologischen Motiven. Erst 1947 erhielt er ein Visum für die USA und starb drei Jahre später an einem Herzinfarkt. Sein zehntes Triptychon "Amazonen" bliebt unvollendet.
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Filmkritik
Im Jahr 1932 begann Max Beckmann mit der Arbeit an dem ersten von zehn Triptychen, das er Jahre später unter dem Namen "Departure" vollendete. Es steht im Museum of Modern Arts in New York – und mit einer Aufnahme von Manhattan beginnt auch der sehenswerte Dokumentarfilm von Michael Trabitzsch, in dem er zusammen mit Mayen Beckmann, der Enkelin des Malers, von Max Beckmanns Leben und Wirken erzählt.
Bereits zu Beginn des Films wird das Erzählverfahren von Michael Trabitzsch deutlich: Er hinterlegt die Bilder von Manhattan mit vorgelesenen Auszügen von Briefen Max Beckmanns. Beständig greift er in seinem Film auf die Selbstzeugnisse Max Beckmanns zurück und verbindet Briefstellen mit historischen Aufnahmen. Dadurch schafft er ein Empfinden für die Zeit – und den Maler.
Eindrucksvoll vollzieht Michael Trabitzsch Max Beckmanns Leben und Werk vor allem anhand der Triptychen nach, die meistens von den jeweilige Museumskuratoren sowie den Beckmann-Experten Didier Ottinger, Reinhard Spieler und Uwe M. Schneede kommentiert werden. Dadurch überträgt sich deren Leidenschaft und Faszination für diesen Künstler auf den Zuschauer. Vor allem ist aber hervorzuheben, dass Michael Trabitzsch dem Zuschauer ausreichend Zeit lässt, die Bilder Beckmanns ohne Kommentar zu betrachten. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit für eigene Gedanken und Deutungen dieser vielschichtigen Werke – und zudem entwickelt sich durch die hinzugewonnenen Informationen das Sehen im Verlauf des Films. Somit ist Michael Trabitzsch zugleich ein Film über die Person als auch die Kunst Max Beckmann(s) gelungen – und das ist bemerkenswert.
Fazit: "Max Beckmann – Departure" ist ein gelungenes Künstlerporträt über einen der wichtigsten Maler des 20. Jahrhunderts. Informativ und unterhaltsam.
Bereits zu Beginn des Films wird das Erzählverfahren von Michael Trabitzsch deutlich: Er hinterlegt die Bilder von Manhattan mit vorgelesenen Auszügen von Briefen Max Beckmanns. Beständig greift er in seinem Film auf die Selbstzeugnisse Max Beckmanns zurück und verbindet Briefstellen mit historischen Aufnahmen. Dadurch schafft er ein Empfinden für die Zeit – und den Maler.
Eindrucksvoll vollzieht Michael Trabitzsch Max Beckmanns Leben und Werk vor allem anhand der Triptychen nach, die meistens von den jeweilige Museumskuratoren sowie den Beckmann-Experten Didier Ottinger, Reinhard Spieler und Uwe M. Schneede kommentiert werden. Dadurch überträgt sich deren Leidenschaft und Faszination für diesen Künstler auf den Zuschauer. Vor allem ist aber hervorzuheben, dass Michael Trabitzsch dem Zuschauer ausreichend Zeit lässt, die Bilder Beckmanns ohne Kommentar zu betrachten. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit für eigene Gedanken und Deutungen dieser vielschichtigen Werke – und zudem entwickelt sich durch die hinzugewonnenen Informationen das Sehen im Verlauf des Films. Somit ist Michael Trabitzsch zugleich ein Film über die Person als auch die Kunst Max Beckmann(s) gelungen – und das ist bemerkenswert.
Fazit: "Max Beckmann – Departure" ist ein gelungenes Künstlerporträt über einen der wichtigsten Maler des 20. Jahrhunderts. Informativ und unterhaltsam.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Max Beckmann"
Land: DeutschlandJahr: 2012
Genre: Dokumentation
Länge: 96 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 06.06.2013
Regie: Michael Trabitzsch
Darsteller: Max Beckmann, Roland Hemmo, Adolf Hitler
Kamera: Ralph Noack, Luca Faes, Justyna Feicht
Verleih: Piffl Medien
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