Everest (2015)
Als im Jahr 1996 mehrere Amateurbergsteigergruppen unter professioneller Führung den Gipfel des Mount Everest erklimmen, führt ein plötzlicher Wetterumschwung zu einer schrecklichen Katastrophe.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Im Frühjahr 1996 bereitet der Bergspezialist und Unternehmer Rob Hall (Jason Clarke) eine Gruppe von Hobbybergsteigern auf die Bezwingung des Mount Everest vor. Unter den Expeditionsteilnehmern, die sich über Wochen an die unmenschlichen Bedingungen in eisiger Höhe gewöhnen müssen, befindet sich neben dem Journalisten Jon Krakauer (Michael Kelly) auch der Postbote Doug Hansen (John Hawkes) und der Pathologe Beck Weathers (Josh Brolin). Da zur selben Zeit zahlreiche andere Amateurgruppen unter professioneller Führung den Gipfel besteigen wollen, schließt sich Hall mit seinem Konkurrenten Scott Fischer (Jake Gyllenhaal) zusammen in der Hoffnung, so größere Staus an schmalen Engpässen zu vermeiden. Als jedoch ein plötzlicher Wetterumschwung über die Bergsteiger hereinbricht, kommt es zu einer folgenschweren Tragödie.
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Filmkritik
Nachdem er bereits 2012 in "The Deep" ein auf Tatsachen basierendes Unglück in einem Spielfilm nachzeichnete, setzt Regisseur Baltasar Kormákur mit "Everest" eine weitere Tragödie in Szene, die sich wirklich zugetragen hat. 1996 wurden die Teilnehmer mehrerer kommerzieller Bergexpeditionen von einem Wetterumschwung überrascht, der die bis dato schlimmste Katastrophe am höchsten Gipfel der Erde herbeiführte. Ein Ereignis, das weltweite Beachtung fand, auch dank umfassender Erlebnisberichte wie Jon Krakauers Bestseller "In eisige Höhen".
Kormákur und seine Drehbuchautoren William Nicholson und Simon Beaufoy konzentrieren sich bei ihrer Rekonstruktion vor allem auf die Gruppe rund um den erfahrenen Bergsteiger Rob Hall (Jason Clarke), der mit seinem Unternehmen "Adventure Consultants" Amateure für den Sturm auf die Spitze des Everest fit macht. Geprägt ist die erste Filmhälfte von diversen Trainingsunternehmungen, in denen sich die Teilnehmer – darunter der Journalist Jon Krakauer (Michael Kelly), der Postbote Doug Hansen (John Hawkes) und der Pathologe Beck Weathers (Josh Brolin) – langsam an die beschwerlichen Bedingungen am Berg gewöhnen. Allzu viel Profil erhalten die Figuren dabei allerdings nicht, sondern werden zumeist auf wenige hervorstechende Eigenschaften reduziert.
Emotional hält sich "Everest", der 2015 die Filmfestspiele von Venedig eröffnete, zunächst deutlich zurück, auch wenn die Gespräche zwischen Rob und seiner schwangeren Frau Jan (Keira Knightley) bzw. zwischen Beck und seiner Gattin Peach (leider verschenkt: Robin Wright) einige Zwischenräume füllen. Ganz anders sieht es freilich dann aus, als die Katastrophe über die Expeditionen hereinbricht. Leib und Leben stehen plötzlich auf dem Spiel. Und der Film springt fortan zwischen den bedrohlichen Szenen am Berg, einem tiefer gelegenen Camp und Telefonaten mit den Daheimgebliebenen hin und her. Obwohl der Zuschauer zu vielen Personen keine ernsthafte Bindung aufbauen konnte, wird er nun in den zunehmend dramatischen Handlungssog hineingezogen, der erst im etwas schlampig hingehuschten Finale nachlässt.
Eindrucksvoll und beklemmend zugleich sind die majestätischen 3D-Bilder vom Everest und seiner Umgebung (gedreht wurde auch in den Alpen), die den ungleichen Kampf zwischen Mensch und Natur im Kinoraum physisch spürbar werden lassen. Schade ist vor diesem Hintergrund allerdings, dass die Macher die Bruchstellen und Ambivalenzen der realen Ereignisse häufig nur anschneiden, anstatt sie eingehender zu beleuchten. Die durchaus problematische Konkurrenzsituation im Lager – verschiedene kommerzielle Expeditionen wollen ihre Kunden auf den Gipfel bringen – kommt allenfalls sporadisch zum Ausdruck, da die Macher darauf bedacht sind, allzu kritische Aussagen zu vermeiden. Spannende Aspekte wie der ausufernde Bergtourismus, der Hochmut einiger Amateur-Bergsteiger und diskutable Entscheidungen der Führungskräfte treten im Angesicht des Überlebenskampfes in den Hintergrund, sodass "Everest" in erster Linie als bildgewaltiges Abenteuerkino in Erinnerung bleiben dürfte. Die Katastrophe an sich ist jedenfalls deutlich komplexer und vielschichtiger, als sie das Bergsteigerdrama darstellt.
Fazit: Atemberaubende Bergpanoramen und ein effektiver Handlungssog treffen in Baltasar Kormákurs Katastrophenfilm auf eine eher flache Figurenzeichnung und halbherzige Bemühungen, das geschilderte Unglück in all seiner Tragweite begreifbar zu machen.
Kormákur und seine Drehbuchautoren William Nicholson und Simon Beaufoy konzentrieren sich bei ihrer Rekonstruktion vor allem auf die Gruppe rund um den erfahrenen Bergsteiger Rob Hall (Jason Clarke), der mit seinem Unternehmen "Adventure Consultants" Amateure für den Sturm auf die Spitze des Everest fit macht. Geprägt ist die erste Filmhälfte von diversen Trainingsunternehmungen, in denen sich die Teilnehmer – darunter der Journalist Jon Krakauer (Michael Kelly), der Postbote Doug Hansen (John Hawkes) und der Pathologe Beck Weathers (Josh Brolin) – langsam an die beschwerlichen Bedingungen am Berg gewöhnen. Allzu viel Profil erhalten die Figuren dabei allerdings nicht, sondern werden zumeist auf wenige hervorstechende Eigenschaften reduziert.
Emotional hält sich "Everest", der 2015 die Filmfestspiele von Venedig eröffnete, zunächst deutlich zurück, auch wenn die Gespräche zwischen Rob und seiner schwangeren Frau Jan (Keira Knightley) bzw. zwischen Beck und seiner Gattin Peach (leider verschenkt: Robin Wright) einige Zwischenräume füllen. Ganz anders sieht es freilich dann aus, als die Katastrophe über die Expeditionen hereinbricht. Leib und Leben stehen plötzlich auf dem Spiel. Und der Film springt fortan zwischen den bedrohlichen Szenen am Berg, einem tiefer gelegenen Camp und Telefonaten mit den Daheimgebliebenen hin und her. Obwohl der Zuschauer zu vielen Personen keine ernsthafte Bindung aufbauen konnte, wird er nun in den zunehmend dramatischen Handlungssog hineingezogen, der erst im etwas schlampig hingehuschten Finale nachlässt.
Eindrucksvoll und beklemmend zugleich sind die majestätischen 3D-Bilder vom Everest und seiner Umgebung (gedreht wurde auch in den Alpen), die den ungleichen Kampf zwischen Mensch und Natur im Kinoraum physisch spürbar werden lassen. Schade ist vor diesem Hintergrund allerdings, dass die Macher die Bruchstellen und Ambivalenzen der realen Ereignisse häufig nur anschneiden, anstatt sie eingehender zu beleuchten. Die durchaus problematische Konkurrenzsituation im Lager – verschiedene kommerzielle Expeditionen wollen ihre Kunden auf den Gipfel bringen – kommt allenfalls sporadisch zum Ausdruck, da die Macher darauf bedacht sind, allzu kritische Aussagen zu vermeiden. Spannende Aspekte wie der ausufernde Bergtourismus, der Hochmut einiger Amateur-Bergsteiger und diskutable Entscheidungen der Führungskräfte treten im Angesicht des Überlebenskampfes in den Hintergrund, sodass "Everest" in erster Linie als bildgewaltiges Abenteuerkino in Erinnerung bleiben dürfte. Die Katastrophe an sich ist jedenfalls deutlich komplexer und vielschichtiger, als sie das Bergsteigerdrama darstellt.
Fazit: Atemberaubende Bergpanoramen und ein effektiver Handlungssog treffen in Baltasar Kormákurs Katastrophenfilm auf eine eher flache Figurenzeichnung und halbherzige Bemühungen, das geschilderte Unglück in all seiner Tragweite begreifbar zu machen.
Christopher Diekhaus
FBW-Bewertung zu "Everest"Jurybegründung anzeigen
Der 10. und 11. Mai 1996 gingen als schwarze Tage in die Geschichte der Alpinistik ein. Vier Expeditionen gerieten auf dem höchsten Berg der Erde in einen Sturm. Von den 33 Bergsteigern zahlten acht das Abenteuer mit ihrem Leben. Da auch ein [...mehr]TrailerAlle "Everest"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Everest"
Land: USA, GroßbritannienWeitere Titel: Everest (3D) (IMAX); Everest 3D
Jahr: 2015
Genre: Thriller, Drama, Abenteuer, 3D
Länge: 122 Minuten
Kinostart: 17.09.2015
Regie: Baltasar Kormákur
Darsteller: Jake Gyllenhaal als Scott Fischer, Josh Brolin als Beck Weathers, John Hawkes als Doug Hansen, Jason Clarke als Rob Hall, Clive Standen
Kamera: Salvatore Totino
Verleih: Universal Pictures International
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