Love Alien (2013)
Deutscher Dokumentarfilm - ein filmischer Selbstversuch auf der Suche nach der ersten Freundin. Was ist schiefgelaufen, wenn du 30 wirst – aber dein Kontostand in Sachen Liebe noch auf Null steht?Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Sie werden Dauersingles, absolute Beginner oder Menschen ohne Beziehungserfahrung genannt. Sie haben nie Händchen gehalten oder im Kino geknutscht. Wissen nicht, wie man einen Partner findet, "wie man das macht" mit der Liebe. Haben sich verliebt, sind aber nie zurück geliebt worden. Dabei ist ihnen ihr Defizit nicht zwangsläufig anzusehen. Es gibt sie in dick und dünn, männlich und weiblich, alt und jung. Unerkannt und ungeküsst leiden sie still für sich und richten sich notgedrungen allein im Leben ein – einem immer nur vorläufigen Leben, denn ganz können sie die Hoffnung doch nicht aufgeben...
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Filmkritik
Was nützt die Liebe in Gedanken? Liebe und Sex sind in unserer Gesellschaft die bestimmenden Themen und es gibt wohl nur sehr wenige Menschen, für die diese Aspekte im Leben keine Relevanz haben. Keiner möchte ein Leben als Dauer-Single fristen, die meisten Menschen sind - sofern sie nicht darüber verfügen - auf der Suche nach Partnerschaft und Sex, manche suchen gar ein Leben lang. Es gibt jedoch eine (scheinbar) kleine Gruppe von Menschen in unserer Gesellschaft, denen Dinge wie eine Liebesbeziehung oder die körperliche Liebe ein Leben lang nicht vergönnt sind. Zu diesen (oft als "Absolute Beginner" bezeichneten) Menschen zählt auch der 30-jährige Wolfram Huke, ein Student der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film, der sein eigenes Single-Dasein zum zentralen Thema seines ersten eigenen Films machte.
In "Love Alien" begleitet Huke sein Leben ein Jahr lang mit der Kamera und hält die ständige Suche nach der ersten Freundin und dem ersten Sex schonungslos offen fest. Was ist im Leben von Wolfram bloß schief gelaufen? In einer Welt, die vor Liebe, Sex und Zärtlichkeit nur so strotzt, fühlt sich Single Wolfram wie ein "Love Alien". In einem Alter, indem viele schon eine eigene Familie und zahlreiche Beziehungen hinter sich haben, steht der Student noch immer alleine da. Eine Freundin hatte er bis zum heutigen Tag nicht. In "Love Alien" versucht er der Frage nachzugehen, wie es dazu kommen konnte und was er bei seiner ständigen Suche alles falsch gemacht hat. Herausgekommen ist eine unfassbar ehrliche, zum Teil selbstironische Spurensuche, die großartig unterhält und mit ihren zentralen Themen dabei mit vollem Ernst der Frage nachgeht, was die anstrenegende Suche nach der ersten Freundin eigentlich so verdammt schwer und kompliziert macht.
"Love Alien" beginnt mit den Aufzeichnungen an Hukes 30. Geburtstag und schon in diesen ersten Szenen wird die große Stärke des Films deutlich: Entwaffnend ehrlich und aufrichtig gibt Huke einen äußerst intimen Einblick in sein Gefühls- und Seelenleben. Unnachgiebig offen lässt Huke den Zuschauer teilhaben am oft zermürbendem Alltag eines (unfreiwilligen) Dauer-Singles. Man sieht Hukes chaotische, unaufgeräumte Junggesellen-Bude. Das Doppel-Bett, in das sich Huke Abend für Abend ohne Partnerin schlafen legen muss, ist für ihn alleine viel zu groß und im Hintergrund stehen die Ikea-Raumtrenner. Dann ertönt das Klingeln seines Handys. Es sind seine Eltern, die ihm zum Geburtstag gratulieren wollen. Das Gespräch verläuft kurz und knapp, in wenigen Sätzen, und beiderseits legt man schnell wieder auf. Treffend bringt diese Sequenz den (selbst-) ironischen Humor von "Love Alien" auf den Punkt. Wie diese Szene ist der ganze Film voller amüsanter, aberwitziger kleiner Szenen und Momente, die einem als Zuschauer zudem sehr bekannt und vertraut vorkommen.
Dabei versinkt Huke zu keinem Zeitpunkt in Selbstmitleid sondern stellt sich mutig und aufrichtig der alles entscheidenden Frage: Wieso klappt es in der Liebe bei ihm einfach nicht? Um eine Antwort darauf zu bekommen, bezieht er allerhand Personen mit in seinen Film ein, deren Ratschläge sich für Huke mal mehr, aber zumeist doch eher weniger hilfreich erweisen. So sucht er etwa die Hilfe von zwei Style-Beraterinnen, die ihm klar machen, dass man ihm sein mangelndes Selbstwertgefühl bereits an seiner Kleidung ansehe. Oder eine auf Beziehungsprobleme spezialisierte Psychotherapeutin, die zu erkennen glaubt, dass er insgeheim einfach zu große Angst vor einer festen Bindung habe. Daneben holt er sich allerhand Rat bei Bekannten und Freunden, die ihm inhaltsleere und nicht gerade hilfreiche Tipps und Floskeln an den Kopf werfen. Dabei hatte der Student zu Beginn des Projekts gar nicht geplant, ein Selbstportrait zu drehen, sondern nur mit sich selbst zu beginnen, um einen passenden Anfang für sein Thema zu finden. Es ist ein Glück für den Zuschauer, dass Huke seinen Film letztlich doch in dieses extrem intime, sanfte und authentische Portrait verwandelt hat.
Fazit: "Love Alien" besticht durch seine entwaffnende Ehrlichkeit und Authentizität und geht auf unterhaltsame und offenherzige Art und Weise der Frage nach, wieso der Protagonist dieses Films einfach kein Glück in der Liebe hat.
In "Love Alien" begleitet Huke sein Leben ein Jahr lang mit der Kamera und hält die ständige Suche nach der ersten Freundin und dem ersten Sex schonungslos offen fest. Was ist im Leben von Wolfram bloß schief gelaufen? In einer Welt, die vor Liebe, Sex und Zärtlichkeit nur so strotzt, fühlt sich Single Wolfram wie ein "Love Alien". In einem Alter, indem viele schon eine eigene Familie und zahlreiche Beziehungen hinter sich haben, steht der Student noch immer alleine da. Eine Freundin hatte er bis zum heutigen Tag nicht. In "Love Alien" versucht er der Frage nachzugehen, wie es dazu kommen konnte und was er bei seiner ständigen Suche alles falsch gemacht hat. Herausgekommen ist eine unfassbar ehrliche, zum Teil selbstironische Spurensuche, die großartig unterhält und mit ihren zentralen Themen dabei mit vollem Ernst der Frage nachgeht, was die anstrenegende Suche nach der ersten Freundin eigentlich so verdammt schwer und kompliziert macht.
"Love Alien" beginnt mit den Aufzeichnungen an Hukes 30. Geburtstag und schon in diesen ersten Szenen wird die große Stärke des Films deutlich: Entwaffnend ehrlich und aufrichtig gibt Huke einen äußerst intimen Einblick in sein Gefühls- und Seelenleben. Unnachgiebig offen lässt Huke den Zuschauer teilhaben am oft zermürbendem Alltag eines (unfreiwilligen) Dauer-Singles. Man sieht Hukes chaotische, unaufgeräumte Junggesellen-Bude. Das Doppel-Bett, in das sich Huke Abend für Abend ohne Partnerin schlafen legen muss, ist für ihn alleine viel zu groß und im Hintergrund stehen die Ikea-Raumtrenner. Dann ertönt das Klingeln seines Handys. Es sind seine Eltern, die ihm zum Geburtstag gratulieren wollen. Das Gespräch verläuft kurz und knapp, in wenigen Sätzen, und beiderseits legt man schnell wieder auf. Treffend bringt diese Sequenz den (selbst-) ironischen Humor von "Love Alien" auf den Punkt. Wie diese Szene ist der ganze Film voller amüsanter, aberwitziger kleiner Szenen und Momente, die einem als Zuschauer zudem sehr bekannt und vertraut vorkommen.
Dabei versinkt Huke zu keinem Zeitpunkt in Selbstmitleid sondern stellt sich mutig und aufrichtig der alles entscheidenden Frage: Wieso klappt es in der Liebe bei ihm einfach nicht? Um eine Antwort darauf zu bekommen, bezieht er allerhand Personen mit in seinen Film ein, deren Ratschläge sich für Huke mal mehr, aber zumeist doch eher weniger hilfreich erweisen. So sucht er etwa die Hilfe von zwei Style-Beraterinnen, die ihm klar machen, dass man ihm sein mangelndes Selbstwertgefühl bereits an seiner Kleidung ansehe. Oder eine auf Beziehungsprobleme spezialisierte Psychotherapeutin, die zu erkennen glaubt, dass er insgeheim einfach zu große Angst vor einer festen Bindung habe. Daneben holt er sich allerhand Rat bei Bekannten und Freunden, die ihm inhaltsleere und nicht gerade hilfreiche Tipps und Floskeln an den Kopf werfen. Dabei hatte der Student zu Beginn des Projekts gar nicht geplant, ein Selbstportrait zu drehen, sondern nur mit sich selbst zu beginnen, um einen passenden Anfang für sein Thema zu finden. Es ist ein Glück für den Zuschauer, dass Huke seinen Film letztlich doch in dieses extrem intime, sanfte und authentische Portrait verwandelt hat.
Fazit: "Love Alien" besticht durch seine entwaffnende Ehrlichkeit und Authentizität und geht auf unterhaltsame und offenherzige Art und Weise der Frage nach, wieso der Protagonist dieses Films einfach kein Glück in der Liebe hat.
Björn Schneider
TrailerAlle "Love Alien"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Love Alien"
Land: DeutschlandJahr: 2013
Genre: Dokumentation, Biopic
Länge: 72 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 16.05.2013
Regie: Wolfram Huke
Kamera: Wolfram Huke
Verleih: Film Kino Text
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