Das Mädchen und der Künstler (2012)
El artista y la modelo
Spanisches Drama, gedreht in Schwarz-weiß: 1943 beginnt die junge Spanierin Mercé in einem französischen Dorf in Grenznähe als Modell für den gealterten Bildhauer Marc zu arbeiten und erhält dafür unter anderem Logis in seinem Atelier in den Bergen. Bald stellt sich heraus, dass Mercé als Widerstandskämpferin Flüchtlingen auf dem Weg durch die Berge und über die Grenze hilft...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 6 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Jahr 1943 begegnet Lea (Claudia Cardinale) in einem kleinen französischen Dorf nahe der spanischen Grenze der jungen Spanierin Mercé (Aida Folch), die müde in einem Hauseingang liegt. Sie spricht sie an, nimmt sie mit zu sich nach Hause und bietet ihr eine Anstellung an: Sie soll ihrem Mann, dem Bildhauer Marc Cros (Jean Rochefort), gegen Bezahlung und Kost Modell stehen. Außerdem darf sie während dieser Zeit in seinem abgelegenen Atelier in den Bergen wohnen. Mercé nimmt dieses Angebot an und so entwickelt sich zwischen der natürlichen Mercé und dem der Kunst zugewandten Marc eine innige Beziehung, in der die Realität dieser Zeit bruchstückhaft einbricht.
Bildergalerie zum Film "Das Mädchen und der Künstler"
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Filmkritik
In großartigen Schwarz-weiß-Bildern erzählt Regisseur Fernando Trueba in seinem Film von der einzigartigen Beziehung eines Künstlers zu seinem Modell. Anfangs scheut sich Mercé (Aida Folch), vor dem Bildhauer Marc (Jean Rochefort) nackt zu posieren, doch nach und nach wird es für sie zur Normalität. Zugleich öffnet sich Marc der jungen Frau und erzählt von seiner Kunstauffassung. Dabei versuchen Trueba und sein Kameramann Daniel Vilar mit den Bildern zu verdeutlichen, wie der Bildhauer Marc Cros die Welt sieht: Am Anfang geht er durch einen Wald, betrachtet Bäume und Felsen, später sitzt er in einem Café und sein Vergnügen besteht darin, die Formen der vorbeigehenden Körper zu erfassen. Bereits die Entscheidung, den Film in schwarzweiß zu drehen, drückt die Kunst der Bildhauerei wunderbar aus: Jeder Schatten, jedes Schema ist zu erkennen, oft ist es möglich, sich auf die Konturen zu konzentrieren. Als Marc später im Film Mercé (Aida Folch) eine Zeichnung Rembrandts erklärt, wird indes deutlich, dass man nur im Ansatz erahnen kann, wie er die Welt wahrnimmt. Aber allein Truebas Spiel mit Schärfe und Unschärfe, Blick und Gegenblick sowie das stete Suchen des breiten Rahmens visualisiert das Verhältnis zwischen dem Künstler und seinem Modell auf der einen und zu der Welt auf der anderen Seite. Wie schon Jan Troell in seinem leider nie in den deutschen Kinos angelaufenem Film "Dom över död man" ("The Last Sentence") besticht "Das Modell und der Künstler" mit diesem meisterhaften Einsatz des Schwarzweiß, der so mühelos und natürlich erscheint, dass man fast übersehen kann, wie großartig die einzelnen Bilder sind.
Zugleich ist "Das Modell und der Künstler" ein Film über ein Leben mit der Kunst und dem Hoffen auf eine weitere Idee. Marcs Frau Lea (Claudia Cardinale) hat ihm einst Modell gestanden und hat ein sehr großes Verständnis für die Bedürfnisse ihres Mannes. Sie ahnt, dass Mercé in ihm die Leidenschaft und Inspiration neu entfachen kann. Tatsächlich bricht mit Mercé das Leben in das Künstler-Atelier ein, in das sich Marc während des Krieges zurückgezogen hat. Zunächst durchbricht ihr lautes Lachen die kontemplative Stille und sie beginnt Gemüse anzubauen. Dann erfährt Marc, dass sie dem Widerstand angehört und Flüchtlinge durch die Berge über die Grenze bringt. Mit Mercé bricht also auch die Realität des Krieges in sein Leben ein. Doch im Kern konzentriert sich Trueba auf die Beziehung von Marc und Mercé und wie viel Arbeit und verworfene Entwürfe zu einem Kunstwerk gehören. Dabei wird sehr deutlich, wie viel Kraft ein Künstler aus der Hoffnung zieht, noch einmal eine allerletzte Idee zu haben.
Fazit: "Das Modell und der Künstler" ist ein melancholischer und sehr ruhiger Film, der voller Bilder steckt, die man nicht so schnell vergessen wird.
Zugleich ist "Das Modell und der Künstler" ein Film über ein Leben mit der Kunst und dem Hoffen auf eine weitere Idee. Marcs Frau Lea (Claudia Cardinale) hat ihm einst Modell gestanden und hat ein sehr großes Verständnis für die Bedürfnisse ihres Mannes. Sie ahnt, dass Mercé in ihm die Leidenschaft und Inspiration neu entfachen kann. Tatsächlich bricht mit Mercé das Leben in das Künstler-Atelier ein, in das sich Marc während des Krieges zurückgezogen hat. Zunächst durchbricht ihr lautes Lachen die kontemplative Stille und sie beginnt Gemüse anzubauen. Dann erfährt Marc, dass sie dem Widerstand angehört und Flüchtlinge durch die Berge über die Grenze bringt. Mit Mercé bricht also auch die Realität des Krieges in sein Leben ein. Doch im Kern konzentriert sich Trueba auf die Beziehung von Marc und Mercé und wie viel Arbeit und verworfene Entwürfe zu einem Kunstwerk gehören. Dabei wird sehr deutlich, wie viel Kraft ein Künstler aus der Hoffnung zieht, noch einmal eine allerletzte Idee zu haben.
Fazit: "Das Modell und der Künstler" ist ein melancholischer und sehr ruhiger Film, der voller Bilder steckt, die man nicht so schnell vergessen wird.
Sonja Hartl
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Besetzung & Crew von "Das Mädchen und der Künstler"
Land: SpanienWeitere Titel: The Artist and the Model
Jahr: 2012
Genre: Drama
Originaltitel: El artista y la modelo
Länge: 105 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 25.12.2013
Regie: Fernando Trueba
Darsteller: Jean Rochefort als Marc Cros, Aida Folch als Merc?, Claudia Cardinale als Léa Cros, Chus Lampreave als María, Götz Otto
Kamera: Daniel Vilar
Verleih: Camino