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FBW-Bewertung: The Drop - Bargeld (2014)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Als Tony Soprano hat der im Juni 2013 verstorbene James Gandolfini das Gangster-Genre mit neu definiert. Nun ist er in THE DROP in seiner letzten Rolle auf der Leinwand zu sehen. Wieder ist die Genre-Referenz der Mafiafilm. Die Zeichen der Zeit haben sich diesmal jedoch extrem verändert. Denn die Macht in New York scheint die Tschetschenische Mafia übernommen zu haben. Allerdings erzählt der Film nur bedingt von der organisierten Kriminalität. Es geht um eine Bar, die zur Aufbewahrung schmutzigen Geldes benutzt wird. Bob ist der Barkeeper, sein älterer Cousin Marv leitet den Laden. Früher gehörte Marv die Bar einmal. Dann aber hat es sich das New Yorker Verbrecher-Syndikat unter den Nagel gerissen. Die Handlung kommt in Gang, als die Bar überfallen wird. Schnell entsteht die für Mafiafilme so typische Bedrohungsangst, denn der Boss Chovka will, dass die Tätergefasst werden. Zugleich entwickelt der Film aber einen zweiten Handlungsstrang und damit eine behutsame Liebesgeschichte. Wie sich Bob und Nadia dadurch, dass sie sich gemeinsam um einen Hund kümmern, allmählich nähern, schafft einen starken Kontrast zu den kriminellen Abgründen, in die Marv und Bob geraten. Denn in einer fast nebenbei erzählten Wendung erfahren wir, welche Pläne Marv wirklich verfolgt. Allein die Inszenierung in dem Showdown des Films ist sehenswert und von starkem Suspense getragen. Bis dahin weist der Film aber nach Ansicht der Jury auch einige Längen auf. Die Geschichte um Eric Deeds, dem eigentlichen Besitzer des Hundes, mit dem Nadia einmal liiert war, wirkt etwas konstruiert. Und auch die von Gandolfini gespielte Figur des Marv bleibt etwas blass und bildet einen zu schwachen Gegenpol zu Bob, der von Tom Hardy mit beeindruckender Intensität gespielt wird. THE DROP ist ein gelungener Gangsterfilm, erreicht aber nach Ansicht der Jury nicht in allen Belangen das Niveau der besten Exempel des Genres.



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