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Die Jungfrau, die Kopten und ich - Plakat
Die Jungfrau, die Kopten und ich - Plakat
© Arsenal

Die Jungfrau, die Kopten und ich (2012)

La Vierge, les Coptes et moi...

Französisch-Ägyptisch-Arabische Doku: Auf einem Video über die wundersame Erscheinung der Heiligen Jungfrau in Ägypten kann Namir im Gegensatz zu seiner Mutter rein gar nichts entdecken. Um dem Phänomen auf den Grund zu gehen, reist der ägyptische Kopte in sein Heimatland und findet mehr als Uneinigkeit über ein himmlisches Mysterium...Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Namir stammt aus einer Familie koptischer Christen und lebt in Paris. Als seine Mutter behauptet, auf einem Video aus ihrer ägyptischen Heimat eine Erscheinung der Jungfrau Maria gesehen zu haben, beschließt Namir, über das Phänomen der Marienerscheinung einen Film zu drehen. Seine Reise zur ägyptischen Verwandtschaft wird jedoch bald schon zu einem ungeahnten Hindernislauf...

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Visionen, bei denen Menschen die Jungfrau Maria erscheint, sogenannte Marienerscheinungen, soll es während der gesamten Geschichte des christlichen Glaubens bzw. der christlichen Ära gegeben haben. Die christlichen Kirchen selbst stehen diesen Erscheinungen sehr zwiespältig gegenüber, nur wenige der unzähligen Marienerscheinungen der letzten Jahrhunderte sind offiziell anerkannt. Um das Phänomen der "Marienerscheinungen" dreht sich auch alles in dem erfrischenden Dokumentarfilm "Die Jungfrau, die Kopten und ich" des koptischen Filmemachers Namir Abdel Messeeh.

Als Kopten bezeichnet man Anhänger der koptischen Kirche, einer speziellen christlichen Glaubensrichtung, bei der Erscheinungen der Jungfrau Maria eine zentrale Rolle spielen. Vielen Kopten ist die Jungfrau bis heute angeblich erschienen. Zu diesen Personen zählt auch Messeehs Mutter, die behauptet, auf einem selbstgedrehten, in ihrer Heimat Ägypten entstandenen Video eben jene Maria gesehen zu haben. Dies nimmt Messeeh zum Anlass seiner Reise zurück in seine ägyptische Heimat, um sich auf die Suche nach weiteren Heiligenerscheinungen zu machen. Messeeh selbst ist in Frankreich aufgewachsen, er selbst bezeichnet sich als Agnostiker und hatte bis jetzt nur wenig mit der koptischen Religion zu tun. Das änderte sich mit seinem Trip in das Dorf seiner Mutter, indem Messeeh hofft, seine Recherchen beenden zu können.

Zwei Dinge machen "Die Jungfrau, die Kopten und ich" zu einem besonderen dokumentarischen Werk unter vielen. Zum einen ist es das ungewöhnliche, aber für viele (christliche) Gläubige stets aktuelle Thema der "Marienerscheinungen", das filmisch (weder dokumentarisch noch fiktional) noch längst nicht in ausreichendem Maße behandelt wurde. Zum anderen machen die selbstironische Art des Filmemachers und seine charmant-sympathische Herangehensweise an den Stoff, den Film sehr sehenswert. Messeeh geht zwar durchaus mit dem erforderlichen Ernst und der notwendigen Akribie an sein Sujet heran, sorgt mit seinen ironischen, originell-spritzigen Kommentaren und Einwürfen - vor allem beim Interview mit den Kopten, die eine solche Erscheinung hatten - immer wieder für heiteres Schmunzeln.

Das amüsante letzte Drittel des Films befasst sich damit, wie Messeeh unter Zeitdruck eine solche Marienerscheinung selbst inszeniert und keine Geringere als seine Mutter die Hauptrolle darin spielen lässt. Auch hier ist Messeeh noch voller Tatendrang und Motivation bei der Sache, obwohl er sich zu diesem Zeitpunkt bereits einiger Schwierigkeiten, die sein Film-Projekt beinahe scheitern ließen, ausgesetzt sah: so mischten sich seine kritischen Eltern immer wieder in das ambitionierte Projekt ihres Sohnes ein. Immer wieder versuchten sie zu verhindern, das Messeeh für seinen Film nach Ägypten zu den Verwandten reist. Zudem strich ihm sein französischer Produzent während des Arabischen Frühlings die finanzielle Unterstützung. Der Grund: Der Regisseur weigerte sich, die Ereignisse des Arabischen Frühlings in seinen Film aufzunehmen. Das Durchhaltevermögen und die Standhaftigkeit haben sich gelohnt: "Die Jungfrau, die Kopten und ich" ist ein faszinierender Film mit einfachsten Mitteln geworden, der vom liebenswerten Charme des Filmemachers und dem außergewöhnlichem Thema lebt.

Fazit: Unterhaltsame, mit reichlich selbstironischem Witz gespickte Doku über ein spannendes, für viele eher unbekanntes Thema.




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Besetzung & Crew von "Die Jungfrau, die Kopten und ich"

Land: Frankreich, Ägypten, Katar
Jahr: 2012
Genre: Dokumentation
Originaltitel: La Vierge, les Coptes et moi...
Länge: 85 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 13.06.2013
Regie: Namir Abdel Messeeh
Darsteller: Siham Abdel Messeeh, Namir Abdel Messeeh
Kamera: Nicolas Duchêne
Verleih: Arsenal

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