Insidious Chapter 2 (2013)
US Horrorthriller-Sequel: Nachdem Familie Lambert die grauenvolle Begegnung mit einer geisterhaften Zwischenwelt scheinbar unbeschadet überstanden hat, will sie im Haus der Großmutter endlich zur Ruhe kommen. Böse Dämonen lassen sie aber auch hier nicht in Frieden...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Um die schrecklichen Ereignisse in ihrem früheren Anwesen hinter sich zu lassen, ziehen Renai (Rose Byrne) und Josh Lambert (Patrick Wilson) zusammen mit ihren Söhnen Dalton (Ty Simpkins), Foster (Andrew Astor) und ihrer kleinen Tochter Kali zu Großmutter Lorraine (Barbara Hershey). Dalton, der von Josh aus einer geisterhaften Zwischenwelt befreit werden musste, spürt hier allerdings erneut die Anwesenheit bösartiger Mächte, die den Vater der Familie langsam in den Wahnsinn zu treiben scheinen. Während Renai ob der neuen unheimlichen Vorfälle immer mehr in Panik verfällt, wendet sich Lorraine an die Geisterjäger Specs (Leigh Whannell) und Tucker (Angus Sampson), mit denen sie Kontakt zum Medium Elise (Lin Shaye) aufnehmen will, das am Ende des ersten Teils unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Elises früherer Kollege Carl (Steve Coulter), ein ausgewiesener Experte für paranormale Phänomene, steht ihnen tatkräftig zur Seite. Was das Quartett bei seinen Nachforschungen allerdings in Erfahrung bringt, lässt nichts Gutes für Familie Lambert erahnen.
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Filmkritik
Mittlerweile hat sich der australische Filmemacher James Wan in Hollywood als Spezialist für Horrorstoffe etabliert. Waren seine Anfänge in der amerikanischen Filmindustrie mit "Saw" noch blutig-abgründig, scheint seine Vorliebe seit geraumer Zeit vor allem klassisch-angehauchten Gruselgeschichten zu gelten. Bereits 2010 erzählte Wan in "Insidious" von einer bösen Entität, die das Leben der unbescholtenen Familie Lambert aus dem Gleichgewicht bringt und sich auch durch einen Umzug in ein neues Haus nicht abschütteln lässt. Relativ günstig produziert, spielte der Spukstreifen ein Vielfaches seiner Produktionskosten ein und empfahl sich damit, der ökonomischen Hollywood-Logik folgend, ausdrücklich für eine Fortsetzung. Nach dem äußerst effektiv inszenierten Geisterhausfilm "Conjuring – Die Heimsuchung", der im Sommer in den deutschen Kinos zu sehen war, folgt nun das zweite Kapitel zu "Insidious", begleitet von den Hinweisen des Regisseurs, er werde sich in Zukunft anderen Genres zuwenden.
Vielleicht will Wan auf diese Weise verhindern, für immer als Horrorfilmexperte abgestempelt zu werden. Oder aber er hat nach all seinen Arbeiten in unheimlichen Gefilden ganz einfach die Lust am Gruselkino verloren. Eine Vermutung, die "Insidious: Chapter 2" durchaus zu bestätigen scheint, wirkt der Film doch wie eine lieblos heruntergekurbelte Auftragsproduktion. Auch wenn das Ende des ersten Teils die Möglichkeit eines Sequels andeutet, scheint die Geschichte rund um Familie Lambert im Grunde auserzählt. Nichtsdestotrotz beginnt das böse Spiel erneut, wobei Wan und Drehbuchautor Leigh Whannell nicht nur den losen Faden aus den letzten Bildern des Vorgängers aufnehmen, sondern auch eindeutige Bezüge zu seltsamen Vorkommnissen in Joshs Kindheit herstellen. Von Beginn an steht der fürsorgliche Familienvater unter Beobachtung, schließlich hält ihn die Polizei eine Zeitlang für den Mörder von Elise. Schiebt Renai diese Vorstellung zunächst von sich, sorgen die schon bald auftretenden, neuerlichen Spukanzeichen für nachhaltige Verunsicherung.
Anstatt die familiäre Konfliktsituation und ihre emotionalen Auswirkungen eingehender auszuloten, konzentriert sich der Film recht früh auf die Aneinanderreihung von Schockmomenten, die zumeist jedoch derart vorhersehbar inszeniert sind, dass sie nur selten eine subtil-unheilvolle Stimmung aufkommen lassen, wie sie beispielsweise in Wans vorangegangener Regiearbeit "Conjuring" zu beobachten ist. Während der junge Filmemacher dort klassische Gruselelemente und die Ausleuchtung der Figuren samt ihrer Dilemmata gekonnt miteinander zu verknüpfen weiß, präsentiert sich "Insidious: Chapter 2" in erster Linie als abgedrehte Geisterbahnfahrt, die immer häufiger in die verstörende Zwischenwelt abtaucht, aus der Josh seinen Sohn in Teil eins befreit hat. Der rund um Großmutter Lorraine angelegte zweite Handlungsstrang erweist sich dabei als künstlich aufgeblähte Erweiterung, die die fehlende Substanz der Geschichte kaschieren und zusätzliche Spannung erzeugen soll. Ein Anliegen, das allerdings schon durch das gewollt komische, letztlich aber eher peinlich-nervtötende Verhalten der beiden Geisterjäger Specs und Tucker unterlaufen wird.
Im effektgeladenen dritten Akt, der bisweilen sehr wirr zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen hin- und herspringt, offenbaren sich schließlich alle Verbindungen zwischen Joshs Vergangenheit und der gefährlichen Dämonenpräsenz, ohne dass man als Zuschauer sonderlich mit den in Not geratenen Figuren mitfiebern würde. Womöglich ist das aber auch gar nicht wichtig, ebnen die letzten Einstellungen doch den Weg für ein neues Kapitel, auf das Wans enttäuschendes Sequel die ganze Zeit hingearbeitet hat: Das Franchise lebe weiter!
Fazit: Wenig inspirierte, mit vielen offensichtlichen Schockeffekten angereicherte Horrorfilm-Fortsetzung, die weder ihre Hauptfiguren sonderlich ernst nimmt noch eine anhaltend unheimliche Atmosphäre zu kreieren vermag.
Vielleicht will Wan auf diese Weise verhindern, für immer als Horrorfilmexperte abgestempelt zu werden. Oder aber er hat nach all seinen Arbeiten in unheimlichen Gefilden ganz einfach die Lust am Gruselkino verloren. Eine Vermutung, die "Insidious: Chapter 2" durchaus zu bestätigen scheint, wirkt der Film doch wie eine lieblos heruntergekurbelte Auftragsproduktion. Auch wenn das Ende des ersten Teils die Möglichkeit eines Sequels andeutet, scheint die Geschichte rund um Familie Lambert im Grunde auserzählt. Nichtsdestotrotz beginnt das böse Spiel erneut, wobei Wan und Drehbuchautor Leigh Whannell nicht nur den losen Faden aus den letzten Bildern des Vorgängers aufnehmen, sondern auch eindeutige Bezüge zu seltsamen Vorkommnissen in Joshs Kindheit herstellen. Von Beginn an steht der fürsorgliche Familienvater unter Beobachtung, schließlich hält ihn die Polizei eine Zeitlang für den Mörder von Elise. Schiebt Renai diese Vorstellung zunächst von sich, sorgen die schon bald auftretenden, neuerlichen Spukanzeichen für nachhaltige Verunsicherung.
Anstatt die familiäre Konfliktsituation und ihre emotionalen Auswirkungen eingehender auszuloten, konzentriert sich der Film recht früh auf die Aneinanderreihung von Schockmomenten, die zumeist jedoch derart vorhersehbar inszeniert sind, dass sie nur selten eine subtil-unheilvolle Stimmung aufkommen lassen, wie sie beispielsweise in Wans vorangegangener Regiearbeit "Conjuring" zu beobachten ist. Während der junge Filmemacher dort klassische Gruselelemente und die Ausleuchtung der Figuren samt ihrer Dilemmata gekonnt miteinander zu verknüpfen weiß, präsentiert sich "Insidious: Chapter 2" in erster Linie als abgedrehte Geisterbahnfahrt, die immer häufiger in die verstörende Zwischenwelt abtaucht, aus der Josh seinen Sohn in Teil eins befreit hat. Der rund um Großmutter Lorraine angelegte zweite Handlungsstrang erweist sich dabei als künstlich aufgeblähte Erweiterung, die die fehlende Substanz der Geschichte kaschieren und zusätzliche Spannung erzeugen soll. Ein Anliegen, das allerdings schon durch das gewollt komische, letztlich aber eher peinlich-nervtötende Verhalten der beiden Geisterjäger Specs und Tucker unterlaufen wird.
Im effektgeladenen dritten Akt, der bisweilen sehr wirr zwischen den unterschiedlichen Zeitebenen hin- und herspringt, offenbaren sich schließlich alle Verbindungen zwischen Joshs Vergangenheit und der gefährlichen Dämonenpräsenz, ohne dass man als Zuschauer sonderlich mit den in Not geratenen Figuren mitfiebern würde. Womöglich ist das aber auch gar nicht wichtig, ebnen die letzten Einstellungen doch den Weg für ein neues Kapitel, auf das Wans enttäuschendes Sequel die ganze Zeit hingearbeitet hat: Das Franchise lebe weiter!
Fazit: Wenig inspirierte, mit vielen offensichtlichen Schockeffekten angereicherte Horrorfilm-Fortsetzung, die weder ihre Hauptfiguren sonderlich ernst nimmt noch eine anhaltend unheimliche Atmosphäre zu kreieren vermag.
Christopher Diekhaus
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Besetzung & Crew von "Insidious Chapter 2"
Land: USAJahr: 2013
Genre: Thriller, Horror
Länge: 105 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 17.10.2013
Regie: James Wan
Darsteller: Patrick Wilson, Rose Byrne, Ty Simpkins, Lin Shaye, Barbara Hershey
Kamera: John R. Leonetti
Verleih: Sony Pictures