My Beautiful Country (2012)
Deutsches Drama: Die serbische Witwe Danica lebt mit ihren Söhnen in einem kleinen Dorf am Ibar. Als sich der verletzte Soldat Ramiz in ihr Haus rettet, versteckt sie ihn vor der serbischen Miliz. Die beiden verlieben sich ineinander, doch der Krieg trennt die beiden wieder...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 35 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Kosovo, 1999: Der Krieg zwischen christlichen Serben und muslimischen Albanern spaltet die Region tief. Die Nato schaltet sich ein und versucht durch gezielte Bombenangriffe, die blutigen Auseinandersetzungen zu beenden. Am Fluss Ibar lebt inmitten des Krieges der Völkergruppen die junge Witwe Danica (Zrinka Cvitešić) mit ihren beiden kleinen Söhnen. Ihre Siedlung ist zweigeteilt: An einem Ufer leben die Albaner, am anderen die Serben, einzig eine Brücke über den Fluss verbindet die beiden gegensätzlichen Ortsteile. Danica versucht so gut es geht, Normalität in den harten Alltag der Kleinfamilie zu bringen. Doch der Versuch, ein normales, geordnetes Leben inmitten der Kriegswirren zu führen, scheint ein Ende zu finden, als plötzlich der UCK-Soldat Ramiz (Misel Maticevic) in ihrem Haus steht. Ramiz ist ein schwer verletzter albanischer Soldat, der auf der Flucht vor den Serben Unterschlupf in Danicas Haus suchte. Obwohl sie kein gutes Gefühl dabei hat, nimmt Danica den Mann auf und pflegt ihn. Eine zarte Liebesgeschichte beginnt sich zu entwickeln, doch der Krieg lässt keinen Platz für eine glückliche Familen-Idylle.
Bildergalerie zum Film "My Beautiful Country"
Hier streamen
Filmkritik
Bayerischer Filmpreis für die Beste Nachwuchsregie, Bernhard-Wicki-Friedenspreis, Bester Debütfilm bei den Biberacher Filmfestspielen, Publikumspreis beim Berliner Favourites Film Festival – die Liste an Preisen und Auszeichnungen, die "My beautiful country" in diesem und im vergangenen Jahr gewonnen hat, ließe sich schier endlos fortsetzen. Der Film stammt von der kroatisch-serbischen Regisseurin Michaela Kezele, einer Absolventin der Münchener Hochschule für Film und Fernsehen. Mit "My beautiful country" gelingt ihr eine wunderbare Verschmelzung von Drama und Liebesfilm, der ohne viele Dialoge und mit einer reduzierten, einfachen Handlung auskommt. Er berührt den Zuschauer tief, vor allem dank der zwei durchschlagenden Hauptdarsteller.
Man wird Zeuge des zermürbenden Alltags der Kleinfamilie um Danica, die mit ihren beiden kleinen Söhnen in einem kleinen Dorf im Kosovo zu überleben versucht. Das einzige, was Danica möchte, ist, ein Stück Alltag und Normalität in das Leben der Drei zu bringen. Dieses Vorhaben gestaltet sich mitunter als fast unmögliches Unterfangen, schlagen wenige Hundert Meter weiter doch fast täglich die Bomben der Nato ein oder bekriegen sich die beiden Völkergruppen auf brutale Weise unweit des Wohnsitzes. Es sind die kleinen Gesten und leisen, unaufdringlichen Andeutungen und Momente, mit der Regisseurin Kezele dabei das Grauen des Kriegs für den Zuschauer deutlich und greifbar macht. So zeigt sich der Schrecken etwa in einer bedrückenden kurzen Sequenz, in der – wie selbstverständlich – einige Kinder des Dorfes einen stehengebliebenen Panzer erklimmen und ihn in ihre kindlichen (Kriegs-) Spiele einbauen. Oder wenn Danica in eindringlichen Szenen immer wieder darum kämpft, ihrem jüngsten Sohn einige Worte zu entlocken. Der kleine Junge hat seit dem Tod des Vaters aufgehört zu sprechen.
Hoffnung für Danica und ihre zwei Kinder keimt auf, als das Schicksal den verletzten albanischen Soldaten Ramiz in ihr Haus verschlägt. Hoffnung inmitten der Kriegswirren, die Aussicht auf ein Stück Liebe, Zuneigung und Wärme im trostlosen Alltag. Melancholie und leise Trauer schwingen im Zuge der sich entwickelnden Liebes-Bande zwischen Danica und Ramiz jedoch immer mit, da sich ein böses Ende abzeichnet und man als Zuschauer insgeheim fast zu jeder Zeit spürt, dass der Krieg keine Rücksicht auf zwei Liebende nimmt. Zrinka Cvitešić und Misel Maticevic sind in ihren Rollen stark, verleihen ihren Figuren Würde und Stärke. Cvitešić zeichnet dabei ein anrührendes, zerbrechliches Frauenporträt, das Gefangen nimmt. "My beautiful country" braucht nur wenige Dialoge, um Emotionen beim Zuschauer zu wecken. Und zwischen all den minimierten Augenblicken der Zärtlichkeit und Gefühle, streut Filmemacherin Kezele immer wieder epische, hübsche Landschaftsaufnahmen und -bilder ein, die kaum glauben lassen, dass sich diese Landstriche im weitgehend zerstörten Kosovo befinden. "My beautiful country" lässt niemanden kalt und kann ohne Zweifel zu den nachdrücklichsten, bewegendsten Dramen des ausgehenden Kinojahres gezählt werden.
Fazit: Emotional packendes, umwerfend gespieltes Liebes-Drama über den Überlebenskampf einer jungen Witwe in den Wirren des Kosovo-Konfliktes.
Man wird Zeuge des zermürbenden Alltags der Kleinfamilie um Danica, die mit ihren beiden kleinen Söhnen in einem kleinen Dorf im Kosovo zu überleben versucht. Das einzige, was Danica möchte, ist, ein Stück Alltag und Normalität in das Leben der Drei zu bringen. Dieses Vorhaben gestaltet sich mitunter als fast unmögliches Unterfangen, schlagen wenige Hundert Meter weiter doch fast täglich die Bomben der Nato ein oder bekriegen sich die beiden Völkergruppen auf brutale Weise unweit des Wohnsitzes. Es sind die kleinen Gesten und leisen, unaufdringlichen Andeutungen und Momente, mit der Regisseurin Kezele dabei das Grauen des Kriegs für den Zuschauer deutlich und greifbar macht. So zeigt sich der Schrecken etwa in einer bedrückenden kurzen Sequenz, in der – wie selbstverständlich – einige Kinder des Dorfes einen stehengebliebenen Panzer erklimmen und ihn in ihre kindlichen (Kriegs-) Spiele einbauen. Oder wenn Danica in eindringlichen Szenen immer wieder darum kämpft, ihrem jüngsten Sohn einige Worte zu entlocken. Der kleine Junge hat seit dem Tod des Vaters aufgehört zu sprechen.
Hoffnung für Danica und ihre zwei Kinder keimt auf, als das Schicksal den verletzten albanischen Soldaten Ramiz in ihr Haus verschlägt. Hoffnung inmitten der Kriegswirren, die Aussicht auf ein Stück Liebe, Zuneigung und Wärme im trostlosen Alltag. Melancholie und leise Trauer schwingen im Zuge der sich entwickelnden Liebes-Bande zwischen Danica und Ramiz jedoch immer mit, da sich ein böses Ende abzeichnet und man als Zuschauer insgeheim fast zu jeder Zeit spürt, dass der Krieg keine Rücksicht auf zwei Liebende nimmt. Zrinka Cvitešić und Misel Maticevic sind in ihren Rollen stark, verleihen ihren Figuren Würde und Stärke. Cvitešić zeichnet dabei ein anrührendes, zerbrechliches Frauenporträt, das Gefangen nimmt. "My beautiful country" braucht nur wenige Dialoge, um Emotionen beim Zuschauer zu wecken. Und zwischen all den minimierten Augenblicken der Zärtlichkeit und Gefühle, streut Filmemacherin Kezele immer wieder epische, hübsche Landschaftsaufnahmen und -bilder ein, die kaum glauben lassen, dass sich diese Landstriche im weitgehend zerstörten Kosovo befinden. "My beautiful country" lässt niemanden kalt und kann ohne Zweifel zu den nachdrücklichsten, bewegendsten Dramen des ausgehenden Kinojahres gezählt werden.
Fazit: Emotional packendes, umwerfend gespieltes Liebes-Drama über den Überlebenskampf einer jungen Witwe in den Wirren des Kosovo-Konfliktes.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "My Beautiful Country"Jurybegründung anzeigen
Der Krieg im Kosovo im Jahre 1999. Der Fluss Ibar trennt eine kleine Stadt in einen albanischen und einen serbischen Teil. Unversöhnlich scheinen die Konflikte zwischen den beiden ethnischen Gruppen, obwohl es ohne ein Miteinander keine Zukunft [...mehr]TrailerAlle "My Beautiful Country"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "My Beautiful Country"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Die Brücke am Ibar
Jahr: 2012
Genre: Drama
Länge: 88 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 12.12.2013
Regie: Michaela Kezele
Darsteller: Ljubomir Bandovic, Zrinka Cvitesic, Eva Ras, Danica Ristovski, Slavko Stimac
Kamera: Felix Novo de Oliveira
Verleih: Movienet
Verknüpfungen zu "My Beautiful Country"Alle anzeigen
News
TV-Tipp für Dienstag (29.5.): Liebe in Zeiten des Kosovo-Krieges
Arte zeigt "Die Brücke am Ibar"
Arte zeigt "Die Brücke am Ibar"