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Todos estan muertos (2014)

Tragikomisches Drama über eine Familie, die 15 Jahre nach dem Unfalltod eines Angehörigen Besuch von seinem Geist bekommt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.0 / 5

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Um den 14-jährigen Pancho (Christian Bernal) kümmert sich immer nur seine rührige Oma (Angélica Aragón). Die Mexikanerin, die mit ihm und ihrer Tochter Lupe (Elena Anaya) in Madrid wohnt, macht sich große Sorgen. Lupe war in den Achtzigern ein gefeierter Rockstar und trat in einer Band mit ihrem Bruder Diego (Nahuel Pérez Biscayart) auf. Nach seinem Unfalltod vor 15 Jahren aber verschanzte sie sich im Haus und setzt auch jetzt, im Jahr 1996, aus Angst noch keinen Fuß vor die Tür. Das Verhältnis zu ihrem Sohn Pancho, der bei den Pfadfindern ist, besteht aus gegenseitiger Abneigung.

Die Großmutter weiß, dass sie bald sterben wird. In ihrer Not willigt sie ein, dass eine Freundin Diego am Tag der Toten zurückruft. Seinen Geist kann nur Lupe sehen. Diego erkennt, dass in der Familie vieles im Argen liegt, und stößt Veränderungen an. Lupe registriert, dass sich ihr Sohn ebenfalls für Musik interessiert, und zeigt ihm den lange verschlossenen Übungskeller ihrer ehemaligen Band im Haus. Aber für die alten Platten scheint sich Panchos neuer Freund Victor (Patrick Criado) viel mehr zu begeistern, als dieser selbst.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

In diesem tragikomischen Drama, mit dem die spanische Regisseurin und Drehbuchautorin Beatriz Sanchís ihr Spielfilmdebüt gibt, ist die Grenze zwischen Dies- und Jenseits ziemlich durchlässig. Am Tag der Toten, den die Großmutter in Madrid nach mexikanischer Tradition feiert, muss der Geist ihres verstorbenen Sohnes zurückkehren und ihr helfen, in der Familie einige Dinge in Ordnung zu bringen. Diego wurde vor 15 Jahren jäh aus dem Leben gerissen und seither vegetiert seine Schwester mehr tot als lebendig vor sich hin. Dabei braucht sie ihr Teenager-Sohn dringender denn je. Diegos Geist dient dieser Familie in der Krise als Coach, damit sie die Fesseln der Vergangenheit endlich abstreifen kann. Das alles vollzieht sich in einer unbeschwerten, verträumten und humorvollen Atmosphäre, die für gute Laune sorgt.

Die Handlung wartet nach und nach mit erstaunlichen Überraschungen auf: In dieser Familie schwelen unter der Oberfläche dunkle, schwergewichtige Geheimnisse. Die Oma, Lupe, Diego haben alle etwas mitzuteilen, und werden ihrerseits durch Enthüllungen verblüfft. Und dann gibt es da noch den Ich-Erzähler Pancho, der mit seiner Pubertät kämpft. Die Musik, die Lupe und Diego einst spielten, könnte eine Brücke zwischen Mutter und Sohn bauen. Denn in wenigen Tagen will der schüchterne Pancho mit seinen Pfadfindern ein Lied auf der Bühne spielen. Die Dramaturgie mischt ernste und lustige Passagen sehr geschickt und verteilt mit ihren Wendungen die Spannung wohldosiert über die gesamte Lauflänge der Handlung.

Die sympathischen Figuren bilden in ihrer Verschiedenheit ein reizvolles Ensemble. Ihre Auseinandersetzungen werden von einem verspielten Inszenierungsstil begleitet, der die Geistererscheinung auf heitere Weise normal wirken lässt. Manchmal erklingen Englischlektionen, die die Einsamkeit der Charaktere im Haus auf verquere Art mehr betonen, als sie aufzulockern. Oder die glorreiche, bunte Zeit von Lupes und Diegos Band wird in Flashbacks wieder lebendig. Überhaupt spielt Musik eine wichtige Rolle. Abschiednehmen, das zeigt dieser Film auf skurrile, leichtfüßige Weise, muss nicht nur todtraurig sein. Die Verstorbenen würden sich wohl auch im Grabe umdrehen, gäbe es am "Dia de los Muertos" weder Musik noch gute Laune.

Fazit: Das tragikomische Familiendrama der spanischen Regisseurin Beatriz Sanchís ermöglicht dem Geist eines Verstorbenen eine temporäre Rückkehr zu seinen Angehörigen. Dabei wird mit verspielter Leichtigkeit an ungeklärten Gefühlen und Abhängigkeiten gerüttelt, die die zentrale Mutter-Sohn-Beziehung überschatten. Die gelungene Dramaturgie und die humorvolle Atmosphäre sorgen für originelle Unterhaltung.




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Besetzung & Crew von "Todos estan muertos"

Land: Deutschland, Spanien, Mexiko
Weitere Titel: They Are All Dead
Jahr: 2014
Genre: Drama, Komödie
Länge: 93 Minuten
Kinostart: 29.10.2015
Regie: Beatriz Sanchís
Darsteller: Elena Anaya als Lupe, Nahuel Pérez Biscayart als Diego, Angelica Aragon als Paquita, Christian Bernal als Pancho (as Cristian Bernal), Patrick Criado als Víctor
Kamera: Alvaro Gutiérrez
Verleih: farbfilm verleih

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