Und morgen Mittag bin ich tot (2012)
Deutsches Drama: Sterben auf Rezept – für die todkranke Lea die einzige Alternative ihr Leben bis zum Ende selbst zu bestimmen. Leas Mutter ist jedoch keinesfalls bereit, das Leben ihrer Tochter kampflos aufzugeben. Während Lea versucht, den für sie richtigen Weg aus dem Leben zu finden, ist ihre Familie damit konfrontiert, Leas Entscheidung anzunehmen oder endgültig auseinanderzubrechen.User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die 22-jährige Lea (Liv Lisa Fries) ist unheilbar krank: Sie leidet an der Lungenkrankheit Mukoviszidose, braucht ständig Sauerstoffzufuhr und kommt bei jeder Bewegung in Atemnot. Ihr älterer Bruder hatte die gleiche Krankheit und starb nach einer Lungentransplantation. Lea verzichtete deshalb auf diese letzte Chance und nun ist es sowieso zu spät: Auf sie wartet nur noch eine letzte Phase des Siechtums. Also beschließt die nach außen hin so fröhliche junge Frau, nach Zürich zu fahren, um ihrem Leben mit Hilfe eines Sterbehilfe-Vereins jetzt ein Ende zu setzen. Als Datum hat sie ihren Geburtstag ausgesucht und wünscht sich, ihn im Kreis ihrer Familie zu begehen. Sie lädt also per SMS Mutter Hannah (Lena Stolze), Schwester Rita (Sophie Rogall) und die Großmutter (Kerstin de Ahna) nach Zürich ein. Alarmiert von Rita, erscheint dort auch der junge Arzt Heiner (Johannes Zirner), mit dem Lea einmal eine Affäre hatte. Wie die völlig schockierte Mutter, will auch er Lea von ihrem Vorhaben abbringen.
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Filmkritik
Das ruhige, verhaltene Drama wird vor allem bestimmt von der positiven Lea. Sie hat ständig einen Scherz auf den Lippen, auch wenn sie sich nach ein paar Schritten schon um Luft ringend krümmt, wie ein Sportler, der sich beim Laufen verausgabt hat. Ihre letzten Wünsche sind beinahe prosaisch: einmal noch Schnitzel essen, die abendlichen Straßenszenen in der Stadt beobachten. Der Familie bleibt nicht viel anderes übrig, als ihr entweder zu folgen, oder sie allein zu lassen. Die Trauer, das Klagen werden von der dynamischen Lea ziemlich kurzgehalten. Stattdessen bekehrt Lea noch schnell den jungen, psychisch belasteten Pensionsgast Moritz (Max Hegewald) zum Leben. Diese Episode ist dann doch ein wenig zu simpel und didaktisch geraten, wie auch die Darstellung des Sterbehilfe-Vereins mit seiner Vertreterin Michaela Orff (Bibiana Beglau) jedem Werbeprospekt Ehre machen könnte. Die Sterbehelferin fragt hundertmal nach, ob Lea es sich nicht doch anders überlegt, damit nur ja das Vorurteil widerlegt wird, hier würden womöglich fatale Entscheidungen voreilig umgesetzt.
Diese Schwächen des Films sind aber nur marginal, denn im Zentrum steht Leas Emanzipation, die gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an ihre Familie ist. Viele Worte werden dabei nicht gemacht, im häufigen Halbdunkel der Szenen wird man auf die leisen Töne, das Vernehmen der inneren Schwingungen geeicht. Diese Inszenierung hat etwas sehr Tröstliches, und wenn Lea und ihre Mutter die letzten Blicke austauschen, bleibt kein Auge trocken. Insofern ist dieses unaufgeregte Drama nicht in erster Linie ein Film über Sterbehilfe, sondern viel allgemeiner, über das Sterben im Kreis der Angehörigen.
Fazit: Frederik Steiners Regiedebüt mit der beeindruckenden Liv Lisa Fries als todkranke junge Mukoviszidose-Patientin, die Sterbehilfe in Anspruch nimmt, spendet in seiner stillen, unaufdringlichen Inszenierung ungeheuren Trost.
Diese Schwächen des Films sind aber nur marginal, denn im Zentrum steht Leas Emanzipation, die gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an ihre Familie ist. Viele Worte werden dabei nicht gemacht, im häufigen Halbdunkel der Szenen wird man auf die leisen Töne, das Vernehmen der inneren Schwingungen geeicht. Diese Inszenierung hat etwas sehr Tröstliches, und wenn Lea und ihre Mutter die letzten Blicke austauschen, bleibt kein Auge trocken. Insofern ist dieses unaufgeregte Drama nicht in erster Linie ein Film über Sterbehilfe, sondern viel allgemeiner, über das Sterben im Kreis der Angehörigen.
Fazit: Frederik Steiners Regiedebüt mit der beeindruckenden Liv Lisa Fries als todkranke junge Mukoviszidose-Patientin, die Sterbehilfe in Anspruch nimmt, spendet in seiner stillen, unaufdringlichen Inszenierung ungeheuren Trost.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Und morgen Mittag bin ich tot"Jurybegründung anzeigen
Lea ist 21 und leidet an Mukoviszidose im Endstadium. Sie hat beschlossen, ihren Geburtstag zu ihrem Todestag zu machen und lädt ihre Familie ein, diesen Tag mit ihr in der Schweiz zu begehen, denn in Deutschland ist es nicht möglich Sterbehilfe zu [...mehr]TrailerAlle "Und morgen Mittag bin ich tot"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Und morgen Mittag bin ich tot"
Land: DeutschlandJahr: 2012
Genre: Drama
Länge: 103 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 13.02.2014
Regie: Frederik Steiner
Darsteller: Liv Lisa Fries als Lea, Lena Stolze als Hannah, Sophie Rogall als Rita, Max Hegewald als Moritz, Bibiana Beglau als Michaela Orff
Kamera: Florian Emmerich
Verleih: Universum Film