Erlöse uns von dem Bösen (2013)
Beware the Night
US-Horror: Drei amerikanische Soldaten kommen im Irak in Kontakt mit einer dunklen Macht. Nach ihrer Rückkehr nach New York beginnt dort eine Serie grauenhafter Vorkommnisse.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Sarchie (Eric Bana) ist ein Polizist beim NYPD und hat mit der South-Bronx einen der härtesten Einsatzorte des gesamten Landes. Dementsprechend glaubt der desillusionierte Cop bereits alles gesehen zu haben, was es an Bösartigem gibt. Doch dann erschüttern unheimliche Vorkommnisse den Distrikt, die so verstörend sind, wie nichts zuvor: Ein Mann verprügelt vor den Augen seiner Tochter wie im Wahn auf übelste Weise seine Frau. Eine Mutter wirft ihr Baby nachts im Zoo den Löwen zum Fraß vor. Kameraaufzeichnungen belegen, dass sie zuvor scheinbar eine Art von nonverbaler Kommunikation mit einem geheimnisvollen Mann hatte, der mitten in der Nacht Malerarbeiten im Zoo nachging. Eine Familie klagt, dass ihr Haus wie verhext wirke, wobei das Zentrum des Bösen im Keller zu wohnen scheint. Dort findet Sarchie die aufgequollene und bestialisch stinkende Leiche eines weiteren Malers. Es stellt sich heraus, dass der Tote kurz zuvor gemeinsam mit dem geheimnisvollen Mann aus dem Zoo einen Malerbetrieb eröffnet hatte. Es zeigt sich, dass diese beiden Männer, sowie der gewalttätige Familienvater, zusammen als Soldaten im Irak waren. Dort waren sie in einer Höhle auf etwas Unfassbares gestoßen. Sarchie sieht sich genötigt die Hilfe des katholischen Pfarrers Mendoza (Édgar Ramírez) in Anspruch zu nehmen. Das gefällt dem rationalen Polizisten eigentlich gar nicht, denn der junge Pfarrer ist ein Exorzist...
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Filmkritik
Der amerikanische Filmemacher Scott Derrickson hat sich mit Werken wie "Der Exorzismus von Emily Rose (2005) und "Sinister" (2012) einen Namen als ein versierter Horrorfilm-Regisseur gemacht. Sein neuester Film "Erlöse uns von dem Bösen" kann das zuletzt erreichte Niveau leider nicht halten. Ein grundsolider Genrefilm ist der Exorzismus-Schocker trotzdem geworden. Die Geschichte ist inspiriert von den Erinnerungen des realen New Yorker Polizisten Ralph Sarchie, der sich aufgrund diverser übersinnlicher Erlebnisse nach Beendigung seiner Dienstzeit einem echten Exorzisten angeschlossen hat. So gewinnt die Erzählung an Glaubwürdigkeit, die sie aufgrund diverser äußerst kruder Szenen durchaus gut gebrauchen kann. Der Film schwimmt auf der aktuellen Exorzismus-Welle, die versucht an bekannte alte Genre-Klassiker anzuknüpfen. Im Gegensatz zu den großen Vorbildern konzentriert sich Scott Derrickson nicht alleine auf die übersinnlichen Vorkommnisse, sondern widmet einen guten Teil der Spielzeit der Polizeiarbeit. Das Ergebnis ist eine Kreuzung aus David Finchers düsterem Neo-Noir "Sieben" (1995) und aus William Friedkins Klassiker "Der Exorzist" (1973).
Entsprechend dieser beiden weitestgehend gleichwertigen Komponenten steht das ungleiche Gespann aus dem Polizisten Sarchie und dem Geistlichen Mendoza im Zentrum der Handlung. Es ist ein Glück für den Film, dass diese Rollen mit Eric Bana ("Wer ist Hanna?") und Édgar Ramírez (der Carlos aus "Carlos - Der Schakal") mit wirklich guten Darstellern besetzt sind. Denn leider sind ihre Figuren vom Drehbuch her sehr klischeehaft angelegt. - Diese Klischeehaftigkeit ist ein durchgehender Makel des Films. - Zwar schafft es Scott Derrickson mit Hilfe eines überbordenden düsteren Sounddesigns und mit bedrohlich finsteren Bildern einiges an Atmosphäre aufzubauen. Dabei greift er jedoch immer wieder ganz tief in Instant-Horror-Film-Tüte, was spätestens dann anfängt zu nerven, wenn plötzlich eine gekreuzigte und ausgenommene Katze (!) an der Wand hängt. In solchen Momenten kommt eine unfreiwillige Komik auf, die noch vom grandiosen Overacting völlig überschminkter "Besessener" getoppt wird. Dem stehen aber immer wieder gelungene Momente ohnmächtiger Verzweiflung inmitten des vom Dauerregen erfassten Großstadtmolochs gegenüber, die das Pendel wieder auf die positive Seite schwingen lassen.
Fazit: Scott Derricksons Exorzismus-Schocker "Erlöse uns von dem Bösen" erfindet weder das Rad neu, noch verfeinert er bekannte Zutaten zu einem Feinschmecker-Gericht. Aber der geneigte Genre-Fan, der sich auch einmal mit solider Hausmannskost begnügt, der wird hier anständig bedient.
Entsprechend dieser beiden weitestgehend gleichwertigen Komponenten steht das ungleiche Gespann aus dem Polizisten Sarchie und dem Geistlichen Mendoza im Zentrum der Handlung. Es ist ein Glück für den Film, dass diese Rollen mit Eric Bana ("Wer ist Hanna?") und Édgar Ramírez (der Carlos aus "Carlos - Der Schakal") mit wirklich guten Darstellern besetzt sind. Denn leider sind ihre Figuren vom Drehbuch her sehr klischeehaft angelegt. - Diese Klischeehaftigkeit ist ein durchgehender Makel des Films. - Zwar schafft es Scott Derrickson mit Hilfe eines überbordenden düsteren Sounddesigns und mit bedrohlich finsteren Bildern einiges an Atmosphäre aufzubauen. Dabei greift er jedoch immer wieder ganz tief in Instant-Horror-Film-Tüte, was spätestens dann anfängt zu nerven, wenn plötzlich eine gekreuzigte und ausgenommene Katze (!) an der Wand hängt. In solchen Momenten kommt eine unfreiwillige Komik auf, die noch vom grandiosen Overacting völlig überschminkter "Besessener" getoppt wird. Dem stehen aber immer wieder gelungene Momente ohnmächtiger Verzweiflung inmitten des vom Dauerregen erfassten Großstadtmolochs gegenüber, die das Pendel wieder auf die positive Seite schwingen lassen.
Fazit: Scott Derricksons Exorzismus-Schocker "Erlöse uns von dem Bösen" erfindet weder das Rad neu, noch verfeinert er bekannte Zutaten zu einem Feinschmecker-Gericht. Aber der geneigte Genre-Fan, der sich auch einmal mit solider Hausmannskost begnügt, der wird hier anständig bedient.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "Erlöse uns von dem Bösen"
Land: USAWeitere Titel: Deliver Us From Evil
Jahr: 2013
Genre: Action, Horror
Originaltitel: Beware the Night
Länge: 119 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 04.09.2014
Regie: Scott Derrickson
Darsteller: Eric Bana als Sarchie, Édgar Ramírez als Mendoza, Olivia Munn als Jen, Chris Coy als Jimmy, Dorian Missick als Gordon
Kamera: Scott Kevan
Verleih: Sony Pictures