Die Genialität des Augenblicks - Der Fotograf Günter Rössler (2012)
Der Aktfotograf - Günter Rössler
Deutsche Doku über den Fotografen Günter Rössler, der in der DDR mit Mode- und Aktfotografien bekannt wurde, dem die Chance auf eine weltweite Karriere aber wegen der Reisebeschränkungen des DDR-Regimes verwehrt blieb...User-Film-Bewertung :Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Günter Rössler gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Fotografen der ehemaligen DDR. Einen Namen machte sich der 1926 in Leipzig geborene Fotograf vor allem mit seinen künstlerisch anspruchsvollen, ästhetischen Akt-Fotos. Nach seiner Fotografen-Lehre an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst arbeitete Rössler seit den frühen 50er-Jahren als freiberuflicher Fotograf. In den 60er-Jahren widmete sich Rössler der Aktfotografie und galt schon bald als einer der großen Pioniere dieses Genres in der DDR. Das Besondere an seinen Akt-Fotos: da sie als nicht-pornographisch und nicht-voyeuristisch galten, wurden sie vom System geduldet. Sogar Schulklassen besuchten seine Ausstellungen. Rössler war es immer wichtig seine Models als starke, selbstbewusste Frauen erscheinen zu lassen anstatt mit seinen Werken nur einen männlichen Voyeurismus zu bedienen. Noch heute zählen seine Bilder deshalb zu einem bedeutsamen Beitrag zur Emanzipation der Frau. Bis in die 90er-Jahre hinein arbeitete er zudem für die wichtigsten DDR-Modemagazine wie "Modische Maschen" sowie die Monatszeitschrift "Das Magazin".
Einen großen beruflichen Erfolg konnte Rössler 1984 landen, als der Playboy unter dem Titel "Mädchen der DDR" einen zehnseitigen Beitrag mit Fotos von ihm druckte. Rössler hatte es dabei stets schwerer als seine westlichen Kollegen, die Aufträge auf der ganzen Welt erhielten, während sich Rösslers "Arbeitsgebiet" zumeist auf die DDR beschränkte. Neben dem Chemnitzer Fotografen "Günter Rinnhofer" war er einer der wenigen Fotografen, die über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten fast jeden Monat mit Fotos in der Fach-Zeitschrift "Fotografie" vertreten waren. Rössler lebt auch heute noch in der Nähe von Leipzig und ist beruflich als Fotograf aktiv. Auch hinsichtlich seiner Arbeitsweise ist sich Rösler, der bis heute fast ausschließlich in schwarz-weiß arbeitet, treu geblieben.
Bildergalerie zum Film "Die Genialität des Augenblicks - Der Fotograf Günter Rössler"
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Filmkritik
Der Regisseur Fred R. Willitzkat nahm den letztjährigen 85. Geburtstag Rösslers zum Anlass, um über ihn das unterhaltsame, künstlerisch angehauchte Porträt "Die Genialität des Augenblicks" zu drehen. Mit diesem Porträt startet ein Film in den Kinos, der dem Menschen Günter Rössler sowie seinem künstlerischen Schaffen huldigt.
Das außergewöhnliche an Willitzkats' Porträt ist, dass hier sehr oft der Porträtierte selbst zu Wort kommt und seine persönlichen Sichtweisen und Erinnerungen preisgeben darf. Auf unterhaltsame, sympathische Weise berichtet Rössler davon, wie er in jungen Jahren von seinem Vater die erste Kamera geschenkt bekam, wie er als Junge gemeinsam mit seinen Freunden alles und jeden knipste und wie glücklich er war, als er 1946 seine Ausbildung als Fotograf anfangen konnte. Schnell wird durch die Schilderungen und Gespräche mit Rössler deutlich, dass schon sehr früh die Weichen für seine Fotografen-Laufbahn gestellt wurden. Besonders unterhaltsam wird es, wenn Rössler einige (vor allem ältere) Bilder seiner über 60-jährigen Karriere mit Witz und Leidenschaft kommentiert und seine persönlichen Erinnerungen, die er mit dem Bild verbindet, zum Ausdruck bringt. Neben den Gesprächen mit Rössler selbst, vermitteln zahlreiche Interviews mit ehemaligen Models, langjährigen Weggefährten und Familienmitgliedern ein umfassendes Bild von dem Künstler Rössler.
Detailliert und ausführlich berichten die ehemaligen Models – heute fast alle im Rentenalter – von der akribischen, leidenschaftlichen Arbeitsweise Rösslers. Während diese Berichte und Erzählungen gemeinsam mit den vielen Bildern, die im Film kunstvoll z.B. in Nahaufnahme oder mit Blenden präsentiert werden (vor allem Akt- und Modefotos), einen Blick zurück in die Vergangenheit werfen, zeigt der Film aber auch einen 86-jährigen, bescheidenen, zufriedenen alten Mann bei der Arbeit. Die Kamera ist dabei, wenn Rössler in seinem Atelier Fotos von einer jungen Frau macht, die sich – wie die Models früher – ganz dem Fotografen und seiner Kamera hingibt. Rössler schafft schnell Vertrauen und ihm gelingt es spielend, den gewünschten Ausdruck und Blick der Frau vor die Linse zu bekommen. Damals wie heute ist Rössler beim Fotografieren und bei der Interaktion mit seinen Models voll in seinem Element, das macht der Film in jedem Fall deutlich.
Fazit: "Die Genialität des Augenblicks" ist ein unterhaltsames, sympathisches Porträt des Künstlers Günter Rössler, der mit seinen Bildern die Aktfotografie in der DDR maßgeblich prägte.
Das außergewöhnliche an Willitzkats' Porträt ist, dass hier sehr oft der Porträtierte selbst zu Wort kommt und seine persönlichen Sichtweisen und Erinnerungen preisgeben darf. Auf unterhaltsame, sympathische Weise berichtet Rössler davon, wie er in jungen Jahren von seinem Vater die erste Kamera geschenkt bekam, wie er als Junge gemeinsam mit seinen Freunden alles und jeden knipste und wie glücklich er war, als er 1946 seine Ausbildung als Fotograf anfangen konnte. Schnell wird durch die Schilderungen und Gespräche mit Rössler deutlich, dass schon sehr früh die Weichen für seine Fotografen-Laufbahn gestellt wurden. Besonders unterhaltsam wird es, wenn Rössler einige (vor allem ältere) Bilder seiner über 60-jährigen Karriere mit Witz und Leidenschaft kommentiert und seine persönlichen Erinnerungen, die er mit dem Bild verbindet, zum Ausdruck bringt. Neben den Gesprächen mit Rössler selbst, vermitteln zahlreiche Interviews mit ehemaligen Models, langjährigen Weggefährten und Familienmitgliedern ein umfassendes Bild von dem Künstler Rössler.
Detailliert und ausführlich berichten die ehemaligen Models – heute fast alle im Rentenalter – von der akribischen, leidenschaftlichen Arbeitsweise Rösslers. Während diese Berichte und Erzählungen gemeinsam mit den vielen Bildern, die im Film kunstvoll z.B. in Nahaufnahme oder mit Blenden präsentiert werden (vor allem Akt- und Modefotos), einen Blick zurück in die Vergangenheit werfen, zeigt der Film aber auch einen 86-jährigen, bescheidenen, zufriedenen alten Mann bei der Arbeit. Die Kamera ist dabei, wenn Rössler in seinem Atelier Fotos von einer jungen Frau macht, die sich – wie die Models früher – ganz dem Fotografen und seiner Kamera hingibt. Rössler schafft schnell Vertrauen und ihm gelingt es spielend, den gewünschten Ausdruck und Blick der Frau vor die Linse zu bekommen. Damals wie heute ist Rössler beim Fotografieren und bei der Interaktion mit seinen Models voll in seinem Element, das macht der Film in jedem Fall deutlich.
Fazit: "Die Genialität des Augenblicks" ist ein unterhaltsames, sympathisches Porträt des Künstlers Günter Rössler, der mit seinen Bildern die Aktfotografie in der DDR maßgeblich prägte.
Björn Schneider
TrailerAlle "Die Genialität des Augenblicks - Der Fotograf Günter Rössler"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Genialität des Augenblicks - Der Fotograf Günter Rössler"
Land: DeutschlandJahr: 2012
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Der Aktfotograf - Günter Rössler
Länge: 93 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 13.12.2012
Regie: Fred R. Willitzkat
Darsteller: Volker Rodekamp, Günther Rössler, Kirsten Schlegel, Renate Stephan, Barbara Wandelt
Kamera: Fred R. Willitzkat
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH