Blank City (2009)
US-Doku über das Manhatten der 70er Jahre - eine Brache mit billigen Mieten und Drgen und eine Brutstätte des amerikanischen Independentkinos...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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BLANK CITY ist ein Liebesbrief an eine Generation ungestümer Filmemacher und ihren
Wirkungsort New York City. Bis in die 80er war Manhattan eine Brache mit billigen Mieten und Drogen, eine Brutstätte unabhängigen Kunstschaffens. Hier trafen sich junge Filmemacher wie Jim Jarmusch und John Waters, um mit Debbie Harry und Lydia Lynch wilde, richtungsweisende Independent-Filme zu drehen. BLANK CITY bringt Zeitzeugen des „No Wave Cinemas“ zusammen und porträtiert ein ungekannt schroffes New York der 70er.
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Filmkritik
"Blank City" porträtiert eine ganz besondere filmische und künstlerische Strömung, die als Vorläufer des klassischen Independent-Films angesehen werden kann und eine ganze Reihe von Filmschaffenden hervorbrachte, die heute bekannt und erfolgreich im Geschäft sind. In "Blank City" geht es um das sogenannte "No-Wave-Cinema", eine Außenseiter-Kinobewegung im New York der Lower East Side, die ihre Hochphase von Ende der 70er bis Mitte der 80er-Jahre hatte. Die französische Regisseurin Céline Danhier nimmt den Zuschauer mit in eine längst vergangene Zeit, in die lebendige und vielseitige Kunstszene des New Yorks der ausgehenden 70er-Jahre. Ein paar Jahre zuvor war Manhattan noch ein düsteres Moloch aus Schutt und Asche, eine verwahrloste Gegend voller Freaks und merkwürdiger Gestalten. Der Glanz und Glamour des heutigen New York war noch weit weg. Als Künstler und junge Filmemacher wie John Waters, Jim Jarmusch, John Lurie und Amos Poe auf der Bildfläche erschienen, beherrschte der Punk und seine prägenden Bands (The Clash, Sex Pistols, The Ramones) die verschiedenen kulturellen und künstlerischen Ausprägungen (Literatur, Musik, Film) jener Tage - auch in New York.
Jarmusch, Lurie und Co. ließen sich vom B-Movie-Genre und der französischen New-Wave-Bewegung inspirieren und schufen kurze Schwarz-Weiß-Filme mit geringem Budget, die auf künstlerisch-provokativ Weise gesellschaftliche und soziale Missstände anprangerten. All diesen Filmen war eine Art Guerilla-Stil gemein, in dem Stimmung und Atmosphäre eine wichtigere Bedeutung zukamen als z.B. visuellen Effekten, Drehorten und den Figuren. Angestrebt wurde auch der Gedanke des kollaborativen Arbeitens, der zum Ziel hatte, dass Künstler, Filmemacher, Schauspieler und Musiker die Filme gemeinschaftlich umsetzen und zusammen an der Entstehung mitwirken sollten. "Blank City" ist eine spannende, lebendige Dokumentation geworden. Die Mischung aus Zeitzeugen-Interviews, Ausschnitten aus den wichtigsten Werken sowie Gesprächen mit den Künstlern dieser Underground-Bewegung, vermittelt ein detailreiches und umfangreiches Bild des "No-Wave-Cinema" und seiner wichtigsten Vertreter.
Die vielen Gespräche mit den ehemaligen, inzwischen deutlich in die Jahre gekommenen Vertretern dieser oft vergessenen Mini-Epoche, bilden neben den Einspielern aus den prägenden Filmen, das Grundgerüst des Films. Zu Wort kommen dabei nicht nur Regisseure wie Jarmusch, Lurie und Poe, sondern auch bekanntere Gesichter wie der Schauspieler Steve Buscemi, Thurston Moore von Sonic Youth oder die Sängerin der New-Wave-Band Blondie, Debbie Harry. Sie alle erzählen voller Leidenschaft und mit leuchtenden Augen von dieser Zeit, als man einfach in die nächste Drogerie ging, einen Film kaufte und sofort mit dem Drehen auf Super 8 oder 16mm anfing. So beschreiben die Künstler die Zeit z.B. als den "Höhepunkt der Ausschweifungen in New York" und berichten davon, wie sie immer und überall ihre Kameras dabei hatten und einfach drauflos filmten - natürlich ohne ästhetische Regeln, geschweige denn offizielle Drehgenehmigungen.
Daneben sind es die zahlreichen Ausschnitte aus den Filmen, die den Reiz der Doku ausmachen. Gezeigt werden Szenen aus weniger bekannten Werken und heute begehrten Raritäten wie z.B. "Fingered" (1986) von Lydia Lynch oder Nick Zedds "They Eat Scum" von 1975. Regisseurin Danhier lässt dabei auch bekannte Filme wie Jarmuschs "Stranger than Paradise" nicht aus, der damals die Goldene Palme in Cannes gewann und eigentlich schon fast wieder die "Regeln" der Bewegung brach, da er bereits großen kommerziellen Erfolg hatte und sich dem Mainstream annäherte. Die gewählten Schnipsel vermitteln dabei zu jeder Zeit einen ausführlichen und differenzierten Einblick in die Welt des "No-Wave-Cinema" und verdeutlichen, auf was es den Filmemachern ankam: völlige künstlerische Frei- und Unabhängigkeit ohne inhaltliche Regeln und Normen.
Fazit: "Blank City" ist eine spannende, detailreiche Reise zurück ins New York der 70er-Jahre, in die Zeit der Super-8 und 16mm-Filme und die Underground-Bewegung der Lower East Side.
Jarmusch, Lurie und Co. ließen sich vom B-Movie-Genre und der französischen New-Wave-Bewegung inspirieren und schufen kurze Schwarz-Weiß-Filme mit geringem Budget, die auf künstlerisch-provokativ Weise gesellschaftliche und soziale Missstände anprangerten. All diesen Filmen war eine Art Guerilla-Stil gemein, in dem Stimmung und Atmosphäre eine wichtigere Bedeutung zukamen als z.B. visuellen Effekten, Drehorten und den Figuren. Angestrebt wurde auch der Gedanke des kollaborativen Arbeitens, der zum Ziel hatte, dass Künstler, Filmemacher, Schauspieler und Musiker die Filme gemeinschaftlich umsetzen und zusammen an der Entstehung mitwirken sollten. "Blank City" ist eine spannende, lebendige Dokumentation geworden. Die Mischung aus Zeitzeugen-Interviews, Ausschnitten aus den wichtigsten Werken sowie Gesprächen mit den Künstlern dieser Underground-Bewegung, vermittelt ein detailreiches und umfangreiches Bild des "No-Wave-Cinema" und seiner wichtigsten Vertreter.
Die vielen Gespräche mit den ehemaligen, inzwischen deutlich in die Jahre gekommenen Vertretern dieser oft vergessenen Mini-Epoche, bilden neben den Einspielern aus den prägenden Filmen, das Grundgerüst des Films. Zu Wort kommen dabei nicht nur Regisseure wie Jarmusch, Lurie und Poe, sondern auch bekanntere Gesichter wie der Schauspieler Steve Buscemi, Thurston Moore von Sonic Youth oder die Sängerin der New-Wave-Band Blondie, Debbie Harry. Sie alle erzählen voller Leidenschaft und mit leuchtenden Augen von dieser Zeit, als man einfach in die nächste Drogerie ging, einen Film kaufte und sofort mit dem Drehen auf Super 8 oder 16mm anfing. So beschreiben die Künstler die Zeit z.B. als den "Höhepunkt der Ausschweifungen in New York" und berichten davon, wie sie immer und überall ihre Kameras dabei hatten und einfach drauflos filmten - natürlich ohne ästhetische Regeln, geschweige denn offizielle Drehgenehmigungen.
Daneben sind es die zahlreichen Ausschnitte aus den Filmen, die den Reiz der Doku ausmachen. Gezeigt werden Szenen aus weniger bekannten Werken und heute begehrten Raritäten wie z.B. "Fingered" (1986) von Lydia Lynch oder Nick Zedds "They Eat Scum" von 1975. Regisseurin Danhier lässt dabei auch bekannte Filme wie Jarmuschs "Stranger than Paradise" nicht aus, der damals die Goldene Palme in Cannes gewann und eigentlich schon fast wieder die "Regeln" der Bewegung brach, da er bereits großen kommerziellen Erfolg hatte und sich dem Mainstream annäherte. Die gewählten Schnipsel vermitteln dabei zu jeder Zeit einen ausführlichen und differenzierten Einblick in die Welt des "No-Wave-Cinema" und verdeutlichen, auf was es den Filmemachern ankam: völlige künstlerische Frei- und Unabhängigkeit ohne inhaltliche Regeln und Normen.
Fazit: "Blank City" ist eine spannende, detailreiche Reise zurück ins New York der 70er-Jahre, in die Zeit der Super-8 und 16mm-Filme und die Underground-Bewegung der Lower East Side.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Blank City"
Land: USAJahr: 2009
Genre: Dokumentation
Länge: 94 Minuten
Kinostart: 24.01.2013
Regie: Celine Danhier
Darsteller: Lung Leg, Vincent Gallo, Steve Buscemi, Jim Jarmusch, John Waters
Kamera: Ryo Murakami, Peter Szollosi
Verleih: Rapid Eye Movies
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