The Voices (2013)
US-Horror-Komödie: Jerry ist ein liebenswürdiger Nobody, der Zuhause mit seinem Hund, seiner Katze und den abgetrennten Köpfen in seinem Kühlschrank spricht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Jerry Hickfang (Ryan Reynolds) ist ein typischer dauergrinsender All-American-Boy, den es keineswegs stört, dass ihn sein neuer Job in einer Badewannenfabrik ausgerechnet in das kleine abgelegene Nest Milton verschlagen hat. Schnell integriert er sich in das neue Umfeld und geht sogar mit den Frauen aus der Buchhaltung aus. Dabei versucht Jerry die schöne Fiona (Gemma Arterton) zu einem Date zu überreden und merkt nicht, dass diese gar kein Interesse an ihm hat. Überhaupt scheint Jerry die Dinge mehr auf seine eigene Art zu sehen - und zu hören: Zuhause unterhält er sich mit seinem gutmütigen Hund Bosco und dem durchtriebenen Kater Mr. Whiskers. Deshalb muss er regelmäßig bei einer amtlichen Psychiaterin (Jacki Weaver) vorstellig werden, die Jerry unter anderem dazu anhält regelmäßig seine Medikamente zu nehmen. Sollte er dies nicht tun, so droht Jerry die erneute Einweisung. Auch sein Job in der Milton-Badewannenfabrik erweist sich als Teil einer Resozialisierungsmaßnahme. Spätestens als Fionas zerstückelter Körper fein säuberlich in einem großen Haufen von Tupperdosen verteilt ist und ihr Kopf aus dem Kühlschrank heraus zu ihm spricht ist klar, dass mit Jerry so einiges nicht in Ordnung ist...
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Filmkritik
Am Anfang von David Lynchs Psycho-Noir-Meisterwerk "Blue Velvet" (1986) wird das idyllische Holzfällerstädchen Lumberton mit Bildern vorgestellt, zu denen ein freundlich dem Betrachter entgegen winkender Feuerwehrmann gehört. Die Szenerie wirkt fast ein wenig zu nett, um wahr zu sein. Die kurz darauf folgenden Bilder bestärken dramatisch den langsam einsetzenden Verdacht, dass unter der schönen Oberfläche so manches sehr Unschönes verborgen liegt. - Etwas Ähnliches hatte wahrscheinlich auch die iranische Künstlerin und Filmemacherin Marjane Satrapi ("Persepolis") im Sinn, als sie den Anfang von "The Voices" entworfen hat: Bei der Milton-Badewannenfabrik nervt bereits das penetrant rosafarbene Firmenlogo. Schlimmer ist, dass sogar die Gabelstapler im gleichen Mädchenzimmer-Pastellton angestrichen sind. Und mittendrin erscheint mit einem noch penetranteren Honigkuchenpferdgrinsen der langweilige Sonnyboy Ryan Reynolds ("R.I.P.D.") als netter Psychopath von Nebenan.
Im Gegensatz zu Lynch ist dies alles nicht nur extrem offensichtlich, sondern geht auch noch eine ganze Weile in diesem Stil weiter. Das böse Erwachen kommt umso härter, als Jerry aufgrund von rapide anwachsenden Komplikationen tatsächlich einmal dem Rat seiner Psychologin nachkommt und seine Tabletten einnimmt. Der erschreckende Effekt ist genau der gegenteilige zu dem was passiert, als die in einer kunterbunten Drogen-Traumwelt lebenden Menschen in "The Congress" ihre Psychopharmaka absetzen. Man versteht plötzlich, weshalb Jerry von der harten Realität derart überfordert ist, dass er eine bonbonbunte Traumwelt vorzieht, in der Hunde, Katzen und abgehackte Köpfe sprechen können. Auf der anderen Seite nervt die sehr gewollte Holzhammer-Dramaturgie von "The Voices" mit der Zeit jedoch fast so sehr, wie das penetrante Dauergrinsen des aalglatten Ryan Reynolds, dem man immerhin den langweiligen Durchschnittstypen jederzeit völlig abnimmt. Spätestens wenn der gut gelaunte Grinsemann gemeinsam mit Jesus und mehreren ebenfalls gut gelaunten Opfern zum Happy-Song ein kleines Tänzchen hinlegt, werden sich die Geister an dieser grellen Horror-Groteske scheiden.
Fazit: "The Voices" ist ein schrill bunter Genrecocktail, der eine dümmliche Komödie, einen blutigen Slasher und ein Psychodrama unter einen Hut bzw. in einen adrett gestapelten Haufen von mit Leichenteilen gefüllten Tupperdöschen zu bekommen versucht.
Im Gegensatz zu Lynch ist dies alles nicht nur extrem offensichtlich, sondern geht auch noch eine ganze Weile in diesem Stil weiter. Das böse Erwachen kommt umso härter, als Jerry aufgrund von rapide anwachsenden Komplikationen tatsächlich einmal dem Rat seiner Psychologin nachkommt und seine Tabletten einnimmt. Der erschreckende Effekt ist genau der gegenteilige zu dem was passiert, als die in einer kunterbunten Drogen-Traumwelt lebenden Menschen in "The Congress" ihre Psychopharmaka absetzen. Man versteht plötzlich, weshalb Jerry von der harten Realität derart überfordert ist, dass er eine bonbonbunte Traumwelt vorzieht, in der Hunde, Katzen und abgehackte Köpfe sprechen können. Auf der anderen Seite nervt die sehr gewollte Holzhammer-Dramaturgie von "The Voices" mit der Zeit jedoch fast so sehr, wie das penetrante Dauergrinsen des aalglatten Ryan Reynolds, dem man immerhin den langweiligen Durchschnittstypen jederzeit völlig abnimmt. Spätestens wenn der gut gelaunte Grinsemann gemeinsam mit Jesus und mehreren ebenfalls gut gelaunten Opfern zum Happy-Song ein kleines Tänzchen hinlegt, werden sich die Geister an dieser grellen Horror-Groteske scheiden.
Fazit: "The Voices" ist ein schrill bunter Genrecocktail, der eine dümmliche Komödie, einen blutigen Slasher und ein Psychodrama unter einen Hut bzw. in einen adrett gestapelten Haufen von mit Leichenteilen gefüllten Tupperdöschen zu bekommen versucht.
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "The Voices"
Land: Deutschland, USAJahr: 2013
Genre: Horror
Länge: 103 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 30.04.2015
Regie: Marjane Satrapi
Darsteller: Anna Kendrick als Lisa, Gemma Arterton als Fiona, Ryan Reynolds als Jerry Hickfang / Mr. Whiskers (Stimme) / Bosco (Stimme) / Deer (Stimme) / Bunny Monkey (Stimme), Jacki Weaver, Adi Shankar als Trendy John
Kamera: Maxime Alexandre
Verleih: Ascot
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