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FBW-Bewertung: The Grand Budapest Hotel (2014)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Eine Frau besucht das Denkmal eines toten Schriftstellers, der in einer Rückblende 1985 erzählt, wie er 1968 die Geschichte des Zero Moustafa hörte, der 1932 Freund und später Erbe des Besitzers des Grand Budapest Hotels wurde. Der mehrfache Rahmen in Wes Andersons aktuellster Regiearbeit, nach einem Drehbuch von ihm selbst in Zusammenarbeit mit Hugo Guinness, fügteinem hervorragend besetzten Stammensemble noch weitere exzellent besetzte Rollen hinzu.

Die Kombination von unverwechselbarer filmischer Handschrift mit ungebrochenem Gespür für skurrile Charaktere und eine wunderbar absurde, anrührende, bisweilen konditorsüße Geschichte hebt den Filmdeutlich ab von ?gängigen? Erzählweisen. Die einzelnen Gewerke wie Bildgestaltung, Ausstattung, Kostüm, Maske bis hin zur Kadrierung sind perfekt aufeinander abgestimmt. Dazu eine akribisch agierende Kamera, die versucht, jedes noch so kleine liebenswerte Detail einzufangen. Die historischenwie räumlichen Referenzen sind verfälscht aber dennoch verständlich. Die Verfremdung ist dabei kein Selbstzweck oder Umschiffen einer Sorgfalt im Umgang mit bestimmten historischen Kontexten. Es ist viel mehr ein klares Bekenntnis für eine Fiktion, die ihre eigene Wichtigkeit hat. Ein Conciergeerklärt dem Lobby Boy die Bedeutung seiner Aufgabe und die Regeln, die er zu befolgen hat. Im Kern bedeuten diese Regeln, seinen Job, sich selbst und alle Anderen zu respektieren und mit Anstand zu behandeln. Im Laufe des Filmes hat man Gelegenheit, den Erfolg dieser Lebensphilosophie in den absurdesten und scheinbar ausweglosen Situationen erleben zu dürfen. Die Figuren werden dabei nie dogmatisch oder verlieren ihre menschlichen Schwächen. Es sind die politischen Systeme, die behaupten, diese Schwächen überwunden zu haben, und die so dem Grand Budapest Hotel über die Jahrzehnte hinwegversuchen, den Charme zu rauben.

Die FBW Jury ist in allen Aspekten restlos vom neuen Film von Wes Anderson überzeugt gewesen und vergibt einstimmig das höchste Prädikat ?besonders wertvoll?.



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