Hanni & Nanni 3 (2012)
Deutsches Kinder/Jugendabenteuersequel: Im Internat Lindenhof herrscht große Aufregung, und die Zwillingsschwestern Hanni und Nanni sind mittendrin: Die Schülerinnen proben eifrig für eine Theateraufführung von "Romeo und Julia", und des Nachts treibt ein vermeintliches Gespenst auf den Gängen des Schlosses sein Unwesen. Als dann auch noch statt der erwarteten englischen Austauschschülerinnen eine Gruppe britischer Schuljungen eintrifft, ist das Chaos perfekt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 20 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Mit großem Eifer bereitet die chaotische Französischlehrerin Mademoiselle Bertoux (Katharina Thalbach) eine Aufführung von "Romeo und Julia" vor. Auch die Zwillingsschwestern Hanni (Jana Münster) und Nanni (Sophia Münster) sind schon ganz aufgeregt. Während Nanni das Theaterstück mit dem Schulorchester begleiten wird, möchte Hanni eigentlich die weibliche Hauptrolle spielen. Doch dummerweise hat sie großes Lampenfieber und zudem eine erbitterte Konkurrentin. Die eingebildeten Daniela (Nele Guderian) hält sich für die viel bessere Julia. Als wäre das alles nicht schon genug, sehen die beiden Schwestern und Mademoiselle Bertoux eines Nachts eine unheimliche Gestalt, die auf den Fluren von Lindenhof umhergeistert. Frau Mägerlein (Suzanne von Borsody) und Direktorin Theobald (Hannelore Elsner) wollen der Beobachtung jedoch keinen Glauben schenken, schließlich würde ein Gespenst jetzt, wo das Internat eine Gruppe englischer Austauschschülerinnen erwartet, für Unruhe sorgen. Als dann statt des Mädchenjahrgangs eine Horde britischer Schuljungen mit ihrem sympathischen Lehrer Mr. Gordon (Justus von Dohnányi) auf Lindenhof eintrifft, wird es erst richtig turbulent. Bertoux lädt die Jungs kurzerhand ein, die männlichen Rollen des Theaterstücks zu übernehmen. Der niedliche Clyde (Leopold Klieeisen), der Romeo spielen soll, verdreht nicht nur Daniela den Kopf. Auch Hanni und Nanni verlieben sich in ihn, was die Beziehung der beiden Schwestern auf eine harte Probe stellt.
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Filmkritik
Nach den Erfolgen der ersten beiden "Hanni & Nanni"-Filme war es nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Kinoabenteuer der gewitzten Zwillingsschwestern im Internat Lindenhof auf die Leinwand gebracht würde. Wie dabei nicht anders zu erwarten, mischt "Hanni & Nanni 3" viele der bereits etablierten Zutaten an. Komik entsteht zum einen durch übergezeichnete Nebenfiguren wie Mademoiselle Bertoux, die sich durch eigene Tollpatschigkeit immer wieder in Schwierigkeiten bringt und allein aufgrund ihres exaltierten französischen Akzents comichafte Züge trägt. Zum anderen sind in die Handlung erneut eine Reihe von Slapstick-Einlagen eingestreut. Diese Späße fallen mitunter jedoch so eindeutig aus, dass der Film manches Mal Gefahr läuft, selbst sein anvisiertes Kinderpublikum zu unterfordern.
Die Geschichte, die "Hanni & Nanni 3" erzählt, kann zwar mit einigen netten Einfällen wie der plötzlichen Ankunft der englischen Schuljungen aufwarten, schöpft dieses Potenzial aber nie voll aus. Die Konflikte sind zumeist sehr einfach gestrickt und werden bisweilen recht beliebig aufgelöst. Dies gilt auch für den Wettstreit um Clyde, der zu einer ernsthaften Auseinandersetzung zwischen den beiden Zwillingsschwestern führt und von Autor Christoph Silber künstlich in die Länge gezogen wird. Wenngleich das zügige Tempo für kurzweilige Unterhaltung sorgt, wirkt die Handlung bei genauerem Hinsehen oftmals zu gehetzt. Thematische Schwerpunkte wie die Fragen nach Liebe und Zusammenhalt, die schon allein durch das von den Schülern vorbereitete Theaterstück präsent sind, fallen immer wieder der episodenhaften Struktur zum Opfer. Aufgrund seiner vielen Nebengeschichten schafft es der Film nur selten, den Zuschauern einen tiefer gehenden Einblick in die Gefühlswelt von Hanni und Nanni zu vermitteln.
Formal gesehen lässt Regisseurin Dagmar Seume das Lindenhof-Internat in kräftigen und bunten Farben erstrahlen und macht dabei wiederholt von Weichzeichnern Gebrauch. Untermalt wird das Geschehen von gezielt eingesetzten Popsongs, die gegen Ende sogar konkreten Eingang in die Handlung finden. Einen angenehmen Kontrast zu dieser heiter-poppigen Teenie-Welt bildet die mehrmals in kurzen Einstellungen eingefangene Urtümlichkeit des Schlosses, das mit seinen Türmchen und Erkern einen eigenen Charme versprüht. Dass der Film freilich kein realitätsnahes Bild vom Internatsleben zeigt, ist jederzeit offensichtlich und wenig verwunderlich, da die "Hanni & Nanni"-Abenteuer einen solchen Anspruch überhaupt nicht verfolgen. Sie wollen nur eines: Dem Zielpublikum 90 unterhaltsame Minuten bieten.
Fazit: Wie seine Vorgänger auch verlässt sich "Hanni & Nanni 3" auf ein Ensemble an überzeichneten Figuren und ein schön verpacktes Äußeres, schafft es darüber hinaus aber nicht, aus der erzählten Geschichte nachhaltige Aussagen zur Erfahrungswelt der jungen Zuschauer abzuleiten.
Die Geschichte, die "Hanni & Nanni 3" erzählt, kann zwar mit einigen netten Einfällen wie der plötzlichen Ankunft der englischen Schuljungen aufwarten, schöpft dieses Potenzial aber nie voll aus. Die Konflikte sind zumeist sehr einfach gestrickt und werden bisweilen recht beliebig aufgelöst. Dies gilt auch für den Wettstreit um Clyde, der zu einer ernsthaften Auseinandersetzung zwischen den beiden Zwillingsschwestern führt und von Autor Christoph Silber künstlich in die Länge gezogen wird. Wenngleich das zügige Tempo für kurzweilige Unterhaltung sorgt, wirkt die Handlung bei genauerem Hinsehen oftmals zu gehetzt. Thematische Schwerpunkte wie die Fragen nach Liebe und Zusammenhalt, die schon allein durch das von den Schülern vorbereitete Theaterstück präsent sind, fallen immer wieder der episodenhaften Struktur zum Opfer. Aufgrund seiner vielen Nebengeschichten schafft es der Film nur selten, den Zuschauern einen tiefer gehenden Einblick in die Gefühlswelt von Hanni und Nanni zu vermitteln.
Formal gesehen lässt Regisseurin Dagmar Seume das Lindenhof-Internat in kräftigen und bunten Farben erstrahlen und macht dabei wiederholt von Weichzeichnern Gebrauch. Untermalt wird das Geschehen von gezielt eingesetzten Popsongs, die gegen Ende sogar konkreten Eingang in die Handlung finden. Einen angenehmen Kontrast zu dieser heiter-poppigen Teenie-Welt bildet die mehrmals in kurzen Einstellungen eingefangene Urtümlichkeit des Schlosses, das mit seinen Türmchen und Erkern einen eigenen Charme versprüht. Dass der Film freilich kein realitätsnahes Bild vom Internatsleben zeigt, ist jederzeit offensichtlich und wenig verwunderlich, da die "Hanni & Nanni"-Abenteuer einen solchen Anspruch überhaupt nicht verfolgen. Sie wollen nur eines: Dem Zielpublikum 90 unterhaltsame Minuten bieten.
Fazit: Wie seine Vorgänger auch verlässt sich "Hanni & Nanni 3" auf ein Ensemble an überzeichneten Figuren und ein schön verpacktes Äußeres, schafft es darüber hinaus aber nicht, aus der erzählten Geschichte nachhaltige Aussagen zur Erfahrungswelt der jungen Zuschauer abzuleiten.
Christopher Diekhaus
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Besetzung & Crew von "Hanni & Nanni 3"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Hanni und Nanni 3
Jahr: 2012
Genre: Abenteuer
FSK: 0
Kinostart: 09.05.2013
Regie: Dagmar Seume
Darsteller: Justus von Dohnányi, Jana Münster, Suzanne von Borsody, Hannelore Elsner, Barbara Schöneberger
Verleih: UIP, UFA Cinema GmbH
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