American Sniper (2014)
Clint Eastwoods Kriegsdrama porträtiert den erfolgreichsten Scharfschützen des US-Militärs, Chris Kyle, der in vier Irak-Einsätzen rund 160 Treffer erzielte.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Chris Kyle (Bradley Cooper) ist ein waschechter Texaner vom Land. Sein Vater hat ihn als Kind auf die Jagd mitgenommen und ihn dazu erzogen, für andere einzustehen. Chris bewirbt sich beim Militär, als er im Fernsehen sieht, wie auf seine Landsleute in Krisengebieten fern der Heimat Anschläge verübt werden. Er wird bei der Elitetruppe Navy SEALs zum Scharfschützen ausgebildet und kurz nach seiner Hochzeit mit Taya (Sienna Miller) geht es an die Front im Irak. Chris muss die Marines, die patrouillieren und Häuser durchsuchen, beschützen. Er beobachtet von einem Dach aus, ob sich ihnen verdächtige Personen nähern. Oft genug liegt die Entscheidung allein bei ihm, ob er einen Attentäter im Visier hat, der sofort erschossen werden muss.
Bald schon bekommt Chris den Spitznamen "Legende", weil er mehr Feinde zur Strecke bringt, als die anderen Scharfschützen. Aber er gerät selbst ins Visier eines berüchtigten Snipers, dem syrischen Sportschützen Mustafa (Sammy Sheik). Wenn Chris nach Hause kommt, beschwört ihn Taya, die zwei Kinder von ihm bekommt, nicht wieder in den Krieg zu ziehen. Aber Chris kehrt dreimal in den Irak zurück, weil er seine Kameraden nicht im Stich lassen will. Umso schwerer fällt ihm danach die Eingewöhnung in ein ziviles Leben. Er versucht, die seelische Belastung in den Griff zu kriegen, indem er versehrten Veteranen beisteht. 2013 erschießt ihn ein schwer traumatisierter Ex-Soldat, um den er sich kümmern wollte.
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Filmkritik
Clint Eastwoods Film über einen amerikanischen Rekord-Scharfschützen im Irakkrieg lockt in den USA ein Millionenpublikum in die Kinos, als wäre er Balsam für die Seele einer von ihren militärischen Einsätzen belasteten Nation. Der harte, geradlinige Film, der an der Front nichts beschönigt und seine Hauptfigur zu sehr als einfachen Mann schildert, um ihn zu verklären, lässt dem Zuschauer viel Raum für eigene Interpretationen. Eastwood schildert einerseits den vorbildlichen Soldaten Chris Kyle mit viel Sympathie, so dass es immer wieder scheint, als mache er sich dessen Weltsicht zu eigen. Andererseits aber stellt er auch deutlich heraus, dass die Männer psychisch versehrt heimkehren.
Auf ein deutsches Publikum mag der krude amerikanische Patriotismus, der sich in den Haltungen der Marines und Navy SEALs, aber auch in ihrem Umfeld daheim manifestiert, befremdlich wirken. Das aber macht Eastwoods Werk nicht zu einem schlechten Film. Vielmehr gelingt es dem Regisseur, den Krieg gegen den Terror ohne Effektheischerei als Inferno zu schildern, zum Beispiel als Chris und seine Truppe ausgerechnet in einem Sandsturm unter heftigen Beschuss geraten. Mindestens so interessant aber ist der Charakter im Zentrum der Geschichte, die auf der gleichnamigen Autobiografie Chris Kyles basiert. Der Mann erscheint als typischer Patriot aus dem ländlichen Amerika, der bereit ist, für die Heimat und seine Kameraden auf dem Schlachtfeld zu sterben. Skrupel und Zweifel erlaubt er sich nicht, schon um sich seine Kampfkraft zu erhalten. Seine Selbstsicherheit hat etwas Beängstigendes, zumal sie keine Folge ausführlichen Nachdenkens ist.
Bradley Cooper ist als Muskelpaket zunächst kaum wiederzuerkennen. Er spielt einen Charakter, der beeindruckt und zu dem man auf Distanz bleibt. Selbst seine Beziehung zu Taya ist so chauvinistisch, dass einen der Gedanke frösteln lässt, es handele sich hier weniger um Fiktion, als um eine auf weitverbreiteten Werten basierende Ehe. Das Interessante an diesem Film ist, dass er Chris Kyle zur Identifikationsfigur für unzählige Soldaten aufbaut, damit sie auf ihre Leistung stolz sein können. Und dass gleichzeitig im Hintergrund unangenehme Fragen aufscheinen: zum Beispiel, wie zeitgemäß das traditionelle amerikanische Selbstverständnis ist, dass ein Mann stets bereit sein muss, die Seinen, die Heimat und die Freiheit mit der Waffe zu verteidigen. Hier ist es der Grund dafür, dass sich gutgläubig-naive Menschen für einen Krieg irgendwo auf der Welt instrumentalisieren lassen, als Soldaten, die schießen und keine Fragen stellen.
Fazit: Clint Eastwoods Porträt des erfolgreichsten Scharfschützen in der Geschichte des US-Militärs zeichnet einen einfachen Mann und Patrioten, der im Irak-Krieg unzähligen Marines das Leben rettet, aber seelisch schwer belastet heimkehrt. Der geradlinige Film lässt am Beispiel dieses so unbeirrten Soldaten indirekt auch den Widersinn des Kriegs gegen den Terror aufscheinen.
Auf ein deutsches Publikum mag der krude amerikanische Patriotismus, der sich in den Haltungen der Marines und Navy SEALs, aber auch in ihrem Umfeld daheim manifestiert, befremdlich wirken. Das aber macht Eastwoods Werk nicht zu einem schlechten Film. Vielmehr gelingt es dem Regisseur, den Krieg gegen den Terror ohne Effektheischerei als Inferno zu schildern, zum Beispiel als Chris und seine Truppe ausgerechnet in einem Sandsturm unter heftigen Beschuss geraten. Mindestens so interessant aber ist der Charakter im Zentrum der Geschichte, die auf der gleichnamigen Autobiografie Chris Kyles basiert. Der Mann erscheint als typischer Patriot aus dem ländlichen Amerika, der bereit ist, für die Heimat und seine Kameraden auf dem Schlachtfeld zu sterben. Skrupel und Zweifel erlaubt er sich nicht, schon um sich seine Kampfkraft zu erhalten. Seine Selbstsicherheit hat etwas Beängstigendes, zumal sie keine Folge ausführlichen Nachdenkens ist.
Bradley Cooper ist als Muskelpaket zunächst kaum wiederzuerkennen. Er spielt einen Charakter, der beeindruckt und zu dem man auf Distanz bleibt. Selbst seine Beziehung zu Taya ist so chauvinistisch, dass einen der Gedanke frösteln lässt, es handele sich hier weniger um Fiktion, als um eine auf weitverbreiteten Werten basierende Ehe. Das Interessante an diesem Film ist, dass er Chris Kyle zur Identifikationsfigur für unzählige Soldaten aufbaut, damit sie auf ihre Leistung stolz sein können. Und dass gleichzeitig im Hintergrund unangenehme Fragen aufscheinen: zum Beispiel, wie zeitgemäß das traditionelle amerikanische Selbstverständnis ist, dass ein Mann stets bereit sein muss, die Seinen, die Heimat und die Freiheit mit der Waffe zu verteidigen. Hier ist es der Grund dafür, dass sich gutgläubig-naive Menschen für einen Krieg irgendwo auf der Welt instrumentalisieren lassen, als Soldaten, die schießen und keine Fragen stellen.
Fazit: Clint Eastwoods Porträt des erfolgreichsten Scharfschützen in der Geschichte des US-Militärs zeichnet einen einfachen Mann und Patrioten, der im Irak-Krieg unzähligen Marines das Leben rettet, aber seelisch schwer belastet heimkehrt. Der geradlinige Film lässt am Beispiel dieses so unbeirrten Soldaten indirekt auch den Widersinn des Kriegs gegen den Terror aufscheinen.
Bianka Piringer
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?Die Menschheit teilt sich auf in drei Gruppen, mein Sohn: die Schafe, das sind die Opfer, die Wölfe, das sind ihre Feinde und die Hütehunde, das sind die, die Schafe beschützen. Du bist ein Hütehund.? Dieser Satz seines Vaters, den er ihm im Alter [...mehr]TrailerAlle "American Sniper"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "American Sniper"
Land: USAJahr: 2014
Genre: Action, Biopic
Länge: 132 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 26.02.2015
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Bradley Cooper als Chris Kyle, Sienna Miller als Taya Renae Kyle, Luke Grimes als Marc Lee, Jake McDorman als Ryan Job, Brian Hallisay als Captain Gillespie
Kamera: Tom Stern
Verleih: Warner Bros.
Awards - Oscar 2015Weitere Infos
- Bester Tonschnitt
Alan Robert Murray und Bub Asman - Bester Film
- Bester Hauptdarsteller - Bradley Cooper
- Bestes adaptiertes Drehbuch - Jason Hall
- Beste Tongestaltung
John Reitz, Gregg Rudloff und Walt Martin - Bester Schnitt - Gary Roach, Joel Cox
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