Nymphomaniac Vol.1 (2013)
The Nymphomaniac
Erotisches Drama um die 40jährige Joe, die dem älteren Junggesellen Seligman (Skarsgård) ihre sexuelle Geschichte erzählt. Die 64. Internationalen Filmfestspiele Berlin präsentieren den ersten Teil in der ungekürzten Fassung im offiziellen Programm als Weltpremiere außer Konkurrenz.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
An einem kalten Winterabend findet der alleinstehende Seligman (Stellan Skarsgard) in einer regennassen Gasse eine blutüberströmte Frau namens Joe (Charlotte Gainsbourg). Da sie weder auf einen Notarzt noch auf die Polizei warten will, nimmt Seligman Joe mit in seine Wohnung wo er die schwer verletzte notdürftig versorgt und sie ihm ihre Lebensgeschichte erzählt. Mit ihrer Erzählung will sie Seligman davon überzeugen, dass sie ein schlechter Mensch ist und die Lage, in der er sie aufgefunden hat, verdient hat. Doch immer wieder unterbricht Seligman ihre Erzählungen, die sich hauptsächlich, aber nicht nur, um ihre sexuellen Eskapaden drehen, mit belesenen Kommentaren und schrägen Vergleichen. So will der gealterte Junggeselle, der sich selbst als asexuell bezeichnet, Joe klar machen, dass er an ihrem Handeln nichts verwerfliches entdecken kann...
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Filmkritik
Dass Lars von Trier nicht nur etwas vom Filmen versteht, sondern auch ziemlich bewandert in sachen PR ist, konnten Filmfreunde in den letzten Monaten beobachten: An der Werbekampagne zu von Triers "Nymphomaniac" war kein vorbeikommen. Und versprochen wurde da letztlich nichts anderes als die Mutter aller Skandale: Ein Hardcore-Porno mit diversen Hollywood-Stars.
Da von Trier es angeblich so unglaublich schwer fiel, sich von liebgewonnenen Szenen zu trennen, wurde "Nymphomaniac" schließlich in zwei Teile zerlegt und von den Cuttern ohne Beteiligung des Regisseurs auf akzeptable Laufzeit getrimmt. Der Filmemacher allerdings ließ es sich nicht nehmen, seine vorherige Langversion von "Nymphomaniac 1" als "Director's Cut"/respektive Festivalversion schon vor Filmstart auf der Berlinale zu präsentieren.
Und wie zu erwarten war, stellte sich dabei heraus, dass weder Langversion noch die gekürzte FSK-16 Fassung zu einem handfesten Skandal taugen. Ja, es gibt Sexszenen und selbst in der Kurzfassung bewegen die sich ziemlich hart an der Grenze zur Pornografie, während sie in der Langfassung eindeutig darüber hinaus gehen. Allerdings: Trotz mancher Hardcore-Szene ist "Nymphomaniac" selbst im Director's Cut keinesfalls ein wirklicher Porno. Genau so wenig ist der Film, der nach "Melancholia" und "Antichrist" als Abschluss von von Triers Triptychon über Depressionen gilt, ein trauriger, düsterer oder in irgendeiner Form anstrengender Film. Im Gegenteil: Er ist mit seinem hintergründigen, teilweise schwarzen, Humor überraschend heiter geraten. Verantwortlich für beides sind die recht skurilen Kommentare und Vergleiche Seligmans, die die oftmals sexuell aufgeladenen Erzählungen Joes unterbrechen. Da verknüpft Seligman Joes Erinnerung an ihre Entjungferung mit einer Erläuterung der Fibonacci-Folge, was später wiederum zu Bachs Orgelkompositionen und ehedem als "dämonisch" verunglimpften Akkorden führt. Und eine Erzählung über einen Sexwettbewerb um eine Tüte Bonbons, die sich die junge Joe mit ihrer besten Freundin lieferte, erinnert Seligman ans Fliegenfischen. Inszeniert ist das Ganze in eher ruhigen Bildern mit allerlei stilistischen Spielereien, wie Animationen, Split Screen, schwarz-weiß Szenen u.ä.. Außerdem enthält "Nymphomaniac" einige grandiose darstellerische Leistungen, wie etwa jene von Uma Thurman als hysterische verlassene Ehefrau, die mitsamt ihren drei Söhnen rachlüstern bei Joe auftaucht, um ihnen für eine spätere Therapie lohnenswerte Erfahrungen zu bescheren.
Fazit: Verspieltes, versponnenes sexuell explizites Drama, dass Lars von Trier-Fans mit seiner Leichtigkeit überraschen, und all jene enttäuschen wird, die auf die PR-Kampagne hereingefallen sind und einen handfesten Porno erwarten.
Da von Trier es angeblich so unglaublich schwer fiel, sich von liebgewonnenen Szenen zu trennen, wurde "Nymphomaniac" schließlich in zwei Teile zerlegt und von den Cuttern ohne Beteiligung des Regisseurs auf akzeptable Laufzeit getrimmt. Der Filmemacher allerdings ließ es sich nicht nehmen, seine vorherige Langversion von "Nymphomaniac 1" als "Director's Cut"/respektive Festivalversion schon vor Filmstart auf der Berlinale zu präsentieren.
Und wie zu erwarten war, stellte sich dabei heraus, dass weder Langversion noch die gekürzte FSK-16 Fassung zu einem handfesten Skandal taugen. Ja, es gibt Sexszenen und selbst in der Kurzfassung bewegen die sich ziemlich hart an der Grenze zur Pornografie, während sie in der Langfassung eindeutig darüber hinaus gehen. Allerdings: Trotz mancher Hardcore-Szene ist "Nymphomaniac" selbst im Director's Cut keinesfalls ein wirklicher Porno. Genau so wenig ist der Film, der nach "Melancholia" und "Antichrist" als Abschluss von von Triers Triptychon über Depressionen gilt, ein trauriger, düsterer oder in irgendeiner Form anstrengender Film. Im Gegenteil: Er ist mit seinem hintergründigen, teilweise schwarzen, Humor überraschend heiter geraten. Verantwortlich für beides sind die recht skurilen Kommentare und Vergleiche Seligmans, die die oftmals sexuell aufgeladenen Erzählungen Joes unterbrechen. Da verknüpft Seligman Joes Erinnerung an ihre Entjungferung mit einer Erläuterung der Fibonacci-Folge, was später wiederum zu Bachs Orgelkompositionen und ehedem als "dämonisch" verunglimpften Akkorden führt. Und eine Erzählung über einen Sexwettbewerb um eine Tüte Bonbons, die sich die junge Joe mit ihrer besten Freundin lieferte, erinnert Seligman ans Fliegenfischen. Inszeniert ist das Ganze in eher ruhigen Bildern mit allerlei stilistischen Spielereien, wie Animationen, Split Screen, schwarz-weiß Szenen u.ä.. Außerdem enthält "Nymphomaniac" einige grandiose darstellerische Leistungen, wie etwa jene von Uma Thurman als hysterische verlassene Ehefrau, die mitsamt ihren drei Söhnen rachlüstern bei Joe auftaucht, um ihnen für eine spätere Therapie lohnenswerte Erfahrungen zu bescheren.
Fazit: Verspieltes, versponnenes sexuell explizites Drama, dass Lars von Trier-Fans mit seiner Leichtigkeit überraschen, und all jene enttäuschen wird, die auf die PR-Kampagne hereingefallen sind und einen handfesten Porno erwarten.
Julia Nieder
FBW-Bewertung zu "Nymphomaniac Vol.1"Jurybegründung anzeigen
Auch an diesem Film von Lars von Trier scheiden sich die Geister. Die FBW-Jury spiegelt diese Rezeption. Zwischen völliger Ablehnung und Begeisterung gab es kein Mittelmaß und so fiel die knappe Entscheidung zwischen dem höchsten und gar keinem [...mehr]TrailerAlle "Nymphomaniac Vol.1"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Nymphomaniac Vol.1"
Land: Dänemark, Belgien, Deutschland, Frankreich, GroßbritannienWeitere Titel: Nymph()maniac 1; Nymphomaniac 1; Nymphomaniac 1 - Director's Cut; Nymphomaniac: Vol. I
Jahr: 2013
Genre: Drama, Erotik
Originaltitel: The Nymphomaniac
Länge: 114 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 20.02.2014
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Charlotte Gainsbourg als Joe, Stellan Skarsgård als Seligman, Stacy Martin als Young Joe, Shia LaBeouf als Jerôme, Christian Slater als Joe's Vater
Kamera: Manuel Alberto Claro
Verleih: Concorde
ZusatzinformationAlles anzeigen
In insgesamt acht Kapiteln erzählt Joe ihre LebensgeschichteDas erste Kapitel: The Compleat Angler
Joe und ihre Freundin B wetten, wer von ihnen während einer Zugfahrt die meisten Männer [...mehr] verführen kann. Der Wetteinsatz: Schokolade.
Das zweite Kapitel: Jerôme
Lassen Sie sich im zweiten Kapitel verführen von Joe und Jerôme. Liebe ist nichts weiter als Lust, ergänzt mit Eifersucht.
Das dritte Kapitel: Mrs. H
Mit vielen Liebhabern verliert man leicht die Übersicht. Und Joe merkt bald, dass das unangenehme Konsequenzen haben kann. Aber sie weiss auch, dass man kein Omelett machen kann, ohne Eier zu zerbrechen.
Das vierte Kapitel: Delirium
Verwirrung. Illusionen. Halluzinationen. Joes Vater stirbt.
Das fünfte Kapitel: Die kleine Orgelschule Ein Choral Vorspiel von Bach: Drei Stimmen mit jeweils ganz eigenem Charakter, aber in völliger Harmonie. Mit anderen Worten: VIELSTIMMIG
Die Nymphomanin weiß gleich, um was es geht... und sie zeigt es uns.
Das sechste Kapitel: Die Ost-Kirche und die West-Kirche (Die stille Ente) Die Ost-Kirche wird oft beschrieben als die Kirche der Freude, und die West-Kirche als die Kirche des Leidens. Wenn man von Rom aus in Gedanken nach Osten reist, wird man feststellen, dass man sich von Schuld und Schmerz entfernt, hin zum Licht und zur Freude. Joe aber merkt, dass Schmerz und Lust sich näher sein können, als man denkt.
Das siebte Kapitel: Der Spiegel
Das Bild, das man im Spiegel sieht, erscheint auf den ersten Blick wie eine exakte Kopie des Objekts, das man betrachtet. Aber das stimmt nicht, da das Objekt immer nur eine spiegelbildliche, und damit fehlerhafte Version des ursprünglichen Objekts sein wird.Joe versucht sich von ihrer Sexualität zu befreien.
Kapitel 8: Die Pistole
Manchmal bleiben einem Dinge verborgen, weil man zu sehr an sie gewöhnt ist. Aber wenn man seinen Blickwinkel verändert, können sie plötzlich eine völlig andere Bedeutung annehmen. Joe beginnt mit zwielichtigen Geschäften, und sie merkt schnell, dass sie in ihrem Leben einige wertvolle Fähigkeiten gelernt hat.
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