Snowpiercer (2013)
Koreanischer Sci-Fi-Film: Nach einer selbstverursachten Eiszeit rasen die letzten überlebenden Menschen seit 18 Jahren in dem Schnellzug "Snowpiercer" um den Globus. Die Technik ist raffiniert, das Gesellschaftssystem archaisch. Es kommt zur Revolte der Passagiere der dritten Klasse.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 6 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Kampf gegen die Klimaerwärmung schießen die Menschen 2014 zur Temperatursenkung ein Kältemittel in die obersten Schichten der Atmosphäre. Die Folge ist eine neue Eiszeit, welcher der Großteil der Menschheit zum Opfer fällt. Die letzten Überlebenden retten sich in den futuristischen Schnellzug "Snowpiercer". Dieser ist energetisch autark solange er in konstanter Bewegung bleibt. 2031 rast die Snowpiercer seit bereits fast 18 Jahren ununterbrochen um den gesamten Globus. Das ist entschieden zu lange für die Passagiere der dritten Klasse, die in den fensterlosen, verdreckten hinteren Zugabteilen hausen und deren einzige Nahrungsquelle in widerlichen glibbrigen, schwarzen Proteinblöcken besteht. Man sagt, dass die Passagiere der ersten Klasse in Saus und Braus leben würden. Doch der Zugang zu den vorderen Abteilen ist den Passagieren der dritten Klasse verwehrt und die verschlossenen Türen werden von bewaffneten Soldaten bewacht. Wilford (Ed Harris), den sagenumrankten Erbauer und Lenker des Zuges kennen sie nur vom Hörensagen. Hat dieser ihnen etwas mitzuteilen, so geschieht dies über seine Assistentin Mason (Tilda Swinton). Es kommt zum Aufstand, den Curtis (Chris Evans) und Edgar (Jamie Bell) anführen. Zunächst befreien sie Namsoong (Song Hang-ko), den Konstrukteur aller Zugtüren, aus dem zuginternen Gefängnis. Dann arbeitet sich die wütende Meute unaufhaltsam in Richtung auf die Spitze des Zuges vor.
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Filmkritik
Bong Joon-hos Film "Snowpiercer" basiert lose auf der Graphic Novel "Schneekreuzer" der beiden Franzosen Jacques Lob und Jean-Marc Rochette. Zunächst beginnt die Handlung fast ein wenig schwerfällig in den dunklen und verdreckten Abteilen der dritten Klasse. Die gezeigte extreme gesellschaftliche Aufspaltung zwischen einer ausgebeuteten Unterschied und einer dekadenten Oberschicht, die sich auch in einer entsprechenden räumlichen Trennung manifestiert, kennt man bereits aus vielen Sci-Fi-Filmen von Fritz Langs "Metropolis" (1927) bis zu "Elysium" (2013).
Doch schnell kommt der erste große Irritationsfaktor in Form der völlig durchgeknallten Vertreterin von Wilford, der Schreckschraube Mason (Tilda Swinton). Diese ist mit ihrem fatalen Überbiss und ihrem grotesken Habitus derart surreal, dass man sich plötzlich in einem Film wie Tim Burton "Mars Attacks!" (1996) wähnt. Mason liefert einen ersten Vorgeschmack auf so manche absurd-surreale Szene, die sich im Folgenden noch ereignen wird. Ein Höhepunkt des Films ist ein groteskes Gemetzel, das plötzlich von allen Beteiligten unterbrochen wird, als der Zug eine bestimmte Stelle passiert, die eine ganze Erdumrundung markiert und die in dieser Zeit als der Anfang eines neuen Jahrs gefeiert wird. Davon abgesehen ist dieser Zug wie ein Adventskalender, bei dem sich hinter jeder Tür eine neue, zunehmend extravagante Überraschung auftut...
Am Ende des Films ist jedoch alles ganz anders, als man die ganze Zeit über erwartet hat. An diesem Punkt überwindet der Film die oben angeprangerte ausgelutschte Schwarzweißzeichnung und Linearität und offenbart eine Cleverness, von der man sich äußerst angenehm überrumpelt fühlt. Spätestens jetzt zeigt sich, dass "Snowpiercer" nicht nur ein extrem unterhaltsamer Sci-Fi-Actioner mit prächtiger Ausstattung ist, sondern zudem eines der selten gewordenen Exemplare des Genres, die einem zudem so einiges zu denken auf dem Nachhauseweg aus dem Kino mitgeben. Was will man mehr?
Fazit: "Snowpiercer" ist extravagant, surreal, rasant und smart. Es ist ein erstklassiger Sci-Fi-Film, der in der dritten Klasse beginnt!
Doch schnell kommt der erste große Irritationsfaktor in Form der völlig durchgeknallten Vertreterin von Wilford, der Schreckschraube Mason (Tilda Swinton). Diese ist mit ihrem fatalen Überbiss und ihrem grotesken Habitus derart surreal, dass man sich plötzlich in einem Film wie Tim Burton "Mars Attacks!" (1996) wähnt. Mason liefert einen ersten Vorgeschmack auf so manche absurd-surreale Szene, die sich im Folgenden noch ereignen wird. Ein Höhepunkt des Films ist ein groteskes Gemetzel, das plötzlich von allen Beteiligten unterbrochen wird, als der Zug eine bestimmte Stelle passiert, die eine ganze Erdumrundung markiert und die in dieser Zeit als der Anfang eines neuen Jahrs gefeiert wird. Davon abgesehen ist dieser Zug wie ein Adventskalender, bei dem sich hinter jeder Tür eine neue, zunehmend extravagante Überraschung auftut...
Am Ende des Films ist jedoch alles ganz anders, als man die ganze Zeit über erwartet hat. An diesem Punkt überwindet der Film die oben angeprangerte ausgelutschte Schwarzweißzeichnung und Linearität und offenbart eine Cleverness, von der man sich äußerst angenehm überrumpelt fühlt. Spätestens jetzt zeigt sich, dass "Snowpiercer" nicht nur ein extrem unterhaltsamer Sci-Fi-Actioner mit prächtiger Ausstattung ist, sondern zudem eines der selten gewordenen Exemplare des Genres, die einem zudem so einiges zu denken auf dem Nachhauseweg aus dem Kino mitgeben. Was will man mehr?
Fazit: "Snowpiercer" ist extravagant, surreal, rasant und smart. Es ist ein erstklassiger Sci-Fi-Film, der in der dritten Klasse beginnt!
Gregor Torinus
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Besetzung & Crew von "Snowpiercer"
Land: SüdkoreaWeitere Titel: Snow Piercer
Jahr: 2013
Genre: Thriller, Science Fiction, Comic-Verfilmung
Länge: 125 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 03.04.2014
Regie: Joon-ho Bong
Darsteller: Ed Harris, John Hurt, Jamie Bell, Tilda Swinton, Luna Sophia Bar-Cohen
Kamera: Kyung-Pyo Hong
Verleih: MFA Film, Ascot
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Snowpiercer, beruhend auf der Graphic Novel Schneekreuzer von Jacques Lob, Benjamin Legrand und Jean-Marc Rochett, ist bestes Science Fiction-Kino. Mit einem Budget von 40 Mio Euro ist dieser in Prag [...mehr] gedrehte Film die teuerste koreanische Produktion aller Zeiten.Verknüpfungen zu "Snowpiercer"Alle anzeigen
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