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FBW-Bewertung: Unter Beobachtung (2013)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Ein Monitor mit den Aufnahmen diverser Beobachtungskameras. Darauf das Rangiermanöver eines LKWs aus diversen Blickwinkeln. Es kracht, die Bilder erlöschen. Mit diesen relativ statischen Aufnahmen beginnt UNTER BEOBACHTUNG.

Die Explosion in einer belebten Londoner Markthalle erweist sich als Terroranschlag. Alle Attentäter, bis auf einen, werden dabei getötet. Weil inder Gerichtsverhandlung besonders vertrauliche Dokumente verwendet werden müssen, unterliegt die Verhandlung extremen Sicherheitsauflagen. Für die Verteidiger Claudia-Simmons Howe und Martin Rose ein Fall, an dem sie sich die Zähne ausbeißen sollen.

Seit der BBC-Fernsehserie SPOOKS weißman, dass man mit rätselhaften Vorgängen rechnen muss, wenn in einem Film der britische Geheimdienst MI5 auftaucht. So auch bei UNTER BEOBACHTUNG, einem Thriller, der vom Einfluss der Geheimdienste und der Ohnmacht der einfachen Bürger erzählt.

?Suspense, suspense, suspense? waren die ersten Worte in der der Filmsichtung angeschlossenen Jurydiskussion. Was beginnt wie ein recht klarer Fall, verdichtet sich im Laufe des Films zu einem paranoiden Szenario. Bekanntlich sind die Straßen Londons durch ?CCTV? bestens überwacht. Wer allerdings Zugriff auf diese Aufnahmen hat, das weiß man nicht. UNTER BEOBACHTUNG versteht das Gefühl der Unsicherheit umzusetzen und zu nutzen. Handwerklich durchaus gekonnt spielt der Film mit der Frage, wo Wachsamkeit endet und wo Verfolgungswahn beginnt. Während der Sichtung setzte auch bei der Jury bezüglich dieser Fragestellungen authentisches Rätselraten ein.

Gut gefallen haben der Jury sowohl der Schnitt wie auch die Farbgestaltung des Thrillers, die von großer handwerklicher Erfahrung sprechen, ohne aber in genretypische Standards oder Klischees abzufallen.

Die Jury lobt außerdem die hervorragende Besetzungmit Eric Bana und Rebecca Hall als (zunächst noch) recht kontroverses Verteidigergespann und einem wirklich erstklassig spielenden Jim Broadbent in der Rolle des geleckten, unnahbaren Staatsanwalts.

Aber es gab auch kritische Anmerkungen. Die Handlung zeigte einige Mängel. Vorzugsweise dann, wenn sich Staatsanwaltschaft und Geheimdienst Schwächen leisten mussten, damit das Verteidigerteam gegenüber der Staatsgewalt punkten konnte, erwies sich das Script als deutlich kraftlos und liefert an manchen Stellen, für einen derart gut konstruierten Thriller, eher unelegante Auswege,

Dennoch, davon war die Jury überzeugt, bietet UNTER BEOBACHTUNG wesentlich mehr als nur genretypische, gute Unterhaltung und ragt darüber eindeutig hinaus. Aus diesen Gründen hat sie dem Film nach eingehender Diskussion das Gütesiegel ?besonders wertvoll? verliehen.



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