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The Other Europeans in: Der zerbrochene Klang
The Other Europeans in: Der zerbrochene Klang
© 1meter60 Film

The Other Europeans in: Der zerbrochene Klang (2011)

The Other Europeans in: Broken Sound

Deutsche Dokumentation über die traditionelle Klezmer- und Lautari-Musik in der heutigen Republik Moldau...User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5.0 / 5

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Bis Anfang des 20. Jahrhunderts lebten jüdische und Roma-Musikerfamilien in
Bessarabien, innerhalb der heutigen Rebublik Moldau, zusammen, heirateten untereinander und musizierten gemeinsam. Diese jüdischen Klezmer- und Roma-Lautarimusiker formten eine gemeinsame Musikkultur, die durch den Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

70 Jahre später begeben sich 14 international bekannte Musiker aus aller Welt auf
eine Reise in diese Vergangenheit. Die musikalische Suche nach dem zerbrochenen
Klang führt sie zu hinreißender Musik, aber völlig unerwartet auch zu einer teils
sehr schmerzlichen Erforschung ihrer eigenen Identität und Stellung als Juden und
Roma in und außerhalb Europas.

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Besetzung & Crew von "The Other Europeans in: Der zerbrochene Klang"

Land: Deutschland
Jahr: 2011
Genre: Dokumentation
Originaltitel: The Other Europeans in: Broken Sound
Länge: 122 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 19.04.2012
Regie: Wolfgang Andrä, Yvonne Andrä
Darsteller: The Other Europeans
Kamera: Wolfgang Andrä
Verleih: 1meter60 Film

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Bessarabien ist heute Moldawien

Das frühere Bessarabien liegt innerhalb der Republik Moldau, dem heute ärmsten Land Osteuropas, welches ehemals Teil der Sowjetunion war. Vor dem [...mehr] Holocaust waren etwa sieben Prozent der Bevölkerung Juden, in manchen Städten gar bis zu 90 Prozent der Bevölkerung. Die Sprache in diesen osteuropäischen Shtetln war überwiegend Jiddish. Zu der Geschichte der Roma in Bessarabien gibt es fast keine Aufzeichnungen. Bekannt ist, dass sie dort ebenso in Dörfern und Städten siedelten. Weniger als 0,5 Prozent der Bevölkerung waren, so heutige Schätzungen, Roma. Vermutet wird, dass sich die Zahlen der heutigen Romabevölkerung wieder dem Vorkriegsstand angenähert haben.

Edinet, ein früheres osteuropäisches Shtetl Der Ort Edinet liegt 200 km nördlich der moldawischen Hauptstadt Chisinau. Edinet entwickelte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von einem Dorf zu einer Stadt, wohin Juden aus ganz Bessarabien zogen. Noch 1930 waren 90 Prozent der Gesamtbevölkerung der Stadt Juden. In einigen Straßen von Edinet lebten auch Romafamilien. Aufgrund von Pogromen in ganz Bessarabien zogen viele Juden Anfang des 20. Jahrhunderts nach Nord- und Südamerika und im Zuge der zionistischen Bewegung nach Palästina. Nach der Okkupation durch Rumänien und Deutschland 1941 wurden an nur zwei Tagen 1000 Juden in Edinet ermordet. Wer bis dahin nicht geflüchtet war, wurde im Konzentrationslager in Edinet gefangen gehalten. Nur wenige Juden der Stadt überlebten den Holocaust. Heute gibt es noch 37 Juden in Edinet. Die überlebenden Roma, die ebenso unter Verfolgung und Vernichtung litten, wanderten jedoch nicht aus, sondern blieben überwiegend in ihren Heimatorten.

Klezmer und Klezmorim Klezmer (aus dem aramäischen „kli zemer“, deutsch „Gefäß des Liedes“) ist eine aus dem aschkenasischen osteuropäischem Judentum stammende Volksmusiktradition. Etwa um das 15. Jahrhundert entwickelten „Klezmorim“ genannte Musiker in der bessarabischen Region eine Tradition weltlicher (nichtliturgischer) jüdischer Musik. Sie orientierten sich an bestimmten religiösen Traditionen, die bis in biblische Zeiten zurückreichten. Ihre musikalische Ausdrucksweise entwickelte sich indessen weiter bis in die Gegenwart. Das Repertoire besteht vor allem aus Musik zur Begleitung von Hochzeiten und anderen Festen. Ursprünglich bezog sich der Begriff Klezmer (Plural Klezmorim) auf die Musiker. Erst mit der Wiederentdeckung dieser Musik in den USA in den 1980er Jahren, findet der Begriff Anwendung zur Bezeichnung des musikalischen Genres. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde diese Musik zumeist „jiddishe“ Musik genannt.

Lautar und Lautari Lautar-Musik (vermutlich aus dem Wort Laute gebildet) ist eine vor allem in Rumänien und dem heutigen Moldawien gespielte Volksmusik der Roma. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts spielten viele Roma an den Höfen der großen Bojaren. Nach Abschaffung der Sklaverei ließen sie sich an den Peripherien der großen Städte im Süden Rumäniens nieder, brachten Melodien und Klangfarben aus der griechischen und osmanischen Musik und ihre Feierkultur mit. Die Familiendynastien der Romamusiker, die mit Musik ihren Lebensunterhalt verdienen, werden Lautari genannt. Ihr durch Hören erlerntes Repertoire wird bis heute von Generation zu Generation weitergegeben. Lautari traten und treten wie die Klezmorim auf Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten auf. Dabei spielen sie teils tagelang bis zur physischen Erschöpfung sehr schnelle rhythmische Tanzmusik. Improvisation war ein wichtiges Element ihrer Musik. Die heute typische Besetzung eines bulgarischen und moldawischen Lautar-Ensembles besteht aus Geige, Cimbalom, Akkordeon, Kontrabass, Trompete und Klarinette. Nach dem Ende des Kommunismus und dem Einbruch der Popmusik wird in diesen Regionen immer weniger Lautar-Musik gespielt.

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