Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes (2014)
The Woman in Black 2: Angel of Death
Fortsetzung eines Horrorfilms rund um ein leerstehendes Geisterhaus.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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England im Zweiten Weltkrieg: 40 Jahre nach den ungeklärten Todesfällen im Zusammenhang mit dem düsteren Eel Marsh House kehrt der Horror in die kleine Gemeinde Cryphin Gifford zurück. Die Lehrerinnen Jean Hogg (Helen McCrory) und Eve Parkins (Phoebe Fox) verlassen das von Bomben versehrte London und beziehen mit einer Gruppe evakuierter Schulkinder das unbewohnte Haus mitten im Watt. Als einer ihrer Schüler ums Leben kommt, glaubt Eve nicht an einen Unfall. Gemeinsam mit dem Piloten Harry Burnstow (Jeremy Irvine), den sie auf der Zugfahrt nach Cryphin Gifford kennengelernt hat, macht sich Eve auf die Suche nach der wahren Ursache. Hat die mysteriöse Frau in Schwarz etwas mit den Morden zu tun?
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Filmkritik
Spukschlösser und -häuser sind ein beliebtes Motiv in der phantastischen Literatur, das besonders im 19. Jahrhundert weite Verbreitung fand. Da verwundert es kaum, dass die von Geistern heimgesuchten Anwesen auch im neu aufkommenden Medium Film schnell Einzug hielten. Das haunted house verströmt auf der großen Leinwand aber nicht nur Angst und Schrecken, schon in Buster Keatons gleichnamiger Komödie aus dem Jahr 1921 besorgte es die komischen Momente. Im Lauf der Filmgeschichte war es immer wieder für Horrorfilme und Komödien von "Shining" (1980) über "High Spirits" (1988) bis zu "Das Waisenhaus" (2007) gut.
Nun wird das Motiv in "Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes" bereits zum zweiten Mal bemüht. Gegenüber der Fortsetzung hatte der erste Teil jedoch zwei eklatante Vorteile: Mit Daniel Radcliffe und Ciarán Hinds waren tragende Rollen mit Schauspielern aus der ersten Reihe besetzt, allen voran der ehemalige Harry Potter-Darsteller als Zugpferd. Und durch die zeitliche Verortung der Geschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielte der Film in einer Zeit des Übergangs, die viel zur düsteren Atmosphäre beitrug. Den von Aberglauben geprägten Dorfbewohnern der kleinen Gemeinde Cryphin Gifford, die der Schauerliteratur des frühen 19. Jahrhunderts näherstehen als der Moderne, setzte "Die Frau in Schwarz" den am technischen Fortschritt zweifelnden Städter entgegen.
Diese beiden Aspekte gehen der Forstsetzung ab. Der Konflikt zwischen feindselig gestimmten Dorfbewohnern und den Neuankömmlingen aus der Stadt fehlt ganz. Denn das Dorf ist bis auf einen mysteriösen Blinden verlassen. So konzentriert sich "Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes" (zunächst) auf das Haus im Marschland. Im Grunde keine schlechte Wahl. Vor der Folie des Zweiten Weltkriegs hätte daraus immer noch ein nervenzehrendes Kammerspiel werden können. Doch die Epoche ist völlig austauschbar. Das Drehbuch nutzt den Krieg lediglich als erzählerische Krücke, um dem titelgebenden Geisterwesen neue Opfer zu liefern. Eine vertane Chance und nicht die einzige Schwäche des Drehbuchs.
Was als atmosphärisch dichte Gruselgeschichte mit der ein oder anderen wohl komponierten Einstellung beginnt, fällt in der zweiten Hälfte erzählerisch auseinander. Zuvor zweifelnde Figuren sind ohne klare Beweise viel zu schnell von der Existenz der Frau in Schwarz überzeugt, Ereignisse überschlagen sich, nur um die zerfahrene Handlung zu einem Ende zu bringen. Die Hauptdarsteller kämpfen sichtlich bemüht dagegen an, vermögen die Lücken aber nicht zu überspielen.
Was den Grusel betrifft, offenbart "Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes" die gleichen Schwächen wie schon der erste Teil und wie so viele Horrorfilme. Anstatt die Zuschauer durch die Erzählung und eine gelungene Mise en Scène zu (er-)schrecken, greift "Die Frau in Schwarz 2" auf schrille Schockeffekte in Form von lauten Soundeffekten, überraschendem Musikeinsatz und unerwartet im Bild auftauchenden Menschen und Gegenständen zurück. Statt darauf zu vertrauen, dass sich der Horror vor den Augen des Zuschauers auch langsam entfalten kann, kommt er immer wieder urplötzlich und dadurch für das erfahrene Publikum völlig vorhersehbar um die Ecke.
Fazit: Atmosphärisch dichter Horrorfilm, der mit zunehmender Dauer jedoch zusehends an Dichte verliert und am Ende auseinanderfällt. Für Fans des Spukhaushorrors und diejenigen, die bereits den ersten Teil mochten.
Nun wird das Motiv in "Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes" bereits zum zweiten Mal bemüht. Gegenüber der Fortsetzung hatte der erste Teil jedoch zwei eklatante Vorteile: Mit Daniel Radcliffe und Ciarán Hinds waren tragende Rollen mit Schauspielern aus der ersten Reihe besetzt, allen voran der ehemalige Harry Potter-Darsteller als Zugpferd. Und durch die zeitliche Verortung der Geschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielte der Film in einer Zeit des Übergangs, die viel zur düsteren Atmosphäre beitrug. Den von Aberglauben geprägten Dorfbewohnern der kleinen Gemeinde Cryphin Gifford, die der Schauerliteratur des frühen 19. Jahrhunderts näherstehen als der Moderne, setzte "Die Frau in Schwarz" den am technischen Fortschritt zweifelnden Städter entgegen.
Diese beiden Aspekte gehen der Forstsetzung ab. Der Konflikt zwischen feindselig gestimmten Dorfbewohnern und den Neuankömmlingen aus der Stadt fehlt ganz. Denn das Dorf ist bis auf einen mysteriösen Blinden verlassen. So konzentriert sich "Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes" (zunächst) auf das Haus im Marschland. Im Grunde keine schlechte Wahl. Vor der Folie des Zweiten Weltkriegs hätte daraus immer noch ein nervenzehrendes Kammerspiel werden können. Doch die Epoche ist völlig austauschbar. Das Drehbuch nutzt den Krieg lediglich als erzählerische Krücke, um dem titelgebenden Geisterwesen neue Opfer zu liefern. Eine vertane Chance und nicht die einzige Schwäche des Drehbuchs.
Was als atmosphärisch dichte Gruselgeschichte mit der ein oder anderen wohl komponierten Einstellung beginnt, fällt in der zweiten Hälfte erzählerisch auseinander. Zuvor zweifelnde Figuren sind ohne klare Beweise viel zu schnell von der Existenz der Frau in Schwarz überzeugt, Ereignisse überschlagen sich, nur um die zerfahrene Handlung zu einem Ende zu bringen. Die Hauptdarsteller kämpfen sichtlich bemüht dagegen an, vermögen die Lücken aber nicht zu überspielen.
Was den Grusel betrifft, offenbart "Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes" die gleichen Schwächen wie schon der erste Teil und wie so viele Horrorfilme. Anstatt die Zuschauer durch die Erzählung und eine gelungene Mise en Scène zu (er-)schrecken, greift "Die Frau in Schwarz 2" auf schrille Schockeffekte in Form von lauten Soundeffekten, überraschendem Musikeinsatz und unerwartet im Bild auftauchenden Menschen und Gegenständen zurück. Statt darauf zu vertrauen, dass sich der Horror vor den Augen des Zuschauers auch langsam entfalten kann, kommt er immer wieder urplötzlich und dadurch für das erfahrene Publikum völlig vorhersehbar um die Ecke.
Fazit: Atmosphärisch dichter Horrorfilm, der mit zunehmender Dauer jedoch zusehends an Dichte verliert und am Ende auseinanderfällt. Für Fans des Spukhaushorrors und diejenigen, die bereits den ersten Teil mochten.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes"
Land: GroßbritannienJahr: 2014
Genre: Horror
Originaltitel: The Woman in Black 2: Angel of Death
Länge: 98 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 19.02.2015
Regie: Tom Harper
Darsteller: Helen McCrory, Jeremy Irvine, Oaklee Pendergast, Jorge Leon Martinez, Adrian Rawlins
Kamera: George Steel
Verleih: Concorde
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